Windischbauer: Lizenzierungsverfahren ist auf Kurs
18. Dezember 2013

Trotz der Winterpause gibt es für Walter Windischbauer und seine Kollegen viel zu tun, gilt es doch den sportlichen Höhenflug mit einem positiven Lizenzbescheid im März zu bestätigen. Wir haben uns mit Obmann Walter Windischbauer über den Stand der Dinge unterhalten.Sportlich ist ja in dieser Saison alles wie am Schnürchen gelaufen. Wer oder was soll uns da noch am Aufstieg hindern ?
Walter Windischbauer: Halt, halt mit den jungen Pferden! Natürlich war der Herbst sensationell, aber vor uns liegen noch 14 schwere Meisterschaftsspiele innerhalb von zweieinhalb Monaten. Wir haben erst gut die Hälfte des Weges geschafft. Und kein Gegner wird uns im Frühjahr kampflos die Punkte überlassen. Dann steht das Lizenzierungsverfahren noch aus und schließlich sind die möglichen Gegner in einer Relegation richtig schwere Brocken. Der Weg nach oben ist, allein sportlich gesehen, steinig und hart.

Stichwort Lizenz. Die Unterlagen sind bis 17.März 2014 bei der Bundesliga einzureichen. Welche Vorarbeiten hat es hier gegeben und wie ist der Stand der Dinge?
Natürlich sind wir im Vorstand und im ganzen Verein seit längerem mit den Vorarbeiten für die Lizenz beschäftigt. Obwohl das sogenannte Lizenzierungshandbuch mit den exakten Vorschriften für die Saison 2014/2015 erst im Jänner 2014 erscheinen wird und daher derzeit keinerlei Hektik angebracht ist, können wir in vielen Punkten auf den Erfahrungen des Vorjahres aufbauen. Damals hatten wir uns ja entschieden, trotz sportlicher Aussenseiterchancen das Lizenzierungsverfahren durchzumachen, um für heuer bzw. für später wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Wir brauchen uns mit vielen Punkten wie den erforderlichen Ausbildungen der Trainer, der Anzahl der Nachwuchsmannschaften, Organisationsdatenblättern usw.usf. nicht mehr wirklich ernsthaft beschäftigen.
  
Dennoch liegen gewaltige Hürden in wirtschaftlicher und in infrastruktureller Hinsicht vor uns.

Fangen wir mit der wirtschaftlichen Seite an: Beim Lizenzierungsworkshop Ende Oktober wurde uns mitgeteilt, dass wir zunächst bis zum 30.11.2013 einen konsolidierten Jahresabschluss (gemeinsam für Verein und GmbH) zum  Stichtag 30.6.2013 abgeben müssen.

Das haben wir getan und der Wirtschaftsprüfer hat einen sogenannten uneingeschränkten Prüfvermerk abgegeben. Das ist deshalb so wichtig, weil für die Bundesliga mit einem solchen Prüfvermerk klargestellt ist, dass wirtschaftlich keine „Leichen im Keller“ liegen. Im Vorjahr hatte es ja das Problem gegeben, dass damals seitens des Wirtschaftsprüfers darauf hingewiesen worden war, dass vor allem mangels Registrierkassen und eines modernen, elektronischen Ticketing-Systems manche der von uns damals übermittelten Abrechnungsunterlagen von ihm nur übernommen, nicht aber ausreichend nachgeprüft werden konnten. Dieses Problem hat uns dann im gesamten Lizenzierungsverfahren im Vorjahr belastet. Heuer haben wir diesbezüglich unsere Hausaufgaben gemacht und alles zur vollen Zufriedenheit des Prüfers erledigt.

Jetzt geht es darum, ein realistisches Budget für die Saison 2014/2015 zu erarbeiten und einnahmenseitig massive Zuwächse durch entsprechende Sponsoring-Verträge abzusichern. Natürlich lastet diesbezüglich die größte Verantwortung auf den Schultern der damit befassten Vorstandsmitglieder. Gleichzeitig sind aber alle Vereinsmitglieder aufgerufen, uns durch Hinweise auf weitere mögliche Sponsoren zu unterstützen oder selbst entsprechende Kontakte herzustellen. Und zum Abschluss des wirtschaftlichen Bereiches gilt es dann, rechtzeitig bis zur Abgabe der Lizenzunterlagen einen wiederum konsolidierten und von einem Wirtschaftsprüfer geprüften Jahresabschluss zum 31.12. 2013 zu erstellen. 

Da steht ja einiges an Arbeit bevor und selbst in den Weihnachtsfeiertagen wird es wohl kaum Zeit zum Atemholen geben. Dazu kommt ja das bekannte Problem, dass unser Stadion in Maxglan derzeit nicht zweitligatauglich ist. Gibt’s da etwas Neues ?
Auch heuer ist uns klar, dass wir neben der vorgesehenen Haupt-Spielstätte in Maxglan ein Ausweichstadion angeben müssen. Diesbezüglich haben wir im Vorjahr das Voralpenstadion in Vöcklabruck angegeben und hinsichtlich dieses Stadions hat der Senat 3 der Bundesliga im April 2013 einen Beschluss über die Zulassung getroffen und verfügt dieses Stadion daher über die aus Sicht der Bundesliga notwendigen Voraussetzungen für Spiele der zweithöchsten Liga.

Was nun die Voraussetzungen für die Zweitligatauglichkeit des Myphone Austria Stadions in Maxglan anbelangt, haben wir mittlerweile neben dem Beschluss des Gemeinderates bezüglich der Finanzierung des Flutlichts viele Vorarbeiten erledigt. Erfreulicherweise ist nach unserem bisherigen Informationsstand eine baurechtliche Bewilligung nicht erforderlich, da es sich beim Flutlicht um kein „Bauwerk“ handelt. Auch sind die modernen Fluter so genau einstellbar, dass es zu keiner Beeinträchtigung für die Bewohner im Nahbereich der Sportanlage kommen wird. Darüberhinaus wird es aufgrund der in der zweithöchsten Spielklasse gegebenen Beginnzeiten der Spiele um 18:30 Uhr (Spielende ca. 20:20 Uhr) zu keinen spätabendlichen oder gar nächtlichen Ruhestörungen für die Anrainer kommen.

Nach den bisherigen Planungen ist ein 5-Mast-System mit zusätzlichen Strahlern auf dem Tribünendach vorgesehen. Diese Mastanzahl hat den Vorteil, dass dann keiner der Masten höher als 30 Meter sein muss, was die Masthöhe auf unter 30 Meter einschränkt. Bei der Masthöhe ist ja stets auch die Luftfahrtssicherheit und der benachbarte Flughafen zu beachten. Die Flutlichtanlage wird – entsprechend dem Beschluss des Gemeinderates –  transportabel sein und wohl nach dem sogenannten Kippmastensystem mit einer Hydraulik aufgestellt. Das diesbezügliche Ausschreibungsverfahren wird im 1. Quartal 2014 durchgeführt werden und soll bis zum Zeitpunkt der Abgabe der Lizenzunterlagen abgeschlossen sein. Der Bestbieter kann dann alle erforderlichen Vorbereitungen treffen und könnte im Falle der Lizenzerteilung und bei einem erfolgreichen Überstehen der Relegation könnte dann mit der Errichtung des Flutlichts sofort nach dem 2.Relegationsspiel (voraussichtlich also gleich nach dem 6.Juni) begonnen werden. Im Bereich des Flutlichts gilt es – neben der Umsetzung der dargestellten Planungen – eine Klärung der Frage der Aufrüstung des Flutlichts von 600 Lux in der Saison 2014/2015 auf 800 Lux in der Saison 2015/2016 anzupacken sowie die Energiebereitstellungskosten der Salzburg AG zu regeln.

Dazu kommen nicht unerhebliche Probleme bezüglich tauglicher Parkplätze für die tonnenschweren TV-Übertragungswägen und die notwendigen Adaptierungsarbeiten z.B. bezüglich der Arbeitsplätze der Medienvertreter oder eines verbesserten VIP-Bereiches. In diesem Bereich arbeiten wir seit einiger Zeit mit unserem Architekten an der Lösung dieser Probleme.

Was die Frage der immer wieder genannten 1000 überdachten Sitzplätze betrifft, haben wir nach den Ergebnissen des Bundesliga-Workshops noch Zeit für die Umsetzung dieses Kriteriums bis zum Beginn der übernächsten Saison. Nichts desto trotz werden wir uns in den nächsten Wochen und Monaten auch mit dem Thema intensiv beschäftigen müssen.

Im Bereich der Infrastruktur liegt die wichtigste Hilfe der Vereinsmitglieder derzeit (noch) nicht darin, mit Schaufel oder Hammer vor Ort zu erscheinen, sondern nach Möglichkeit die Brieftasche zu zücken und den Heimatfonds zu stärken.

Zusammengefasst, auch wenn der Ball derzeit nur im Training rollt, von einer Pause kann keine Rede sein. 
Übertreiben wir mal nicht, ich werde – genauso wie die meisten von uns – am 24.12. unter einem Baum stehen und danach Kekse verzehren. Aber dann heisst es wieder: Ärmel aufkrempeln und anpacken. In den letzten Monaten habe ich immer mehr das Gefühl, dass alle wieder enger zusammenrücken und anpacken. Der Kunstrasen ist fertig, das 80-Jahre -Buch verkauft sich sehr gut, bei den beiden Nachwuchsfeiern am vergangenen Samstag im eigenen Vereinslokal waren knapp 300 Teilnehmer, überall in der Stadt werde ich auf die unglaubliche Siegesserie im Herbst 2013 angesprochen. Das macht schon Spaß.

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