Ist dann jetzt bald alles und jeder dreißig? Wir hätten da noch einiges Rundes im Angebot; Glorreiches und Gegenwärtiges, Geburts- und Spieltage.
30 Jahre Europacup-Finale, 30 Jahre Einzug in die Champions League – alles schon zelebriert in diesem Jahr, jeweils zu Siegen über die Altach Juniors, zuletzt nach spannendem Finish in der Vorwoche im Ländle.
Und wir hätten in dieser Runde noch ein schönes 30er-Jubiläum zu feiern, diesmal nicht nur in geerdeter Gegenwart, sondern auch dem Anlass nach deutlich dosierter an Glanz und Gloria.
Anfangs Angstgegner: Die Aigner-Ära
Wie wir diesen Dreißiger am besten feiern können? Indem wir zu sieben Niederlagen und fünf Remis einen 18. Sieg gesellen, wenn wir am Samstag zum 30. Mal seit der violetten Wiederauferstehung im „ewigen Duell“ auf den TSV St. Johann treffen. Einen kurzen Streifzug durch 29 fußballerische „Zahnarztbesuche“, durch 29 Mal tugendhafte Härte am und über dem Limit des Zulässigen wollen wir wagen, ehe wir uns der Aktualität des bevorstehenden Spieltags widmen.
Fast genau 15 Jahre ist es her, als die erste der bald 30 Partien gegen jenen Gegner über die Bühne ging, mit dem wir es häufiger als gegen jeden anderen in unserer jüngeren Ära aufzunehmen hatten. Zum ersten und zugleich letzten Mal ging die Austria dabei als krasser Außenseiter ins Spiel, verlor daheim mit 1:3 und verpasste eine SFV-Cup-Sensation.
Umso schöner, dass fünf Jahre später immer noch Franz Aigner auf der TSV-Bank saß, als wir uns mit einem 6:2-Finalsieg revanchieren und zum Landescup-Sieger 2014 krönen konnten.
Pongauer Prestige
Zwei Jahre später endete die Ära Aigner im Pongau, wo seine Handschrift fortan jedoch artig nachgezeichnet wurde. Ernst Lottermoser schloss nahtlos an; an einen zuweilen streitbaren Spielstil, in den sich bei 15 Duellen kaum ein violettes Herz erwärmt hat, wenngleich unsere Erfolgsbilanz immer deutlicher, Ausrutscher immer seltener wurden.
Im Frühjahr 2022 muckte das Pongauer Prestige ein bislang letztes Mal auf: Dass uns damals erst Ende Mai in der Alpenarena der erste Sieg im Kalenderjahr gelang, änderte nichts mehr daran, dass sich St. Johann den Landesmeistertitel angelte, die Saison vor der Austria als bestes Salzburger Amateurteam zu Ende brachte.
Gelernt wie, Handschrift unverwässert?
Auch nach dem Ende der achtjährigen Trainerägide von Ernst Lottermoser ist ein Festhalten der St. Johanner an ihrer DNA-mäßig einverleibten Spielweise zu erwarten. Denn Andreas Scherer saß schon bisher als Co-Trainer auf dem Pongauer Bankerl, wurde sorgfältig, wohldurchdacht aufgebaut und von langer Hand geplant ans Amt des Cheftrainers herangeführt, welches er seit Sommer bekleidet.
Bemerkenswerterweise an der Stelle nochmal zurück zum Stichwort Dreißiger: Seinen hat Andreas Scherer erst im Juni gefeiert, damit ist er der jüngste Trainer in der Regionalliga West.
Und er ist ungeschlagen, Andreas Scherer, in seinen jungen Jahren, in seiner jungen Trainerlaufbahn. Nach vier Runden und einem knackigen Auftaktprogramm ist das sehr respektabel, rang man doch gleich zum Start auswärts Saalfelden und danach vor eigenem Publikum Imst beachtliche Remis ab. Auf ein weiteres Unentschieden in Kitzbühel folgte vergangene Woche der erste Sieg, souverän schlug man Röthis daheim 2:0.
Korrekte Typen, gute Freunde, zähe Gegner
Mit Christoph Gruber wissen wir einen, der beim 1:1 Mitte Mai noch für St. Johann zu Werke ging, inzwischen in unseren Reihen. Der Neuzugang mit der Nummer 14 hat sich schnell ins spielerische Korsett von Schaiders Stammelf eingefügt, hat seinen Part darin gefunden und schon formidable Partien abgeliefert. Sein Einstand im violetten Trikot verdient umso mehr Respekt, zumal Grubers Hauptaufgaben zwar ähnlich geblieben, seine Fähigkeiten aber nunmehr in einem eleganteren Ensemble gefragt sind.
„Tief stehen, Zweikampfhärte und Chaos kreieren“, das, so macht Gruber kein Hehl daraus, war der Auftrag in seinem Jahr beim TSV, wann immer es darum ging, guten Gegnern ihr Spiel zu brechen. Weil das, wie er sich vergleichsweise an Spiele gegen Wolfurt oder Dornbirn erinnert, auch stets besser klappte als selbst das Spiel zu gestalten, dürfte es über den Pongauer Matchplan auch diesmal kein großes Rätselraten geben.
Allen voran blickt Christoph Gruber auf ein schönes Jahr zurück, welches er beim TSV als Teil einer – für Belange abseits des Rasens glauben wir ihm das natürlich – „netten Mannschaft mit korrekten Typen“ verbringen durfte. Ein langjähriger Stamm an Spielern mit immenser Regionalliga-Erfahrung, befindet auch Gruber, zeichnet die St. Johanner aus – und: „Sie gehen durch dick und dünn, auf und neben dem Platz.“
Ein August aus einem Guss?
Die wesentlichsten TSV-Tugenden aus einer offenkundig gefragten Schmiede mitgenommen, hat Gruber, der ab Oktober noch sein in den USA begonnenes Sportwissenschaftsstudium abschließen möchte, aber doch in unseren Farben die besseren Erfolgsaussichten.
Zumal hierzulande die Statistik Mut macht: Die letzten drei Begegnungen in Maxglan allesamt gewonnen, liegt eine letzte Niederlage gegen St. Johann inzwischen schon fünf Jahre zurück.
Alle Vorzeichen stehen prächtig, dass wir den Spielmonat August am kommenden Wochenende perfekt machen: Ein fünfter Sieg im fünften Ligaspiel, dazu dem ÖFB-Cup-Schock zumindest mit der Revanche in Thalgau pokalmäßig etwas entgegengesetzt – das alles quasi eingebettet in ein ganzes Set von Wiedergutmachung, auch was den Auswärtsauftritt in Altach oder die Heimvorstellung gegen Hohenems betrifft.
Es wird unangenehm – aber für wen?
Gutzumachen haben wir gegen St. Johann vergleichsweise wenig – nach einem Remis auswärts soll es daheim zum „Dreißiger“ aber auf alle Fälle wieder ein „Dreier“ werden. Wäre stimmig, oder?
Und wenn schon alles so schön rund ist, drehen wir den Spieß doch einfach um und zeigen selbst Zähne, gegen einen einstigen Angstgegner: Wurzelbehandlung beim Tabellenführer – ganz, ganz unangenehm!
Anstoß: Samstag, 17:00 Uhr // GLEICH ONLINE TICKETS SICHERN!
NEU, für den fanfreundlichsten Online-Ticketkauf: Keine Vorverkaufsgebühr mehr auf Online-Tickets, diese wurde im Sommer abgeschafft – kein unnötiges Schlange stehen, bevor es ins Stadion geht, stattdessen schneller zu kühlem Bier und herzhaftem Bosna. Außerdem: Keine Sorge, alle Ticket-Sammler – hier bei uns, wo Fußballkultur und Fußballromantik groß geschrieben werden, ist euch eure gedruckte Eintrittskarte sicher. Wenn ihr euer Ticket online gekauft habt, könnt ihr euch nach Spielende gerne zusätzlich ein gedrucktes Exemplar an der Kassa abholen, damit eure Sammlung vollständig bleibt!
Ausfälle & Comebacks
- Milos Savic – ist jetzt bereit fürs Comeback, nachdem unserem Neuzugang in den letzten Wochen ein Rückenödem zu schaffen machte
- Fabian Windhager – auch seine Muskelverletzung ist dann langsam verheilt, Comeback vielleicht in Kuchl
- Stephan Dorfmayr – Innenbandzerrung, auch mit ihm ist im September zu rechnen
- Christoph Bann – nach weiterem Rückschlag im Sommer: Comeback steht nun für September in Aussicht
- Luca Schmitzberger – langzeitverletzter Neuzugang, kann’s frühestens Ende Oktober aufnehmen
Das ewige Duell in bestem Lichte >>
Live vom Spieltag: Unser WhatsApp-Kanal tickert schnell und zuverlässig
Keine Gelegenheit, die Austria selbst vor Ort zu pushen? Dann pushen wir dich: Abonniere den WhatsApp-Kanal von Austria Salzburg, mit dem du am Spieltag nichts verpasst! Alle Tore, alle wichtigen Spielereignisse – sei informiert, bleib inspiriert, dann bist du fürs nächste Mal heiß, wieder selbst ins Stadion zu kommen!
Anfahrt
Am Spieltag steht euch das gewohnte Parkangebot zur Verfügung. Alle Infos haben wir hier zusammengefasst.
Wir empfehlen trotzdem, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Die Haltestelle liegt direkt am Stadion und so kann man sich ruhigen Gewissens die eine oder andere Erfrischung gönnen.