Furiose Austria schlägt Hallwang mit 6:0

19. August 2017

Ehrgeizigen Statistikern hat der Sieg unserer Mannschaft gegen Hallwang einen arbeitsreichen Sonntag bereitet. Das eindrucksvolle 6:0 stellt Kuriositäten auf, die ihrer gleichen suchen.Wann sonst grenzen zwei Siege eine 322-tägige Sieglosserie in Heimspielen so ab, dass sie zusammen mit den vielen Heimauftritten in dieser langen Durststrecke ein klar positives Torverhältnis hervorbringen?! Wenn die Schranken ein 6:1 und eben jetzt ein 6:0 sind, dann geht sich auch so etwas aus.

Zum Wiedersehen mit den violett-weißen Flachgauern bot sich in Maxglan ähnliches Wetter, wie fast auf den Tag genau vor acht Jahren. Und es gab weitere Parallelen, davon sogar mehr als viele sich wohl erhofft hatten: Auch ein torreiches Spiel und einen klaren Heimsieg einer überzeugenden Austria bekamen die Fans zu sehen. Der größte Unterschied zu damals: Trotz des klaren Austria-Siegs ließ Hallwang im Spitzenspiel 2009 das Nervenkostüm unserer Fans lange Zeit gehörig flattern, das war diesmal überhaupt nicht der Fall. Mehr Ähnlichkeit zu 2009 hätte sich dieses Spiel auch in Sachen Zuschauerzuspruch verdient. Wir hoffen aber, dass sich das beherzte Auftreten unserer hungrigen Mannschaft schnell rumspricht und wir nach dieser schmerzhaften Sieglosserie Maxglan wieder zu der Festung machen können, wie wir sie hier so oft schon hatten.

Die verlorene Platzwahl blieb alles, was an diesem Nachmittag nicht funktionierte. Selbst darüber wird der Mann des Spiels, Vierfachtorschütze Patrick Mayer, erfreut sein, konnte er doch so seinen lupenreinen Hattrick in der ersten Halbzeit in das Tor vor der Fantribüne schießen. Seine ersten beiden Treffer resultierten aus ganz sicher verwandelten Elfmetern, beide Male war der Pfiff völlig unstrittig. Das 1:0 in der 23. Minute war zu diesem Zeitpunkt bereits hochverdient, Hallwang kam bis dahin nicht einmal ansatzweise vor unser Tor. Auch wegen der Leistung der Gäste fühlte sich das 2:0 nach etwas mehr als einer halben Stunde schon wie die Vorentscheidung an. Der wieder bärenstarke Alexander Schwaighofer holte da mit seinem unaufhaltsamen, energischen Antritt den zweiten Elfmeter heraus.
Ein ebenso beeindruckender Energieanfall packte kurz vor der Pause auch Patrick Mayer: Per unwiderstehlichem Abschluss donnerte er den Ball via Unterkante der Querlatte zum 3:0 und zu seinem persönlichen Hattrick ins Tor. Dafür sollte es also auch noch ein Treffer aus dem Spiel sein, der war übrigens auch für unseren Verein ein ganz besonderer: Es war das 1.000ste Pflichtspieltor der Austria in der „neuen Ära“, also seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs als eigenständiger Verein im Sommer 2006. Noch mehr Fußballwissen und Statistik gefällig? Ein Hattrick ist es per Definition, wenn ein Spieler in einer Halbzeit drei Tore hintereinander erzielt (gerne auch per Elfmeter), sich also auch dazwischen kein anderer auf dem Feld in die Schützenliste einträgt. Fünfmal gelang das Austrianern seit 2006, allerdings immer auswärts. Erster Heimhattrick in Maxglan also, komplettiert mit einem Traumtor als 1.000sten Pflichtspieltreffer der wiedergegründeten Austria – besser hätte Patrick Mayer diese Geschichte nicht schreiben können.

Die zweite Halbzeit kann mit einer der meistzitierten Fußballweisheiten zusammengefasst werden: „Wenn’s läuft, dann läuft’s“. Lazarevic war sein Ärger über die Auswechslung noch anzusehen, da netzte sein Ersatzmann Ogunlade bereits sehenswert zum 4:0. Der 20-Jährige, am Dienstag im Nonntal noch nach schwachem Auftritt aus dem Spiel genommen, zeigte sich stark verbessert und zahlte das weiter in ihn gesetzte Vertrauen sofort zurück. Nico Mayer gab sich als Bruder des „Man Of The Match“ mit seinem Treffer zum 5:0 die Ehre, ehe Patrick selbst der Schlusspunkt zum 6:0 vorbehalten war (73.). Der Sieg hätte sogar noch deutlich höher ausfallen können, doch nach diesem lange andauernden Fluch über Maxglan wäre den Violetten ohnehin jedes Ergebnis, das drei Punkte bringt, recht gewesen.

Mit 0:6 kam an diesem Spieltag übrigens auch der FC Zell am See unter die Räder, Strobl gelang der Kantersieg sogar auswärts. Ein Torfestival gab es bereits zum Auftakt dieser vierten Runde am Freitagabend in Straßwalchen, die Hausherren fegten den SAK mit 5:2 vom Platz. Hallein, Bischofshofen und Eugendorf siegten in den jeweiligen Gau-Derbys, Favorit Neumarkt zeigt sich mit einem 2:0-Heimsieg gegen Bramberg weiter gut in der Spur. Golling – Bürmoos war die einzige Spielabsage, die der starke Regen dieses Samstags verursacht hat.

Am Freitag geht’s nach Eugendorf zu einem weiteren Duell gegen einen Mitabsteiger aus der Regionalliga. Die derzeit punktegleichen Grün-Weißen rangieren wegen unseres Top-Torverhältnisses hinter Violett, dabei soll es danach auch bleiben.

Tore und Stimmen bei RTS Regionalfernsehen Salzburg

SV Austria Salzburg – SV Hallwang 6-0 (3-0)

Austria Salzburg spielte mit:
Ebner; Schnitzer, Reifeltshammer, Marojevic, Sandmayr; Lazarevic (53. Ogunlade), Öbster, Aliu (58. Borozni), N. Mayer, Schwaighofer (60. Junuzovic); P. Mayer

Tore:
1-0: P. Mayer (23., Elfmeter) (Assist: Öbster)
2-0: P. Mayer (36., Elfmeter) (Assist: Schwaighofer)
3-0: P. Mayer (43.) (Assist: N. Mayer)
4-0: Ogunlade (55.) (Assist: Aliu)
5-0: N. Mayer (69.) (Assist: P. Mayer)
6-0: P. Mayer (74.) (Assist: Öbster)

Schüsse gesamt: Austria 24 / Hallwang 2
Schüsse aufs Tor: Austria 12 / Hallwang 1
Stangenschüsse: Austria 2 / Hallwang 0
Schüsse abgeblockt: Austria 3 / Hallwang 0
Ecken: Austria 7 / Hallwang 1
Fouls: Austria 12 / Hallwang 25
Abseits: Austria 9 / Hallwang 4

Gelbe Karten:
Austria: 0
Hallwang: 2 (Aigner, 35./Foul; Dietmann, 64./Foul)

Salzburg-Maxglan, Austria-Stadion, 777 Zuschauer
SR: Cetin Yorulmaz; Assistenten: Reinhold Klinger, Wolfgang Vogel

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