Joey Zottl

Demo Day: Erst Protest-, dann bitte eine Machtdemonstration!

3. November 2022

Der letzte (Pflicht-)Spieltag im Kalenderjahr ist nochmal in jeder Hinsicht ein immens wichtiger, und er beginnt früh: Ab 10:30 Uhr versammeln wir uns am Mirabellplatz, denn wir haben unserer lieben „Sportstadt“ gehörig was zu sagen. Hoffentlich voll und ganz das Sagen haben wir dann im Nonntal, wo um 14:00 Uhr – im Erfolgsfall übrigens zum letzten Mal für längere Zeit – das brisante und schon rein sportlich enorm wichtige Stadtderby beim SAK beginnt.

Eine Kaltfront bricht herein, pünktlich aufs Wochenende hin, mit einem halben Meter Schnee im Hochgebirge und unwirtlichem, früher hätte man gesagt „klassischem“, Novemberwetter in der Stadt. Draußen wird’s also kalt, in uns brodelt es seit geraumer Zeit und weil sich die leidige Stadionproblematik für unseren Verein längst zur heißen Kiste entwickelt hat, ist es Zeit für uns, mit unseren überzeugenden Argumenten, die nicht und nicht gehört werden wollen von der Stadtpolitik, quasi nach außen zu gehen – weil wir uns so viel Ignoranz nicht nur als Austria nicht bieten lassen, sondern schon gar nicht als Bürgerinnen und Bürger dieser schönen Stadt, die sie nur als Sportstadt leider alles andere als Vollendung gefunden hat.

Wichtiger als das Wetter: Ein Stadion für Salzburg!

Die Demonstration für eine Stadionlösung für die Austria, soviel vorweg, wird interessant ganz unabhängig davon, ob jemand überhaupt Fan unseres Vereins ist. Ausgangspunkt um 10:30 Uhr ist nicht umsonst der Mirabellplatz, sprechen wir doch mit den politischen Vertreter:innen, die uns letztlich alle gemein sind in dieser Stadt, heute – bzw. am Samstag – genau jene Verantwortlichen an, mit denen, mit deren Amtsverständnis, ihr alle es unter Umständen morgen zu tun bekommen könnt, in welcher Angelegenheit auch immer.

Das Erfrischende, ihr werdet sehen: Es handelt sich letztlich um eine Demonstration für etwas, hier wird nicht geschwurbelt, sondern es werden Argumente vorgetragen. Und wenn wir nunmal auf die Ignoranz eingehen müssen, die uns diesbezüglich in den letzten Monaten entgegengebracht wurde, dann tun wir das um möglichst vielen die Augen zu öffnen und diesen unsäglichen Zustand, ja den Stillstand, zu beenden. Wir demonstrieren, damit wir, die Austria, als mitgliederstärkster Fußballverein im Bundesland und unser ambitionierter Nachwuchs eine Zukunftsaussicht haben. Und alle, die nicht als Austrianer, sondern als Bürgerinnen oder Bürger der Stadt, Sportbegeisterte oder schlicht als Interessierte hinkommen: Seid gespannt und erstaunt, wie mit der aktuell vorherrschenden Blockadepolitik mittelbar nicht nur wir als Austria von der Stadtpolitik links liegengelassen werden.

Von der Demo zum Derby – bringen wir in Salzburg was ins Rollen!

Im Demo-Zug marschieren wir dann über die Staatsbrücke ins Kaiviertel, wo es um 12 Uhr am Kajetanerplatz die große Abschlusskundgebung mit Reden von Vereins- und Fanvertretern geben wird. Wir hoffen stark, dass mit derart schlüssigen Argumenten, wie wir sie am Samstag mit Nachdruck vortragen werden, in der Stadionfrage der Ball endlich ins Rollen kommt.

Ganz bestimmt rollt das Leder dann ab 14 Uhr im Nonntal, wo das Stadtderby beim SAK von immenser sportlicher Bedeutung ist. Nachdem unsere Mannschaft keines der letzten beiden, wie wir sie an dieser Stelle bezeichnet haben, „Sechspunktespiele“ – solche quasi im positivsten Sinn – gewinnen konnte, ist uns zumindest der FC Pinzgau wieder so nah an die Pelle gerückt, dass wir uns einen weiteren Punkteverlust vor der Winterpause keinesfalls leisten können.

„Wia von am Gletscher im April“ – Punkteschmelze stoppen

Denn während der Winter noch nicht einmal begonnen hat, schmilzt unser kürzlich noch stattlicher Vorsprung auf Platz 3 schon viel zu schnell dahin – rechnen wir, ganz der Formtendenz nach, mit einem Sieg des FC Pinzgau nächstes Wochenende bei deren Nachtrag gegen Seekirchen, dann reden wir von gerademal noch drei Punkten, die uns von jenem Strich trennen, der uns im Frühjahr die Reisen nach Tirol und Vorarlberg, unser ÖFB-Cup-Ticket und unsere 100 Prozent gesicherte Teilnahme an der neuen-alten Regionalliga West ab Sommer kosten würde.

Abgesehen davon, dass nach aller Fußballweisheit ein Derby sowieso eigene Gesetze hat, ist Gegner SAK übrigens keinesfalls zu unterschätzen. Zwar dümpeln die Blau-gelben in der unteren Tabellenregion, aber gerade daheim im Nonntal konnte man durchaus ab und an mal aufzeigen in den letzten Wochen – Seekirchen etwa fegten die Wallner-Burschen mit 3:0 vom Platz, den UFC Hallein gar, ebenfalls ganz anders als wir bei unserer Nullnummer im August, mit 5:1.

SAK: Auf ein Wiedersehen, irgendwann!

Hoffen wir aber, wenngleich fürs schöne Stadtderby schweren Herzens, dass jenes – bedingt durch unseren Erfolg – das letzte Aufeinandertreffen mit Salzburgs ältestem Fußballverein für einige Zeit sein wird. Denn wir streben wohl doch unaufhaltsam in Richtung Westliga-Frühjahr, aus dem SFV-Cup haben sich die Nonntaler beim 1.-Klasse-Süd-Leader in Mittersill verabschiedet und um einen der insgesamt nur vier Startplätze für die im Sommer zurückkehrende Regionalliga West zu ergattern, müsste bei unserem Stadtrivalen eher Unvorhergesehenes passieren.

Doch liebe Sportfreunde vom SAK! Ihr seid die schönen, die legitimen Gegner, mit denen wir es in unserer Stadt zu tun haben – wir wissen jedes brisante Stadtduell mit euch sportlichen Rivalen sehr zu schätzen, letztlich profitieren davon immer beide Seiten, profitiert der Fußball. Noch vor drei Jahren um diese Zeit, exakt am Allerseelentag, hat es genau umgekehrt so ausgesehen, als ob es das vorerst letzte Derby wäre, weil ihr drauf und dran wart, uns nach oben zu enteilen.
Bald hat sich herausgestellt, dass euch das nicht möglich sein sollte – weil wir in der selben Stadt leben, in einer „Sportstadt“ der äußerst begrenzen Möglichkeiten, wo wir in puncto Infrastruktur leider alle schneller an Grenzen stoßen, als man das für möglich halten würde.

Spiele gegen den SAK haben immer besondere Brisanz.

Salzburg <3 Fußball – Gemeinsam für eine attraktive Sportstadt

Es hat euch betroffen, lieber SAK, jetzt betrifft es uns und irgendwann erfährt jede:r Bürger:in auf irgendeine Weise, wie das politische Salzburg Anliegen und Argumenten begegnet und diese abhandelt. In unserem Fall haben wir es mit Umständen zu tun, die einer Stadt von Welt, mit einer Reputation wie Salzburg sie genießt, nicht gerecht werden.
Dagegen begehren wir auf an diesem Spieltag, angetrieben natürlich von unseren eigenen Interessen als gewichtiger Sportverein mit gesellschaftlichem Mehrwert. Ganz besonders aber auch für ein besseres Gehör aller bei der Politik, fern von starken Lobbys und einen fairen, öffentlichen Wettbewerb der Argumente, der auf jeden Fall ausgetragen und nicht totgeschwiegen wird.

Der SAK und die Austria – Gegner sind wir diesmal also wirklich erst mit Anstoß ab 14 Uhr, was für ein wichtiger Samstag! Ein frühes Stelldichein im Sinne einer Sportpolitik, die hoffentlich bald erkennt, dass es fünf vor, ja eigentlich mindestens fünf nach zwölf ist in puncto einer Stadionlösung für die aufstrebende Austria und dann einfach Fußball pur beim Stadtderby, dem Duell der geballten Tradition in unserer – jedenfalls auch – (Fußball)-Kulturstadt.


Der Weg zum Stadion

Dieses Mal solltet ihr ohnehin schon in der Stadt sein, Treffpunkt am Mirabellplatz ist um 10:30 Uhr.

Öffentlich kann man auch so zum Platz fahren: Die Haltestelle der O-Bus-Linie 27 liegt direkt vor der Türe (Ulrike-Gschwandtner-Straße). Weitere Bushaltestellen in der direkten Umgebung: – Justizgebäude und Petersbrunnhof: Linie 5 und 25 – Hellbrunnerstraße und Akademiestraße: Linie 3 und 8.

Parkplätze für die Autofahrer sind in der Umgebung vorhanden, auch zwei Parkgaragen (HYPO-Garage in der Nonntaler Hauptstr. bzw. Unipark) gibt es, diese sind allerdings nicht wirklich günstig.

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