Die Brisanz bleibt, davon kann ausgegangen werden. Dabei haben sich die Vorzeichen unserer Begegnung mit dem FC Pinzgau seit dem letzten Aufeinandertreffen doch deutlich geändert. Vorwiegend des Gegners wegen.
Vom sich mausernden Stadt-Land-Klassiker war die Rede zu Martini 2023, vom knisternden Kehraus am Ende einer großartigen Herbstsaison zweier Salzburger Regionalliga-Mannschaften, die sich tatsächlich absolut nichts geschenkt haben, beim spannenden Gipfel vor der langen Winterpause.
Beschworen, verloren: Transfertheater fehlten die „Schauspieler“
Nichts geschenkt wird sich freilich weiterhin, vor allen Dingen in der Beziehung der beiden Klubs, die sich allemal durch Auffassungsunterschiede bereits an der Basis von König Fußball auszeichnet. Jüngstes Beispiel: die alles andere als friktionsfrei verlaufenen Sommertransfers. Denis Kahrimanovic und Semir Gvozdjar kamen ja in der letzten Übertrittszeit aus Saalfelden nach Salzburg, vor allem um letzteren gab es jede Menge Getöse seitens der Saalfeldener – einerseits nachvollziehbar, angesichts des Verlusts eines großartigen Stürmers, andererseits natürlich eine allseits einsehbare Visitenkarte was den Umgang mit jungen und dabei längst verdienten Spielern anbelangt, die noch vieles vor haben in ihrer Fußballerkarriere und erst recht: im Leben.
Dass Semir die Partie verletzungsbedingt verpasst, wird die Brisanz des Spiels wohl nur geringfügig herunterkühlen. Wenngleich diesem Duell die Augenhöhe der Klubs, wie sie noch vor knapp einem Jahr geherrscht hat, allmählich verloren geht. Das zeigt sich übrigens nicht immer nur bei der Ersten Mannschaft …
B-merkenswert: Seriensieger vs. Strafverifizierte
Denn während unsere 1b-Mannschaft in der 1. Klasse Nord in diesen Wochen Siege in Serie einfährt und das Auftaktmonster gar noch fetter bekommen hat als die „Erste“ – sieben Spiele, sieben Siege, klingt wie ein Schlagerhit – schafften es die Pinzgauer im August überhaupt erst nicht, in Großarl eine Mannschaft zu stellen.
Mit einem gleichzeitig zu bestreitenden Spiel in der ÖFB-Jugendregionalliga argumentierten die Saalfeldener ihre Misere am Wochenende. Für den von Großarl angebotenen Nachtragstermin am darauffolgenden Dienstag, der ebenfalls nicht angenommen wurde, gab’s dann keine groß überlieferte Erklärung mehr – stattdessen eine Strafverifizierung zugunsten der Mannschaft von Josef Haslwanter, die alles für eine sportliche Entscheidung unternommen und sich den fahlen Beigeschmack wahrlich nicht verdient hat, den solch eine Posse mit sich bringt.
Die Null muss stehen
Den Größenvergleich bei der 1b gewinnt die Austria derzeit also schon allein ob des gebührenden Respekts, dem Liga und Gegnern entgegengebracht werden, mit denen wir es im Fußball-Unterhaus zu tun haben. Aber auch beim obersten Aushängeschild geht die Schere wieder auseinander …
Der ultimative Schlager, den die Begegnung Austria Salzburg vs. FC Pinzgau noch vorigen November dargestellt hat, ist für uns diesmal angesichts der Tabellensituation eher erst die Generalprobe. Denn die letzten Wochen hindurch zeichnet sich der ganz große Kracher fürs nächste Wochenende ab, wenn unsere Mannschaft beim SC Imst zu Gast sein wird, der die Tabelle ja – seit dem Makel 1:4-Ehrentreffer Lauterach, wenn man so will – mit selber Punkteanzahl anführt.
Wie wichtig jedes einzelne Tor, wie wertvoll eine „weiße Weste“ sein kann, das muss aber speziell gegen den FC Pinzgau allen bewusst sein. Beide Male war es in der Vorsaison ein Zu-null, welches den Grundstein zu drei Punkten legte. Sowohl in der Saalfeldener Bürgerau als auch hier im Max-Aicher-Stadion entsprangen daraus jeweils hart erkämpfte 1:0-Arbeitssiege.
Momentaufnahme Mittelmaß
Eine ähnliche Herausforderung wie in den letzten beiden Spielen ist auch am Samstag zu erwarten, wenngleich der heurige Saisonstart der Pinzgauer eher durchschnittlich verlaufen ist. Seit Sommer mit dem neuen Trainer Florian Klausner unterwegs, reichte es daheim gegen die Spitzenteams Imst und Reichenau knapp nicht (jeweils 2:3), dazu untermauert das eine oder andere Remis zu viel den einstweiligen Rückfall hin zum Mittelmaß.
Doch der amtierende Landescupsieger könnte gerade Anlauf nehmen. Im letzten Heimspiel klappte es mit einem souveränen 3:1-Heimsieg gegen Röthis gut, und das Saisonziel ist klar: Man will anknüpfen, ans tolle Abschneiden der Vorsaison; dass man im Juni nur mit der „Blechernen“ dastand (4.) täuscht nämlich nicht darüber hinweg, dass die Pinzgauer bis zum Winter voll in der Spitzenregion der Tabelle mitmischten.
Der Übungsleiter aus Tirol
Saalfeldens neuer Fußball-Lehrer ist dies übrigens auch im Zivilberuf, pendelt dafür aktuell fleißig vom Kärntnerland ins Salzburger Innergebirg. Das Herumkommen ist Florian Klausner aber längst gewohnt: Nachdem der 43-Jährige einst als Aktiver seine Fußballschuhe schonmal in der Bürgerau, beim damaligen Eisenbahnersportverein, geschnürt hat, begann seine Trainerlaufbahn bei Wacker Innsbruck, wo er schon vor zehn Jahren mehrfach interimistisch übernommen hat. Seither kam er als Athletiktrainer viel herum, mit Stationen in Deutschland – bei Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Nürnberg – in der Schweiz, bei den Grasshoppers Zürich, und zuletzt beim Verband Liechtensteins, von wo aus es eben jetzt mal wieder zurück in die bzw. ganz nahe seiner Heimat am Pillersee ging.
Ob Klausner am Fuße der Klause noch so „heimisch“ wird wie sein Vorgänger und ehemaliger Lehrgangsschüler Johannes Schützinger, der in den Nachwuchsbereich übersiedelt ist, wird sich also erst zeigen. Denn der konservativ-moderne Fußball, der gefragt war und für den er stehen soll, wird Früchte tragen müssen – sonst sind auch in der beschaulichen Bürgerau die kritischen Geister nie weit, könnte der Eremit vom Palfen schon bald herunterblicken auf einen anderen einsamen Mann, dessen Zelte mitunter eher abgebrochen werden als jene da oben, auf der Einsiedelei.
Du kämpfst für das Spiel!
Wir wünschten uns durchaus, wir hätten Saalfelden diesen Samstag nochmal in jener Rolle und Größe zu Gast wie beim letzten Mal – da war richtig Feuer drin. Aber unsere Flamme haben wir ohnehin weiter selbst in der Hand, darum: Ein paar gehörige Differenzen in der sportideologischen Anschauung des runden Leders registrieren und benennen wir, tun dies am Wahlwochenende in diplomatischer Gelassenheit, und weil’s spätestens seit 2006 violette Kernkompetenz ist:
Wir kämpfen und siegen gerne auch für die Sache selbst, für einen ehrlichen, glaubwürdigen Fußball! Alle ins Stadion, alle mit Kind und Kegel, und gar nicht lange Nägel beißen vorher: Denn schon um 13 Uhr öffnen die Tore des Max-Aicher-Stadions; es ist Family Day und es gibt jede Menge zu erleben, den ganzen Nachmittag hindurch. Tutta la famiglia – tutti allo stadio!
Anstoß: Samstag, 16:00 Uhr // GLEICH ONLINE TICKETS SICHERN!
NEU, für den fanfreundlichsten Online-Ticketkauf: Keine Vorverkaufsgebühr mehr auf Online-Tickets, diese wurde im Sommer abgeschafft – kein unnötiges Schlange stehen, bevor es ins Stadion geht, stattdessen schneller zu kühlem Bier und herzhaftem Bosna. Außerdem: Keine Sorge, alle Ticket-Sammler – hier bei uns, wo Fußballkultur und Fußballromantik groß geschrieben werden, ist euch eure gedruckte Eintrittskarte sicher. Wenn ihr euer Ticket online gekauft habt, könnt ihr euch nach Spielende gerne zusätzlich ein gedrucktes Exemplar an der Kassa abholen, damit eure Sammlung vollständig bleibt!
Ausfälle & Comebacks
- Christoph Bann – no good news: werden wir 2024 nicht mehr sehen.
- Luca Schmitzberger – Glück gehabt Saalfelden, anschnallen Imst: Unser langzeitverletzter Neuzugang ist diese Woche voll ins Training eingestiegen.
- Mathias Theiner – sorry den Tiroler Videoanalysten: steigt dann nächste Woche ebenfalls wieder voll ein.
- Denis Kahrimanovic & Semir Gvozdjar – leider beide Saalfelden-Neuzugänge, die ausfallen: Kahrimanovic nach Sehnenverletzung aus dem letzten Spiel mit 3 bis 6 Wochen Zwangspause.
Knacken wir den „Code“ unseres Gegners >>
Live vom Spieltag: Unser WhatsApp-Kanal tickert schnell und zuverlässig – zusätzlich: Die heiße Schlussphase LIVE auf LaOla.Viola, der violetten Welle am Samstagnachmittag
Keine Gelegenheit, die Austria selbst vor Ort zu pushen? Dann pushen wir dich: Abonniere den WhatsApp-Kanal von Austria Salzburg, mit dem du am Spieltag nichts verpasst! Alle Tore, alle wichtigen Spielereignisse – sei informiert, bleib inspiriert, dann bist du fürs nächste Mal heiß, wieder selbst ins Stadion zu kommen!
Noch mehr vom Flair: Die letzten 33 Minuten plus Nachspielzeit sind wir dann wieder live drauf via Podbean (runterzuladen über die gängigen App-Stores, der Podcast funktioniert aber auch direkt über den Link), diesmal also ab ca. 17:15 Uhr. Die Audio-Liveübertragung gibt’s ab Sonntag auch zum Nachhören, eingebettet im Nachbericht hier auf unserer Website oder immer griffbereit – dazu einfach unseren Austria Salzburg Podcast-Kanal abonnieren!
Anfahrt
Am Spieltag steht euch das gewohnte Parkangebot zur Verfügung. Alle Infos haben wir hier zusammengefasst.
Wir empfehlen trotzdem, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Die Haltestelle liegt direkt am Stadion und so kann man sich ruhigen Gewissens die eine oder andere Erfrischung gönnen.