Das Innsbruck-Theater –  der letzte (?) Akt
29. Oktober 2010

Nachdem aufgrund der Absage der Regionalligapartie Union Innsbruck – SV Austria Salzburg teils abstruse Meldungen, Behauptungen und Aussagen zu einer regelrechten Medienhetze führen, möchten wir abschließend die nüchternen Fakten zusammenfassen.1. Wir verurteilen das Verhalten derjenigen Personen, die in den Auseinandersetzungen mit den Innsbruckern verwickelt waren. Die Linie des Vereines „Null Toleranz für Gewalt“ wird hier weiterhin fortgesetzt, die Personen die bereits identifiziert werden konnten wurden bereits seitens des Vereines sanktioniert.

2. Im Vorfeld hat der Verein Austria Salzburg alles unternommen um Vorkommnisse wie in Innsbruck zu verhindern. Bei einer eigens einberufenen Sicherheitsbesprechung in Innsbruck war kein Verantwortlicher des Vereins Wacker Innsbruck anwesend. Ein Spieltermin am 16. Oktober (die Wacker-Profis gastierten an diesem Tag bei Rapid) wurde vom Verein Wacker mit dem Hinweis auf das Bundesliga-Stadion Tivoli abgelehnt und für Sonntag, den 17. Oktober angesetzt. Fanbeauftragter und Ordnerobfrau der Austria waren vor dieser Partie sehr wohl in Kontakt mit Wacker Innsbruck. Ein Kartenvorverkauf, durchgeführt von Austria Salzburg, wurde uns nicht angeboten.

3. Rund um die Partie in Innsbruck hat es schwere Sicherheitsmängel gegeben. So wurde der von Wackerfans in den Auswärtssektor verstreute Stallmist erst 1 ½ Stunden vor Matchbeginn entfernt, was eine Verschiebung des Einlasses und eine Verlegung des Auswärtssektors zur Folge hatte. Die Salzburger Anhängerschaft konnte sich, ohne Einschreiten der Polizei, in dieser Zeit frei um das Stadiongelände bewegen.

Auf beiden Seiten konnten verbotene Gegenstände (auf Tiroler Seite unter anderem ein aufgespießter Saukopf) in das Stadion gelangen.

Die Sicherheitskräfte der Polizei verließen rund zehn Minuten vor Matchende das Stadion. Nach Schlusspfiff konnten sich Personen aus dem Kreis der Salzburger Anhängerschaft ungehindert im Stadion bewegen.    

Was darauf folgte verurteilt der Verein (siehe Punkt 1), mit Sicherheit ist dies aber kein Novum in der Österreichischen Fußballszene, wie man bei zahlreichen brisanten Begegnungen – ob Bundesliga oder etwa auch in der Regionalliga Mitte – miterleben muss. Die Aufregung darüber ist aber vergleichsweise gering.

So gehören zum Streiten bekanntlich immer zwei – umso erstaunlicher, dass nach den Vorfällen die Ereiferung rund um violette Anhänger groß ist, von einem Fanproblem auf Seiten der Innsbrucker aber weder etwas zu hören oder zu lesen ist.

Ein Abwicklung des Spieles bei Union wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit also genauso problemlos wie die Spiele zuvor bei Altach, Kufstein, Bregenz, Dornbirn, Höchst oder Wattens über die Bühne gegangen.

An was es tatsächlich bei den restlichen Saison-Spielen in Innsbruck scheitert sind nicht etwa die Salzburger Fans, sondern vielmehr die nicht regionalliga-tauglichen Fußballplätze von Union oder Reichenau.

Deshalb verwehren wir uns entschieden gegen eine Generalverurteilung der Austria-Fans, die in weit über 130 Pflichtspielen seit der Neugründung – in denen es lediglich bei drei Partien zu Zwischenfällen kam – für eine großartige Fußballatmosphäre sorgten, und auch weiterhin sorgen werden.

Stellungnahme das Obmannes Dr. Walter Windischauer auf violett.tv

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