Ein letzter Leckerbissen: Zünglein Dornbirn kommt nach Salzburg

30. Oktober 2024

Zum letzten Heimspiel im Kalenderjahr 2024 gibt’s Kasnock’n, Glühwein, Punsch – und einen sehnlichen Wunsch: Möge der November-Kracher, der uns für 132 fußballfreie Tage in Maxglan nähren muss, nochmal drei Punkte bringen!

An das knisternde Kehraus vor einem Jahr werden sich viele noch erinnern: Nach dem knappen und auch glücklichen 1:0-Sieg gegen den FC Pinzgau konnte das Transparent mit der Aufschrift „Winterkönig“ entrollt werden. Von dieser Parallele sind wir heuer zwei Punkte und – wohl dem Fußballherz im grauen November – auch noch zwei Auswärtsspiele entfernt, aber ein Schlager mit Potenzial zur Weichenstellung ist das bevorstehende Spiel gegen den FC Dornbirn auf alle Fälle, mit dem wir am Samstag das Max-Aicher-Stadion früh einwintern.

Um 12 Uhr geht’s los, ab 14 Uhr rollt der Ball – wetten, dass ihr trotzdem nicht früher als sonst zu Hause seid? ALLE INS VIOLETT nach dem Spiel, auf der Tribüne oberhalb des Sitzplatzsektors A2 haben wir die perfekte Räumlichkeit, um noch gebührend auf das zu Ende gegangene Heimspieljahr 2024 anzustoßen!

Zünglein an der Waage noch „unentschieden“

Vor drei Wochen nämlich, hat der FC Dornbirn eindrucksvoll bewiesen, wie er zum Zünglein an der Waage im Titelrennen werden kann: Später Rückstand auf der heimischen Birkenwiese gegen Spitzenreiter Imst, noch späterer Ausgleich – tief in der Nachspielzeit das 1:1, welches uns die optimale Schlagdistanz zur Tabellenspitze wiederhergestellt hat.

Trotz anschließender Weinparty nicht ganz so fröhlich gefeiert haben, dürfte man in Dornbirn das Remis gegen Röthis. In der Vorwoche reichte es nach 1:3-Pausenrückstand am Ende zu einem 3:3, zwei Elfmeter und ein Eigentor machten für einen Sieg in Summe einfach zu viele Gegentreffer.

Torfabrik produziert im Dutzend-Bündel

Das eine oder andere Unglück hinten können sich die Rothosen sonst durchaus leisten, weil Top-Goalgetter Tamás Herbály in herausragender Manier zuschlägt. Nach seinem „Doppelpack zum Dutzend“ in der Vorwoche hält der Ungar bei zwölf Saisontreffern – viermal so viele wie noch ein Kollege im Sturm, alle anderen Dornbirner steuerten bislang maximal einen oder zwei Treffer bei.

Auf den Mann aus Budapest gilt es also ganz besonders aufzupassen. Nach Stationen in seiner Heimat und ersten Auslandserfahrungen in Baden-Württemberg ist der FC Dornbirn schon der dritte Ländle-Klub Herbálys: Zunächst in Hohenems rot-weiß-roten Fußballboden betreten, kam er im Sommer von Schwarz-Weiß Bregenz in Vorarlbergs „Metropole“ mit dem Birnbaumwappen; welches sich übrigens auch im Emblem des 1913 gegründeten, zuweilen arg gebeutelten Fußballclubs schon seit dessen Gründungsjahr wiederfindet.

Das edle Emblem des FCD wurde vor einiger Zeit deutlich modifiziert, der Wiedererkennungswert ist geblieben.

Den Karren aus dem Dreck ziehen

Am Fuße des Karren wirkt Herbály jetzt recht erfolgreich am sportlichen Neuaufbau mit – mit dem Niederländer Eric Orie erfreuen sich die Weiß-Roten diesbezüglich auch auf der Trainerbank immer noch prominenter Besetzung. Der Klub, der im Frühjahr keine Zweitligazulassung mehr bekam, durchläuft aktuell ein Sanierungsverfahren. Dass es zu diesem kommen konnte, wurde erst Ende September klar, als die Gläubiger dem vom FC vorgelegten Plan mit einer 30-Prozent-Quote zugestimmt hatten – 257.000 Euro, die der Verein unter Obmann Gerhard Ölz jetzt offenbar sehr rasch aufzubringen weiß.

Nach acht Monaten, so sieht es der Plan vor, soll alles gestemmt und der FC Dornbirn saniert sein – bemerkenswert, bei anerkannten Verbindlichkeiten von 850.000 Euro. Die Regionalliga sei aktuell die Spielklasse, in der man mitmischen könne, hieß es zuletzt vom Klub, der nicht nur die Nummer eins seiner Stadt bleiben, sondern auch Nachwuchsfußball und Ehrenamt forcieren möchte.

Wir freuen uns für einen echten Vorarlberger Traditionsverein, wenn die Sanierung und damit dessen Erhalt gelingt – von den zugegeben vielen Überleitungsmöglichkeiten, die sich uns an der Stelle bieten, wählen wir die schönst mögliche …

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

… denn als unsere Austria einen solchen „Hausberg“ von Schulden hatte, uns dieser noch viel wahrnehmbarer an allen Ecken und Enden hemmte, in einer Zeit, in der die Abwärtsspirale noch munter weiter ihre Kreise drehte – in der dem Zwangsabstieg aus Liga zwei noch ein sportlicher Klassenverlust folgte:

In dieser Westliga-Abstiegssaison, da feierte eine 90 Minuten lang gar nochmal recht unscheinbar marode Austria am 1. Oktober 2016 ihren letzten Saisonsieg, bevor die sportliche Talfahrt unaufhaltsam losging. Nach frühem Rückstand verblüfften uns Nico Mayer & Co. mit einer 6:1-Gala. Blamabel untergegangen damals: eben, der FC Dornbirn.

Daheim sind die Violetten in dieser Saison bislang nur im Cup unter die Räder gekommen – gegen Dornbirn soll nochmal voller Punktezuwachs her.

Karren aus dem Dreck – und weg …

Es wird dies nicht die erbauliche Parallele sein können, die uns am Samstag zu drei Punkten verhilft. Freuen wir uns aber, dass wir unseren Karren nicht nur aus dem Dreck, sondern wieder richtig flott bekommen haben seither, polieren wir ihn mit drei wichtigen Zählern weiter auf und machen ihn zum rasanten Zweitliga-Flitzer, der früher oder später allen davonbraust!

Einmal noch jubeln in Maxglan, bevor hier 132 Tage ohne Regionalliga-Pflichtspiel vergehen werden. Lediglich Fabian Windhager wird sich ob seiner Gelb-Rot-Sperre von der Seite aus mitfreuen müssen.

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Anfahrt

Am Spieltag steht euch das gewohnte Parkangebot zur Verfügung. Alle Infos haben wir hier zusammengefasst.

Wir empfehlen trotzdem, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Die Haltestelle liegt direkt am Stadion und so kann man sich ruhigen Gewissens die eine oder andere Erfrischung gönnen.

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