Ganz und gar nicht lebendig präsentierte sich die Austria am Allerseelentag. Ein letzter Leckerbissen in Maxglan sollte uns für viereinhalb Monate nähren, doch den schnappten sich spritzige Gäste aus Dornbirn.
Um halb drei war abgefrühstückt von unseren hungrigen Gästen, nichts mehr übrig vom letzten Leckerbissen, den wir uns noch ausgerechnet hätten vor der langen Winterpause in Maxglan. Den Violetten fehlte nicht zuletzt die nötige Entschlossenheit vorm „Buffet“, etwa in der ersten Schlüsselszene der Partie:
Erste Halbzeit zum Vergessen
Nach gut einer Viertelstunde nützt Zia einigen Platz im Angriffsdrittel nicht, läuft sich fest und Dornbirn kann einen brandgefährlichen Konter starten – zunächst dem Rückstand gerade noch entronnen, war’s bei der darauffolgenden Ecke soweit; Kalman konnte einen Kopfball zwar noch an die Querlatte parieren, verpasste aber im Eifer des Gefechts den Moment, den abspringenden Ball zu klären und so nahm das Leder justament doch den Weg über die Torlinie.
Die Austria mühte sich im holprigen Vorwärtsgang ab, tat sich schwer, zu Chancen zu kommen. Deutlich schneller und präziser hingegen das Passspiel der Vorarlberger, folgerichtig erreichte ein „tödlicher“ Pass den perfekt eingelaufenen Torgaranten Tamás Herbály, der den Spielzug aus einem Guss zum 0:2 zu vollstrecken wusste (24.). Auch die von da an größte Chance bis zur Pause gehörte den Gästen, völlig ohne Bedrängnis kamen die Rothosen zu einer großen Kopfballgelegenheit und dem dritten Treffer sehr nahe. Eine völlig verkorkste erste Halbzeit untermalt die verletzungsbedingt notwendig gewordene Auswechslung Fonjgas, für ihn kam Joseph Akpara.
Früh war der Käse gebissen
Früh in Halbzeit zwei wurden zumindest in einzelnen Szenen nochmal die Hoffnungen der 1.500 geweckt, die zum Kehraus ins Max-Aicher-Stadion gekommen waren. Doch schon für den so wichtigen Anschlusstreffer fehlte an diesem Nachmittag immer irgendetwas – eine Prise Entschlossenheit, etwas mehr Spritzigkeit, beides oder einfach das gewisse Etwas dazwischen. Letztlich war in Sturmtank Zottl, der’s in der zweiten Halbzeit anstelle von Gvozdjar probieren durfte, an diesem Tag nicht mehr drin und auch Dorfmayr, der spät für den glücklosen Schwaighofer kam, vermochte in der Kürze der Zeit das Ruder nicht mehr rumzureißen.
Somit müssen wir Maxglan das erste Mal seit fünf Jahren wieder mit einer Niederlage einwintern – schon 2019 beim 0:3 gegen den SAK war’s übrigens ausgerechnet der Allerseelentag, an dem wir ein bisschen so wie Untote das letzte Heimspiel an uns vorübergehen sahen.
Sprichwörtlich viel zu früh war der Käse gebissen an diesem Nachmittag, wobei: Positiv in Erinnerung bleiben werden die köstlichen Kasnock’n, die unsere Fankurve aufkochte, der für viele erste Glühwein, den man sich fast schon traditionell zum Heimausklang in die violetten Venen verabreicht und die persönliche Übergabe des Spendenschecks an Vertreter des SV Böheimkirchen: Mehr als 4.000 Euro für jenen Verein aus Niederösterreich, dessen Infrastruktur die Hochwasserkatastrophe von September weitgehend zerstört hat.
Das Fazit zu Allerseelen liegt also auf der Hand: Wir stehen wieder auf, alle zusammen! Es gibt ein Leben nach dem Tiefpunkt – unsere Zuversicht für den erneuten Meistertitel ist bestimmt nicht tot!
LaOla.Viola, die violette Welle zum Nachhören:
3:40 Das waren die Tore zum 0:2 // 7:25 Ausfall Gavrilo Fongja // 9:30 Chance zum Anschluss // 14:10 Freche Dornbirner // 19:50 Weibliche Intuition // 22:00 Schützei // 29:50 Nobel in der Insolvenz // 33:35 Imst zieht davon // 37:45 Endstand 0:2 // 41:40 Christian Schaider im Interview
>> zum aktuellen VioLetter,
dem Spieltagsmagazin der Salzburger Austria
Die weiteren Ergebnisse der 14. Runde:
- Imst – Bischofshofen 3:0
- Reichenau – St. Johann 1:0
- Saalfelden – Hohenems 2:1
- Kitzbühel – Kufstein 1:2
- Röthis – Schwaz 0:1
- Kuchl – Wals-Grünau 1:0
- Lauterach – Altach II 0:5