Austria will am Samstag endlich wieder voll punkten

18. September 2017

Zum Abschluss des ersten Saisondrittels gastiert die Austria am Samstag in Zell am See. Trotz des nur einen Punkts aus den letzten drei Spielen hat unsere Mannschaft noch die Chance, ihr Zehn-Spiele-Ziel zu erreichen.Komplett in schwarz, vermummte Gesichter und Gegenstand einer kontroversen Diskussion in der Öffentlichkeit: Nein, der FC Zell am See hat kein Fan-Problem, es sind die vielen Touristen aus dem arabischen Raum, die das Herz des Pinzgaus dermaßen erobert haben, dass sie zumindest saisonal bereits das Zeller Straßenbild prägen. Eine Woche vor Inkrafttreten des gesetzlichen Burka-Verbots sind allerdings nur noch vereinzelt Gäste aus Saudi Arabien, Kuwait & Co. in der Bergstadt, so mancher Hotelier blickt derweil mit Sorge der kommenden Sommersaison entgegen.

Jetzt kommt aber der Herbst und damit die Zeit, in der die knapp 10.000 Zellerinnen und Zeller ihre kleine Stadt für sich alleine haben. Sportlich bereichern die Farben gelb und blau den Alltag, wobei von „Kärntner Verhältnissen“ gesprochen werden kann: Viel beliebter als der Fußball- ist nämlich der Eishockeyklub, an die traditionsreichen Zeller Eisbären haben die meisten Sportfreunde hier ihr Herz verloren. Der EKZ gehört zum nicht wegzudenkenden Inventar des österreichischen Eishockeys und zieht auch in dieser Zweitligasaison wieder gehörig Interesse auf sich. Auch wenn die Tausendermarke erst ab Weihnachten regelmäßig geknackt wird, so ist doch davon auszugehen, dass das Heimspiel Samstagabend in der Eishalle (19:30) in Sachen Zuschauerinteresse dem Fußballspiel im Alois-Latini-Stadion nicht nachstehen wird – vielleicht ja auch ein Abendtipp für Fußballfans, die nach dem ersten Saisondrittel noch Lust auf weitere drei Drittel haben.

Zweimal war die wiedergegründete Salzburger Austria bisher beim FC Zell am See zu Gast, beide Male gab es Siege über die danach nicht mehr lange gesprochen wurde. In der Landesliga-Saison gab’s im April 2010 auf dem Weg zum Meistertitel ein papierformgerechtes 2:0 dank Neubauer-Doppelpacks und 2014 wurde ein glanzloser 4:2-Sieg im Landescup vom Aus in der darauffolgenden Runde zunichte gemacht – nach dem zwei Monate zuvor fixierten Titelhattrick und der verlorenen Relegation war der Hunger auf diesen Bewerb im Schatten des großen Ziels gestillt, der volle Fokus unter Klaus Schmidt galt der Westliga mit der Mission Aufstieg.

Momentan müssen kleinere Brötchen gebacken werden. Damit auch diese schmecken, braucht es am Samstag eine Formverbesserung. Trainer Markus Schneidhofer ist mit der laufenden Trainingswoche sehr zufrieden, weiß um die Stellschrauben, an denen es zu drehen gilt: „Unser Fokus liegt eindeutig in der Offensive. Wir müssen uns an den Außenpositionen und im Mittelfeld verbessern, läuferisch und in punkto Zweikampfstärke zulegen. Für einen Torerfolg brauchen wir derzeit zu viele Chancen, wir arbeiten daran, im letzten Drittel Lösungen zu finden.“

Auch weil alle Spieler gesund sind, ist der Coach für das Spiel in Zell am See optimistisch. Findet unsere Mannschaft am Südufer des Zellersees auf die Siegerstraße zurück, dann erreicht sie auf den letzten Drücker das vom sportlichen Leiter formulierte Ziel fürs erste Saisondrittel. Peter Herzgsell sprach von 15 Punkten nach den ersten zehn Spielen, um daraufhin Konstanz zu finden. Leicht wird’s nicht, es scheint nämlich, dass die unberechenbaren Zeller gerade jetzt dabei sind, solche Konstanz zu finden – zuletzt gab’s zwei Siege, darunter den beachtlichen Auswärtsdreier in Bergheim.

Sind die heurigen Araberzahlen Ende September bereits rückläufig, so möge das fremdenerprobte Zell am See am Samstag doch noch eine weitere Lebensweise kennenlernen: Bringen wir so zahlreich wie möglich unsere violett-weiße Fußballtradition ins kulturelle Zentrum des Pinzgaus und zeigen wir, wie unproblematisch sich das Aufeinandertreffen mit unserer Zunft gestalten kann. Anstoß am Zeller Seespitz ist um 16:00 Uhr.

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