Ähnlich schon wie in den Spielen gegen unsere Innergebirg-Kontrahenten aus dem Pongau, haben wir es diese Woche in der Hand, die beiden anstehenden Begegnungen gegen den FC Pinzgau zu den vorerst letzten zu machen.
Wiewohl wir keine Auseinandersetzung je gescheut haben, ist nicht nur die Lust allseits groß, es hoffentlich bald eine bedeutende Leistungsstufe höher aufnehmen zu können; alleine der Abwechslung zuliebe strengen wir uns gerne an, damit dieses nächste Doppel mit einem langjährigen Ligakonkurrenten unser letztes derart hochstehendes Déjà-vu in hiesigen Gau-Gefilden wird. Aus sehr junger Vergangenheit wissen wir nämlich, wie das so abläuft: Einer Seite wird’s zu monoton, die andere sucht Grabenkämpfe – also bloß nicht mehr davon!
Kein Kick mit Kalkül
Schritt eins wäre da jener, es am Mittwoch daheim im Cup erst gar nicht bis zu einem Elfmeterschießen kommen zu lassen wie zu Monatsbeginn. Diffiziler noch als die Überlegungen für die Partien gegen St. Johann ist es, die Substanz in dieser Woche richtig zu dosieren, da über das Bedeutungsplus der Partie am Samstag gegenüber dem Landescup-Halbfinale keine weiteren Worte verloren werden müssen.
„Wir wollen gewinnen“, sagt unser medial versierter Cheftrainer zwar landläufig, um sich nicht ins Bockshorn jagen zu lassen; diesmal kommt dem sonst trivialen Statement aber durchaus Aussagekraft zu. Schon im Achtelfinale gab’s nur moderate Rotation, und auch dem übrigen Betreuerteam folgend, ist übermäßiges Kalkül in der Woche nicht zu erwarten:

„Es geht um ein Finale, da ist es doch selbstverständlich, wie sehr wir alles daransetzen werden, dieses Spiel zu gewinnen“, widmet sich mit Videoanalyst Ilker Ugur ausgerechnet jener Mann ganz der unmittelbar bevorstehenden Mission, der sich von Aufgaben wegen eigentlich stets Gedanken über Matches macht, zu denen es noch mehrere Wochen hin sind. Taktisch stellt man sich auf disziplinierte Pinzgauer ein, die trotz einer schwierigen Saison, durch die sie gehen müssen, in den letzten Wochen vor allem wieder zu besserer Stabilität in der Defensive gefunden haben.
Feuer fürs Finale: „Ötzi“ will kein Warmlaufen
Die ganz große Auswahl steht (vorerst) ohnehin nicht zur Verfügung. Schwaighofer konnte erst am Montag wieder locker mittrainieren. Weiterhin krank sind auch noch Aigner und Kahrimanovic, für den es sich im besten Fall bis Samstag ausgehen könnte, sodass diesmal wohl Fonjga eine Chance bekommen dürfte. Dazu verpasst Schmitzberger das Halbfinale aufgrund seiner Gelb-Rot-Sperre.
Co-Trainer Jilmaz Özel, der am Mittwoch als Chef auf der Bank übernehmen wird, weiß ums Aufgebot – und um die Aufgabe aller, die zur Verfügung stehen: „Wir sind im Cup jetzt so weit, dass du ihn nicht mehr locker nehmen darfst an der Stelle.“ Im Schongang Aufwind für den Gegner zuzulassen sei keine gute Idee, so „Ötzi“ weiter, dies könne auch mit Blick aufs Meisterschaftsspiel schnell nach hinten losgehen.
Kick mit Kontroversen
Wenn wir den amtierenden Landescup-Champion dann hoffentlich erfolgreich davon abgehalten haben, es gleich nochmal mit einer Finalteilnahme aufzunehmen, dürfen wir in dessen – an sonnigem Mainachmittage noch etwas schönerer – Heimstätte in der Liga ran. Panorama hin oder her, ist es klares Austria-Ansinnen, Begegnungen in der Bürgerau bestenfalls nur noch dann auszutragen, wenn es das ÖFB-Cup-Los einmal so haben möchte – wenngleich sich da in Saalfelden die Katze in den Schwanz beißen könnte: denn wenn wir uns am Mittwoch durchsetzen, würden die Pinzgauer ihre Kugel heuer wohl kaum noch in den Topf kriegen.
Dem neutralen Fußballfan im Bundesland könnten derlei Duelle durchaus fehlen. Es sind dies bereits die Spiele 22 und 23 SVAS vs. FCPS seit September 2009, stets geprägt von einer gewissen Reibung, mit wechselseitigen Favoritenrollen und – gar nicht lange her – sogar des Öfteren mit einer Kopf-an-Kopf-Ausgangssituation, was zuweilen echte Stadt-Land-Klassiker hergegeben hat, wie sie sich der Regionalliga-Fußball nur wünschen kann.
Le a kalappal, Tamás!
Geprägt hat viele dieser Spiele FC-Pinzgau-Legende Tamas Tandari, der sich nach seiner schlimmen Verletzung vergangenen Mai tatsächlich zurückgekämpft hat und jetzt als 37-Jähriger auf der Position des Innenverteidigers seinen x-ten Frühling bei den Pinzgauern erlebt – schön und würdig, dass diese – wenngleich des Gegners – Galionsfigur mitmachen kann; eine echte Freude, dem Ungarn nochmal auf dem Platz begegnen zu können.
Warum diese Aufeinandertreffen künftig noch fehlen könnten? Weil die Würze nicht auszugehen droht. Spannende Spielerwechsel Saalfelden–Salzburg bescherten vor allem uns diesen großartigen Kader, den wir aktuell zur Verfügung haben. Ein gewisses Getöse, welches die Transfers letztes Jahr begleitet hat, war zwar nie ganz nachvollziehbar, kommt aber auch nicht von ungefähr, wenn man die Qualität der Jungs sieht, die aus dem Pinzgau in die Mozartstadt gekommen sind.
Neben dem frischvermählten Semir Gvozdjar – Glückwunsch an der Stelle! – sicherte sich die Austria vor dieser Saison auch die Dienste von dessen Trauzeuge Denis Kahrimanovic, der ebenso aus den Pinzgauer Bergen kam und seither für die Austria-Verteidigung wie ein Fels in der Brandung steht. Zu den Beiden gesellte sich im Winter noch Moritz Eder, der seine ersten Bälle, wie Gvozdjar, auf einem idyllischen Sportplatz im Nordwesten von Saalfelden gestreichelt hat.
Vorstadtmänner: Die genialen Gewächse des SK Lenzing
Beim SK Lenzing nämlich, jenem kleinen Klub vor den Toren von Salzburgs drittgrößtem Städtchen, der sich von der 1. Klasse Süd heraus immer mehr zur wahren Talenteschmiede mausert. Obmann dort ist der Onkel von Moritz Eder, Hermann Untermoser. Im schlagkräftigen Quartett mit Sektionsleiter Philipp Hainzer, Jugendleiter Mario Anhaus und Stefan Grundner, der über den Finanzhaushalt wacht, kümmert er sich um die Geschicke eines bisweilen eher verborgenen Schatzes der heimischen Fußballlandschaft; eines sympathischen kleinen Klubs, der das Rampenlicht nie sucht, aber immer öfter findet – als Ausbildungsverein ohne große Ansagen, aber mit umso stärkeren Ausrufezeichen.
Da steuert man schonmal ohne Verdruss das Mittlere- anstatt des Oberen Play-offs an mit Nachwuchsteams und vergisst bei aller Ambition nie, wie viel allein die Freude am Spiel ausmacht bei Fußballerseelen im Mittelschulalter, wenn sich auf Augenhöhe gemessen werden kann. Respektable 160 Aktive schwitzen derzeit ins Lenzing-Leiberl, erzählt Platzsprecher Martin Scheiber, der selbst eine Nachwuchsmannschaft trainiert und voller Zuversicht frohlockt: „Das nächste ‚edle Getreide‘ wächst bereits heran hier bei uns.“
Ins Blaue hinein
Wenn das nicht gute Aussichten sind für eine gedeihliche Salzburger Fußballzukunft von Bodenständigkeit und Aufstiegschancen?! Vielleicht ja demnächst mal der direkte Weg eines Spielers von Lenzing zur Liebe unseres Fußballlebens …
Zunächst aber bedienen wir uns wieder einmal beim FC Pinzgau. Dort haben wir 90 Minuten Zeit uns umzusehen für drei Punkte, die im Hinblick aufs Spitzenspiel kommende Woche unbedingt mit nach Maxglan müssen!
Blau ist der SK Lenzing, blau der FC Pinzgau – und blau auch der Himmel über Saalfelden, prognostiziert den meisten Samstag über. Danach – auch das kennen wir dort schon: Gewittergefahr. Aber es geht eh zeitig los, um blitzartig die Punkte ins Trockene zu bringen. Überzeugen wir endlich einmal vollends in Saalfelden, damit sich die Pinzgauer über unsere aufstrebende Austria später am Nachmittag sagen: „Donnerwetter!“
Anstoß ist am Samstag bereits um 14:00 Uhr
Präsentiert von Pinzgau-Power im Präsidium >>
Live vom Spieltag: Unser WhatsApp-Kanal tickert schnell und zuverlässig – zusätzlich: Die heiße Schlussphase LIVE auf LaOla.Viola, der violetten Welle am Samstagnachmittag
Keine Gelegenheit, die Austria selbst vor Ort zu pushen? Dann pushen wir dich: Abonniere den WhatsApp-Kanal von Austria Salzburg, mit dem du am Spieltag nichts verpasst! Alle Tore, alle wichtigen Spielereignisse – sei informiert, bleib inspiriert, dann bist du fürs nächste Mal heiß, wieder selbst ins Stadion zu kommen!
Noch mehr vom Flair: Die letzten 19 Minuten plus Nachspielzeit sind wir dann wieder live drauf via Podbean (runterzuladen über die gängigen App-Stores, der Podcast funktioniert aber auch direkt über den Link), diesmal also ab ca. 15:30 Uhr. Die Audio-Liveübertragung gibt’s ab Sonntag auch zum Nachhören, eingebettet im Nachbericht hier auf unserer Website.
Tipps & Anfahrt
2 Euro sparen: Wir empfehlen, die Karten vorab zum zum vergünstigten Preis im Online-Ticket-Shop des FC Pinzgau zu bestellen!
Stadion Bürgerau
5760 Saalfelden
Lichtenbergstraße 9d
Für eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfiehlt sich besonders die Buslinie 260 über das Kleine Deutsche Eck.