Freudentag mit Ansage: Aufstieg nach 4:2-Sieg gegen Neumarkt quasi fix

18. Mai 2019

Angekündigte Katastrophen finden oft nicht statt, ebenso wenig wie vorhergesagte Jubeltage oft blasser ausfallen als erwartet. Nicht so am vergangenen Samstag: Nichts weniger als „monumentale Feierlichkeiten“ waren schon seit Wochen vonseiten der Fans angekündigt, dass pünktlich zum Schlager gegen Neumarkt auch der Aufstieg quasi fixiert werden konnte, trieb die Erwartungshaltung für diesen Nachmittag weiter in die Höhe.

Die Jubilare der „Unione“ haben schon gewusst, dass das Wording im Vorfeld dieses Spiels durchaus ein paar Superlative verträgt. Mit der Lebensfreude italienischer Songs und Vereinsliedern von zahlreichen Freunden unserer Fankurve spazierten die Zuschauer erwartungsvoll in die Sektoren. Spätestens zehn Minuten vor Spielbeginn war dann klar, dass sich keiner zu weit aus dem Fenster gelehnt hat, der Großes für diesen Nachmittag versprochen hat: Sowohl die Fantribüne hinter dem Tor als auch die komplette Tribüne an der Längsseite des Spielfelds verschwanden hinter riesigen Überziehern, die in einer zur Spitze getriebenen Detailverliebtheit Momente aus 20 Jahren „Union Ultrà“ zeigten. Eine besonders gefällige Symbolik verbreitete der überdimensionale Schal, der währenddessen minutenlang mit voller Manneskraft zwischen Haupt- und Fantribüne in die Höhe gespannt wurde. Die Austria und ihre Fanklubs – in der Tat untrennbar miteinander verbunden.

Traumstart und ebenbürtiger Gegner

Angetrieben von 1.350 Zuschauern, die sich schier alle noch etwas mehr als sonst von der lautstarken Fankurve inspirieren ließen, kam die Austria optimal ins Spiel: Nach einem kurz abgespielten Eckball kam die Flanke auf Nico Mayer und ausgerechnet unserer Vereinslegende war es vorbehalten, nach einer Minute zur Führung ins Tor vor der Fankurve einzuköpfen. Der Treffer wurde frenetisch gefeiert, auf dem Feld von den fesch wie nie gekleideten Spielern mit dem Mozartkopf auf ihren Spezial-Trikots, dahinter von den dicht an dicht stehenden Fans. Es sollte aber nur der Beginn einer fast schon kitschigen Dramaturgie in diesem Spiel sein.

Neumarkt sicherte sich in der Folge aber viele Spielanteile, blieb weitgehend ebenbürtig. Mit etwas Glück kamen die Gäste dann auch ergebnistechnisch zurück. Schlosser konnte einen Schuss nur unzureichend entschärfen, was Ettlmayr in Minute 24 einen leichten Abstauber zum 1:1 bescherte. Zuvor war Nico Mayer durch eine Abseits-Fehlentscheidung sein zweiter Treffer aberkannt worden. Die Führung konnten die Violetten aber schon kurz später wiederherstellen, Lukas Paulik – dem in Strobl noch das Aluminium ein Traumtor verweigert hat – setzte einen platzierten Schuss wunderbar ins linke Eck und so gab’s eine halbe Stunde nach dem ersten Treffer, und unmittelbar nach einer ruhigen Minute des Gedenkens an verstorbene Ultrà-Zugehörige, noch ein zweites Mal in der ersten Halbzeit die pure Ekstase auf den Rängen.

Spannung bis zum Schluss

Mit der knappen Führung ging das Spiel bis in die Schlussphase weiter. Am feurigen Start der Fans in die zweite Halbzeit konnten die Mannschaften nicht ganz anschließen, das gefällige Match konnte sein Niveau aber halten. Für Spannung sorgte der knappe Spielstand, aggressive Neumarkter taten sich aber schwer, gegen eine gut organisierte Austria ins vordere Drittel zu kommen. Hannes Endletzberger köpfelte dann nach einem diesmal direkt hereingegebenen Eckball zum 3:1 und zur vermeintlichen Vorentscheidung ein. Doch während der Schützei-Einlage sollte es diesmal gar zwei Tore geben, letzteres leider wieder auf der anderen Seite: Erst Tätlichkeit, dann Tor – so kann man den Anschlusstreffer von Kreuzer beschreiben, der sich davor mittels brutalen Ellbogenschlags von Bewacher Purkrabek entledigt hatte.

Einige Minuten Spannung gegen Ende der Partie waren aber wiederum nur dem knappen Spielstand geschuldet, Neumarkt kam danach nicht mehr gefährlich vor unser Tor. Diese Minuten des erhöhten Pulsschlags waren einige graue Haare mehr allemal wert, konnte doch ausgerechnet wieder Nico Mayer in der 90. Minute per Elfmeter die Sache rund machen. Genau das machte er natürlich, mit einer Lässigkeit den Keeper auf die andere Seite verladen, schob er den Ball ins rechte untere Eck zum 4:2-Endstand.

Dieses Spiel hat wirklich alle in seinen Bann gezogen, es hat alles gehalten, was man sich versprechen konnte – und noch einiges mehr. Die Mannschaft wurde von allen Seiten gefeiert, nicht nur dank des herrlichen Frühlingswetters hatten viele Lust, noch etwas länger am Platz zu verweilen und so dürfte es auch mit dem Absatz der original Salzburger Bosna bestens geklappt haben. Ihr 20-Jahr-Jubiläum werden nicht nur die Ultras selbst, sondern wir alle nicht so schnell vergessen. So oft hat irgendwann mal wieder irgendwas nicht gepasst – das aber war eine mehr als runde Sache.

Mit zwölf Punkten Vorsprung und dem klar besseren Torverhältnis ist mit Neumarkt vier Runden vor Schluss alles geklärt und unserem Aufstieg wird damit nichts mehr im Wege stehen. Alles weitere ist daher kaum noch relevant, der Vollständigkeit halber dennoch die Ergebnisse der anderen Spiele dieser 26. Runde der Salzburger Liga:

  • Straßwalchen – SAK 1:2
  • Altenmarkt – Thalgau 2:2
  • Adnet – Bramberg 1:1
  • Zell am See – Strobl 3:0
  • Hallein – Puch 3:4
  • Bürmoos – Eugendorf 1:1
  • Golling – Kuchl 1:2

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