Auf großes Fußballfest folgte großer Fußballfrust
26. August 2012

Eigentlich ein Jubeltag: Die Salzburger Austria fertigte mit einer Fußball-Gala auf dem Tivoli die Wacker Amateure mit 8:0 ab. Die Stimmung während der tollen 90 Minuten war grandios – und vor allem friedlich. Auch noch etliche Minuten nach dem Schlusspfiff wurde zusammen mit der Mannschaft gefeiert, ehe die zahlreich mitgereisten Austria-Anhänger mit acht Toren und drei Punkten im Gepäck die Heimreise zurück nach Salzburg antreten wollten.Während des Spieles wurden die Austria-Fans seitens des Gastgebers Wacker Innbruck sowie dem Security-Team bestens betreut, nach dem Schlusspfiff aber ihrem Schicksal beziehungsweise dem der Polizei überlassen.

Zum wiederholten Mal erlebte man in Innsbruck eine fragwürdige Polizei-Strategie. Denn obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits alle anderen Matchbesucher das Areal rund um den Tivoli schon längst verlassen hatten, wurde den violetten Anhängern die Abreise verwehrt. Weder durften die Fanclub-Busse die Heimreise antreten, noch die Fans, die privat angereist waren, zu ihren PKWs oder zum Bahnhof.

Im allgemeinen Chaos schwenkte die aufgrund des hohen Sieges gute Stimmung langsam in Unverständnis und in weiterer Folge bei einigen wenigen Personen auch in Aggressivität um, deren Folge eine demolierte WC-Anlage war. Dieses Verhalten ist natürlich nicht zu entschuldigen und es ist ganz im Sinne des Vereines, die Übeltäter  ausfindig zu machen.

Nachdem die Fan-Busse eineinhalb Stunden nach Matchende das Areal endlich verlassen durften, blieben rund 200 Personen weiterhin von der Polizei eingekesselt und deren Willkür ausgesetzt, wobei sich in weiterer Folge mitunter dramatische Szene ereigneten, obwohl die Anhänger die zweistündige Personalienaufnahmeprozedur großteils gelassen über sich ergehen ließen.

So brach beispielsweise eine schwangere Frau außerhalb des Kessels zusammen. Als dieser ihr (eingekesselter) Freund zu Hilfe eilen wollte, wurde dieser nicht nur daran gehindert sondern zugleich festgenommen. Ein Foto dieser Szene ist heute übrigens in einer großen Tageszeitung abgelichtet – allerdings mit einer anderen Schlagzeile …

Austria Salzburg verurteilt die Sachbeschädigung und das Verhalten einzelner Personen, möchte aber zugleich das Unverständnis über diesen fragwürdigen und chaotischen Polizeieinsatz festhalten, sowie das Erstaunen über den von der Polizei Innsbruck gefertigten Bericht zur Kenntnis bringen, der in vielerlei Hinsicht den tatsächlichen Vorkommnissen widerspricht.

Die Austria-Anhänger wollten nach dem 8:0-Triumph keinen Ärger, sondern lediglich nach Hause.

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