Welttierschutztag am Samstag, die Laichzeit ist vorbei, doch Wels muss erst noch etwas ablegen um sich im Bundesliga-Becken zu behaupten. Dabei schwimmen unsere kommenden Gäste aber durch gefährliches Gewässer: Denn an der Glan behüten wir unser Nest und lassen nur violette Eier darin Platz finden.
Wels-Attacken im Sommer 2025 – den Kontext dieser Schlagzeilen hätten sich Fußballaffine aus unserem Nachbarbundesland bestimmt anders vorgestellt. Denn anders als Europas größter Süßwasserfisch erwies sich Oberösterreichs jüngster Zweitligist in der warmen Jahreszeit noch nicht als bissig.

Kein Biss vor dem Gehäuse
Ganz gegenteilig zu ihren Namensvettern unter Wasser sprechen wir insbesondere von zu wenig angriffigen Welse(r)n: Nur vier eigene Tore legte unser Mitaufsteiger in den bisherigen acht Partien seinen Gegnern ins Netz – kein guter Fang, alle anderen bringen es auf mindestens das Doppelte.
Mit ebenso wenigen Punkten durchtaucht Wels deshalb die Tiefen der Tabelle, befindet sich unterm Strich und müsste sich bei gleichbleibendem Saisonverlauf im Mai ausfischen lassen. Zweimal erst sind die Welser in dieser Saison erfolgreich aufgetaucht: Beim 1:0-Heimsieg über Amstetten Mitte August und zuvor in der ersten Cup-Runde, wo man – wer könnte es ihnen verdenken – in Imst gehörig Handel hatte, sich aber schließlich im Elfmeterschießen durchsetzte.

Warten auf Wels
Bleibt festzuhalten: Geduld ist Trumpf in der Welt der Fischerei – aber auch im Fußball, in Trainerfragen? Während wir just letzte Woche in Bregenz mit gewisser Ansage das Ende der Ära Van Acker markierten, dürfte die Welser Leitflosse deutlich stabiler durch die Flaute gleiten.
Denn Christian Heinle, seit Sommer Cheftrainer, sind ehrenvolle Verdienste im Welser Fußball zuzuschreiben: In den letzten beiden Jahren hat der 40-Jährige das Nachwuchszentrum in Oberösterreichs zweitgrößter Stadt aufgebaut, fungierte als Akademieleiter im Bundesliga-hungrigen Wels, das jetzt nach knapp zwei Jahrzehnten wieder Oberhauskost serviert bekommt.

Welser Wurzeln
Während der Grieskirchener die sportlichen Geschicke in der Hand hält, ist der Verein als Ganzes noch ziemlich in der Findungsphase. Eine über die Jahre und Jahrzehnte weit verzweigte Fusionsgeschichte führte erst 2024 zum heutigen Klub. Bis hin zum Wappen im nunmehrigen farblichen Dreiklang ähnelt alles ein wenig dem UFC Hallein – nur im Schnelldurchlauf, wie sich das in Wels zugetragen hat:
Zweimal schon führten Fusionen Fußball-Wels zusammen. Zunächst mündeten die grün-weiße Eintracht und die rot-weiße Union in den FC Wels, später verflossen der grüne Welser Sportclub und der blaue SC Hertha zum grün-blauen WSC Hertha, der wiederum – nach zwischenzeitlicher Spielgemeinschaft während einer Übergangsphase – in Gestalt und Farbe des heutigen FC Hertha Wels aufging, bei dem sich zu grün und blau auch wieder ein Rotklecks ins Emblem gesellt.

„Wös“: Mit kommunalen Gnaden auf praktikablen Pfaden
Aus dem „VW“, dem violetten Wels, wo sich wie in vielen Teilen Österreichs schon vor Jahren ein Austria-Dunstkreis gebildet hat, ist zu erfahren, dass sich die neue Fußballidentität offenbar noch nicht wirklich ausgebreitet hat. Geläufiger Tenor unter den 65.000 Welserinnen und Welsern, abzufragen bei genauerem Hinhören in der achtgrößten Stadt der Republik. „Das ist nicht mehr mein Verein“, überliefert in dem Fall von einem früheren Eintracht-Spieler.
Die Politik aber steht voll und ganz dahinter – zu Lasten anderer Sportvereine in Wels, wie man hört. Alles fließe in den Profifußball, klingt oftmals durch, während sonst die Bäume nicht in den Himmel wüchsen – echt ein Eindruck, bei rund 100 Sportvereinen in der Stadt, von A wie Aerobic bis Z wie Zumba.
Uns soll’s recht sein, angesichts der immer weiter anwachsenden Abordnungen von Austrianern, die auf dem Weg zu Fußballspielen von der berüchtigten Westspange aus losstarten und die A1 nach Salzburg nehmen.

Altach, kleiner Satellit?
Herz und Seele gilt es also erst noch abzuholen, die pragmatischen Prinzipien greifen einstweilen aber schon prächtig bei unserem kommenden Gegner. Ein Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft ganz im Sinne des Ziehens an einem gemeinsamen Strang – in Teilen schon beneidenswert, mit welchen Voraussetzungen man sich dort und da zu Werke machen kann.
Nun, wir (über)erfüllen eben zuerst alle weichen Faktoren und bohren weiter an den harten Brettern. Sportlich gelingt das ja seit geraumer Zeit formidabel. Dass eine mögliche Kooperation mit dem SCR Altach, wie den Medien zu entnehmen war, eben rein diesem Bereich gelten würde, bekräftigt unterdessen Obmann David Rettenbacher:
„Ich persönlich halte das Wort ‚Kooperation’ ganz generell für überladen in der heutigen Zeit. Im Endeffekt geht’s darum, bestehende Kontakte und sportliches Vertrauen zu nützen. Wenn sich ein, zwei Spieler bei uns gut entwickeln und unser finanzieller Aufwand für die Qualität, die wir bekommen, gering bleibt, dann ist alles gut“, grenzt Rettenbacher den Rahmen ein und stellt klar, dass Freunde des Filialfußballs weiterhin anderswo fündig werden müssen.

Wels spielen in der lautesten „Lacke“ der Liga
Damit wisst ihr schon mal alles, was wirklich wichtig ist.
Wenn wir jetzt noch schaffen, dass die Welser weiterhin nicht mit ihren Kickern, sondern höchstens mit Keksausstechern herausstechen, die in Österreichs einziger Manufaktur am Kultstandort schon seit 1936 punktverlötet produziert werden …
Und wenn wir sie klein halten, jene die so ähnlich klingen wie die polarisierenden Süßwasserriesen mit ihrem seitlichen Violettschimmer, deren größte Exemplare sogar Daniel Bares längsmäßig überragen …
Dann geht’s für uns auch weiterhin in ruhigem Fahrwasser durch die Saison. Nutzen wir unsere tadellose Tabellensituation als Köder, angeln wir die Welser aus ihrer Grundordnung und tischen uns zum Samstagabend hin einen zartfiletierten Siebenpunkteabstand zur Hertha auf!

Die Bundesliga ist nicht der Brombachsee, im violetten Binnengewässer sind wir keine Badegäste, sondern Ballermänner und schnappen zu, sobald sich jemand zu nah heranwagt!
Geduldig, aber stets bereit, dass es uns vom Hocker reißt; Wurm rein ab 14:30 Uhr, fangfrisch ins Netz irgendwann im Laufe des Nachmittags – so gehen wir auch am lauten Ufer nicht leer aus!
Text: Christoph Fazekas – ChrisTEXT.com | Bildpartner: GEPA pictures
Anfischen um 14:30 Uhr // Ran an die letzten Karten!

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Wir empfehlen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Die Haltestelle liegt direkt am Stadion und so kann man sich ruhigen Gewissens die eine oder andere Erfrischung gönnen.











