Altach Heimsieg März 2025

Austria lässt Altach alt aussehen: Gala-Viertelstunde bringt 2:0-Sieg auf den Weg

30. März 2025

In einer sehenswerten Anfangsphase stellte eine energische und groß aufspielende Austria-Startelf die Weichen auf Sieg. Nach Seitenwechsel wurde es zwar hektisch, Tore fielen aber keine mehr – weder zu zehnt noch ganz zum Schluss zu neunt ließen sich unsere Jungs den Sieg streitig machen.

Fast 1.200 Zuschauer trotzten dem abermaligen Salzburger Spieltagssauwetter und bereicherten das Max-Aicher-Stadion mit einer eindrucksvollen Kulisse – reichhaltiger kannst du Altacher Alltagskost nicht angerichtet bekommen. Umso schöner, dass unsere Startelf ihrerseits mit ein paar Gala-Häppchen das Angebot aufwerten sollte.

Voller Schub, beflügelt mit Selbstvertrauen: Galante Anfangsphase, schnell belohnt

Es dauerte auch gar nicht lang, dann war all den Wetterfesten, die gekommen waren, gleich ein Stück wärmer: Dynamik, volles Rohr Einsatz und hochkonzentriertes, strukturiertes Spiel waren unseren Mannen von den ersten Pässen an, mit Minute eins anzusehen. Und so hatte es schon in der vierten Spielminute irgendwie etwas Richtiges, dass Marinko Sorda nach schöner Kombination den Ball nur noch zur Führung über die Linie drücken musste.

Noch schöner war jene Kombination, die in der 14. Minute zum 2:0 führte: Das schnelle, präzise Passspiel der Violetten sauste den mit reichlich Spielern aus dem Profikader gespickten und nichtsdestotrotz überforderten Altachern um die Ohren; der letzten Endes freigespielte Semir Gvozdjar behielt beim immer noch anspruchsvollen Abschluss die Nerven und krönte, was die Krönung verdient hat – eine meisterliche Sequenz von Spielrausch und Angriffsfußball, irgendwo zwischen Tiki-Taka und Joga Bonito.

Eine wahrhaft herzerwärmende Galavorstellung der Austria, rund um Luca Schmitzberger, der in der Offensivzentrale nun auch sein überzeugendes Startelf-Debüt feierte, flachte nach einer halben Stunde auf eine Weise ab, die so durchaus auch in unserem Sinn war – etwas Schongang zwischendurch, während beeindruckte Altacher, mit einer einzigen Ausnahme, weiter harmlos blieben.

Anschnallen in Hälfte zwei: Karten-Kapriolen und wilde Turbulenzen – nichts passiert!

Daran änderte sich auch nach Seitenwechsel wenig. Einzig vermochten es die Gäste dann, gehörig Hektik in die Partie zu bringen und die bereits gefühlte Vorentscheidung hinauszuzögern. Grund dafür war eine Rudelbildung, bei der Sorda kurz die Nerven durchgegangen waren – recht gelinde, kaum grob, Rot wegen Tätlichkeit leider dennoch vertretbar und Marinko Sorda somit nicht nur Führungstorschütze, sondern zugleich tragische Figur in seinem 150. Pflichtspiel für die Austria, unser bärenstarker Bosnier, der in dieser Woche Geburtstag hatte.

Gut, dass der Schiedsrichter aus Niederösterreich im Zivilberuf Fluglotse ist, denn es verblieben noch 40 Minuten voller Turbulenzen in diesem Spiel, in denen es herausfordernd war, den Überblick zu behalten. Für eine Landung unter der Dusche hätte zehn Minuten nach dem Sorda-Platzverweis zwar auch Altachs Tamar Crnkic gefunkt, den ließ Schiri Holzinger aber noch ein paar Kreise drehen – mit Unsportlichkeit und der Gelben Karte kam der Neuner unserer Gäste gerade nochmal davon.

Den Sicherheitsanweisungen von Trainer Christian Schaider, sollte es welche gegeben haben, wurde von den Violetten so am Rande Folge geleistet – die konnten es sich vielmehr weiter erlauben, ihrerseits gefährliche Angriffe vorzutragen. Allen voran der im Zuge der taktischen Umstellungen zu seinem Comeback an Bord geholte Volkert hatte noch großen Appetit, wollte seine Akzente vorwiegend offensiv setzen. Ein 3:0 in Unterzahl schien stets näher als ein Altacher Anschlusstreffer. Die Schüsse der Vorarlberger gingen vorwiegend in die Wolken, während es für unsere Anhänger, die wieder so viel mehr waren als nur Passagiere einer packenden Partie, speziell bei einem vernebelten Savic-Sitzer zwischenzeitlich schier zum in die Luft gehen war.

Da Referee Daniel Holzinger mit Ablauf der regulären Spielzeit auch noch Sebastian Aigner – ausgerechnet bei seinem Debüt in der violetten Dress, und das bei einer intensiven „Wassertaufe“ gegen seinen Ex-Klub, der ihn 2021 zum Bundesliga-Kicker machte – mit Gelb-Rot vom Feld schickte, erlebte er als Schiedsrichter ein ähnliches Schicksal wie im Flugverkehr: Applaus gibt’s bestenfalls für die Piloten. Tatsächlich aber konnte sich der junge Mann an diesem Nachmittag alles andere als für höhere Aufgaben empfehlen. Ein Mensch eben, und keine Maschine – „Flughafencode“ VAR? Nein, dorthin wollen wir trotzdem nicht! Man kann da nur auf Holz klopfen und gedanklich ein Gegenteil zur Luftfahrt ins Treffen führen: Fehler, gottlob bedeuten solche im Fußball nicht gleich die Katastrophe.

Alarm, wir müssen auf 36 Fuß!

So ganz nebenbei gab’s auch noch Elfmeteralarm hüben wie drüben. Holzinger hat sich jeweils gegen die Handlung auf 36 Fuß entschieden, elf Meter wären das – zu leicht abgehoben, befand der Unparteiische. Dass keineswegs alles richtig ausgelegt war – unter anderem wurde die „Landebahn“ unseres gefoulten Spielers fälschlicherweise auf außerhalb des Strafraums berechnet – konnten auch wir erst nach Sicht der Videobilder aufklären; vom „Tower“ aus verfolgt das bei einem Fußballspiel schließlich nur die Kamera. Insgesamt können wir diese beispielhafte zweite Halbzeit aber gewiss einmal dazu nutzen, auf die Leistung von Schiedsrichterteams, wie sie stets gefordert ist auf diesem Niveau, aufmerksam zu machen, hervorzuheben, welch anspruchsvolle Aufgabe das ist. In Anbetracht dessen können wir das dieswöchige Trio zwar nicht für dessen allerbesten Tag loben, sehr wohl aber für einen seriösen Job, bei dem alle ihr Bestes gegeben haben.

Immerhin, am verdienten Sieg vorbeigelotst haben die Herren uns letztlich nicht; zumal auch die erstaunlich kurze Nachspielzeit, mit zwei Mann in Unterzahl potentiell kritisch, wie im Flug verging. Wir sind froh, dass wir den Sieg trotz all der Turbulenzen einigermaßen sicher gelandet bekommen haben, bleiben unterdessen weiter auf dem Boden und haben auch genau das richtige Programm dafür: Mit St. Johann gibt’s jetzt zweimal Altbekanntes, zuerst auswärts in der Liga, danach zu Hause im SFV-Cup.

LaOla.Viola, die violette Welle zum Nachhören:

0:20 Einstieg mit Rot // 6:20 Rückblick auf das 1:0 // 8:00 Elferalarm // 15:50 „Austria Control“: Fluglotse aus NÖ // 22:50 Riesenchance für die Austria // 23:50 Altacher Profiauflauf // 30:20 Rückblick auf das 2:0 // 32:50 Gelb-Rot für Aigner in der Nachspielzeit // 37:35 Endstand 2:0 // 41:25 Daniel Burgstaller und Sebastian Aigner im Interview // 45:00 Lizenz-Update // 47:30 Ausblick

Für euren entspannten Sonntag stellen wir euch außerdem die aktuelle Ausgabe unseres Stadionmagazins zur Verfügung – hier gibt’s den VioLetter zum Nachlesen!

SV Austria Salzburg – SCR Altach II 2:0 (2:0)
Sorda (4.), Gvozdjar (14.)

Die weiteren Ergebnisse der 19. Runde:

  • Schwaz – Bischofshofen 0:3
  • Kufstein – Wals-Grünau 0:2
  • Imst – Reichenau 4:0
  • Dornbirn – Hohenems 0:1
  • Röthis – St. Johann 2:1
  • Saalfelden – Lauterach / abgebrochen
  • Kitzbühel – Kuchl / SO
Jetzt teilen: