Das 2:2-Remis gegen Strobl hinterlässt die Fans mit gemischten Gefühlen statt mit voller Zufriedenheit. Drei Punkte wären verdient gewesen, aber es hätte durchaus noch schlimmer kommen können.Schon in der letzten Saison galt es beim ersten Heimspiel, eine viel zu lange Sieglosserie in Maxglan zu beenden. In beeindruckender Manier ist unserem bunt zusammengewürfelten „Haufen“ das damals gelungen, allerdings ging nach einem passablen Saisonstart nicht mehr viel zusammen, weshalb sich inzwischen schon wieder eine ähnliche Negativserie aufgebaut hat. Die Mission war also eine ganz ähnliche zum heurigen Heimauftakt, die Mannschaftszusammensetzung um die vier Routiniers und vielen Hoffnungsträger ebenso. Die Situation, dass man schon eine Meisterschaftsrunde erfolgreich hinter sich bringen konnte und die Sieglosserie jetzt nur noch puncto Heimspielen aufrecht ist, ließ sogar deutlich mehr Optimismus zu, als vor gut einem Jahr das Seekirchen-Auftaktmatch erlaubte.
Der viele Regen dieses Freitags gönnte sich genau zur richtigen Stunde seine Auszeit und so bot sich für unser erstes Heimspiel 2017/18 optimales Fußballwetter. Das Zuschauerinteresse hebt sich allmählich wieder zurück in gewohnte Austria-Dimensionen. Hier besteht Hoffnung, dass sich die Frage um die geknackte Tausendermarke bald nicht mehr stellt. Positive Atmosphäre also, rundum Aufbruchsstimmung in Salzburg-Maxglan, zur Ekstase fehlte aber leider ein sportlicher Sahnetag.
Der Austria ist für die erste halbe Stunde auf jeden Fall Feldüberlegenheit zu bescheinigen. Positiv gesehen wurde geduldig gespielt, die Hausherren wirkten auch gefährlicher. Nach ausgiebigem Abtasten vermochten aber auch die Gäste zusehends gefährliche Nadelstiche zu setzen. Es sollte einiges für Strobl laufen an diesem Abend, so versilberten sich die Rot-Weißen ihr erstes Aufmucken schon bald, gingen in der 36. Minute durch einen schönen Vorstoß in Führung. Dass sie diese in die Kabine mitnehmen konnten war durchaus glücklich, gleich mehrere gefährliche Schüsse der Austria gingen nur knapp an der rechten Torstange vorbei.
Bald nach Seitenwechsel nutzte Lindenthaler einen Abwehrpatzer zum 0:2 (48.), nachdem es kurz zuvor die Austria auf dem Fuß gehabt hätte, ideal in die zweite Hälfte zu starten. Es war also bereits eine Menge schief gelaufen an diesem Abend. Doch immerhin: Auf diesen zweiten Gegentreffer hatte unsere Mannschaft eine schnelle Antwort parat. Der starke Patrick Mayer, bereits in Altenmarkt einer der Besten, brachte die Austria, die fortan das Kommando so richtig übernahm, wieder heran. Nicht alles funktionierte, aber man kam immer wieder zu guten Chancen – sie blieben leider viel zu lange ungenutzt. Ein schmeichelhafter Sieg blieb den Stroblen verwehrt, weil Alexander Schwaighofer bei seinem starken Kurzeinsatz in der 89. Minute noch einen schönen Assist für Patrick Mayer lieferte, der mit voller Willenskraft zum Ausgleich abschloss und als Doppeltorschütze zum Mann des Spiels avancierte. Der Anschlusstreffer kam früh genug, der Ausgleich fiel aber zu spät um noch mehr bewerkstelligen zu können. Trotz fünf Minuten Nachspielzeit reichte es am Ende leider nicht mehr zum Siegestreffer, der durchaus verdient gewesen wäre.
Im November 2010 wurde der Begriff „2:2-Sieg“ ins Austria-Vokabular aufgenommen, die Geschichte ist bekannt. Obwohl man für den Punkt einen 0:2-Rückstand aufholen musste und das recht spät noch gelang, wäre die Stimmungslage nach Schlusspfiff mit diesem Stichwort aber nicht passend beschrieben. Man hatte das Gefühl, dass die Trauben nicht sonderlich hoch gehangen wären und kommt trotz des späten Ausgleichs über eine gewisse Unzufriedenheit mangels Siegs nicht hinweg.
Neben dem SK Bischofshofen, der am Samstag Bramberg 2:0 besiegte, hält nach zwei Runden nur noch Bergheim bei der vollen Punkteausbeute. Vor den Toren der Stadt machte man den perfekten Saisonstart mit einem Sieg gegen unseren nächsten Gegner perfekt, 0:2 unterlag der SAK. Neumarkt ist in der Saison angekommen, besiegte auswärts den SC Golling, Eugendorf hingegen kam in Hallein über ein 2:2 nicht hinaus.
Hier noch die weiteren Ergebnisse dieser 2. Runde:
Zell am See – Bürmoos 2:2
Straßwalchen – Altenmarkt 4:1
Kuchl – Hallwang 2:1
Die nächste Chance auf Punktezuwachs gibt’s bereits am kommenden Dienstag. Bei unserem Gastspiel am Feiertag können wir Revanche für die unglückliche 1:2-Niederlage gegen den SAK von Anfang April nehmen. Beim Derby lief es zuletzt im Nonntal besser, der Sommernachtstraum mit dem 3:1-Sieg jährt sich Ende des Monats – mehr dazu dann demnächst im Derby-Vorbericht.
SV Austria Salzburg – SK Strobl 2-2 (0-1)
Austria Salzburg spielte mit:
Ebner; Keskic (36. Grasegger/72. Schwaighofer), Heuberger, Reifeltshammer, Sandmayr; Ogunlade, Borozni, N. Mayer, Öbster, Junuzovic (HZ. Aliu); P. Mayer
Tore:
0-1: Schiendorfer (36.)
0-2: Lindenthaler (48.)
1-2: P. Mayer (50.) (Assist: Ogunlade)
2-2: P. Mayer (89.) (Assist: Schwaighofer)
Schüsse gesamt: Austria 25 / Strobl 11
Schüsse aufs Tor: Austria 9 / Strobl 6
Schüsse abgeblockt: Austria 7 / Strobl 1
Ecken: Austria 10 / Strobl 2
Fouls: Austria 13 / Strobl 19
Abseits: Austria 3 / Strobl 9
Gelbe Karten:
Austria: 2 (Öbster, 55./Foul; N. Mayer, 82./Kritik)
Strobl: 3 (Kostic, 25./Foul; Faulhaber, 79./Foul; Hillebrand, 94./Foul)
Salzburg-Maxglan, Austria-Stadion, 1100 Zuschauer
SR: Andreas Winkler; Assistenten: Besim Balaj, Slavisa Cokorilo
