Aufgegeben wird ein Brief: Austria hofft auf Wunder

10. Mai 2017

Sieglos seit mehr als sieben Monaten und eine katastrophale Frühjahrssaison. Wenn sich da im Mai überhaupt noch die Gelegenheit bietet, noch einen Fuß in die Tür zu bekommen, kann man nicht klagen. Die größten Hoffnungen lagen seit geraumer Zeit auf dem Spiel in Eugendorf, das am Dienstag nachgetragen wurde. Mit einem Sieg wären die Karten nochmal ganz neu gemischt worden, stattdessen setzte es aber die nächste Niederlage. Nach dem 2:4 vor den Toren der Stadt sieht es in Sachen Klassenerhalt jetzt ganz düster aus.

Nicht nur das deklarierte Entscheidungsspiel wurde verloren, erneut gab es einen Ausschluss und weitere gelbe Karten, die Sperren nach sich ziehen und auch für die kommende Runde eine schwere Hypothek auferlegen. Solch ein Spiel, das bezeichnend für viele Monate dieser Saison steht, in dieser entscheidenden Phase und der anhaltende Trend unseres freien Falles von Platz fünf bis tief in die Abstiegszone – unmissverständliche Faktoren eines Abstiegs. Zugleich sind das aber auch die Grundzutaten für ein Fußballwunder. Nichts weniger braucht es, um den Abstieg in die Salzburger Liga doch noch abzuwenden.

Rein aus eigener Kraft können wir in den letzten drei Runden nichts mehr bewerkstelligen, dieser Zug ist abgefahren. Aber allein die Tatsache, dass wir trotz der langen Negativserie bis vor kurzem noch alles in eigenen Händen hatten, lässt hoffen, dass sich noch eine Gelegenheit bietet. Der eigene Beitrag sind Siege in den beiden Heimspielen dieser letzten drei Runden. Um das Heimspiel zum Saisonausklag am 27. Mai gegen Wörgl noch irgendwie mit sportlichem Wert zu befeuern, muss am Samstag St. Johann besiegt werden. Die Pongauer finden sich wieder mal im gesicherten Mittelfeld, absolvieren eine sorgenfreie Spielzeit. Auswärts sind uns die St. Johanner ein richtiger Angstgegner, zuletzt wieder frisch gebrandmarkt in der Hinrunde. Zwar bereiteten uns die Pongauer auch daheim meist große Mühe, am Ende feierten wir aber in Ligaspielen durchwegs Siege.

Doch bei der jetzigen Ausgangssituation hinkt ohnehin jeder Vergleich zur Vergangenheit. Nunmehr sind wir ein für die meisten schon abgeschriebener Außenseiter. Auch wenn wir es gerne anders hätten, so ist inzwischen doch jeder Druck abgefallen, mit der schwindenden Hoffnung hat sich auch die Erwartungshaltung angepasst. Zudem müssen wir eben noch auf die gesperrten Daniel Morariju, Ernst Öbster und Stefan Ebner (jeweils fünfte Gelbe) sowie Zoltan Hada (Gelb-Rot) verzichten, was die Aussichten nicht besser macht.

Wenn wir uns am Samstag (Spielbeginn 17:00 Uhr) zum Heimspiel in Maxglan zusammenfinden, können wir eindrucksvoller als während Höhenflügen ein Zeichen setzen, welch besonderen Wert die Austria für uns hat und wie immun diese Liebe gegen Achterbahnfahrten der sportlichen oder wirtschaftlichen Konjunktur ist. Pflegen wir unseren besonderen Schatz, dann ist es nur eine Frage der Zeit, ob sich noch ein schnelles Wunder ausgeht, oder ob wir mit einem neuen Anlauf wieder zu alter Stärke finden.

28. Runde Regionalliga West
SV Austria Salzburg – TSV St. Johann
Samstag, 17:00 Uhr, Austria Stadion Maxglan
SR: Thomas Hochstaffl, Johann Steger, Marc Böhler

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