Am Anfang der vergangenen Woche erhielten wir eine Anfrage eines 16-jährigen Burschen aus der Ukraine wegen eines Probetrainings bei der Austria. Leider musste ihm unser Nachwuchsleiter Sascha Gasthuber eine Absage erteilen, die Familie ist noch in der Ukraine sesshaft, der Verein verfügt über kein Internat, und eine sonstige Unterkunft war auch nicht verfügbar. „Ich ging nach dieser Mitteilung davon aus, dass das damit leider nichts wird. Und auf einmal stand am Mittwoch der junge Mann mit seiner Mutter und zwei Freunden vor den Stadiontoren, pünktlichst zu Trainingsbeginn wohlgemerkt. Er ist 1.000 Kilometer mit dem Zug gefahren, um bei der Austria ein Probetraining zu absolvieren“, war Sascha Gasthuber mehr als erstaunt. Die drei Jungs, Nikita, Tymofii und Petro, durften dann natürlich sofort beim Training mitmachen, entpuppten sich noch dazu gleich als wahre sportliche Verstärkungen und werden ab sofort in unser U16 auflaufen.
Sascha Gasthuber ist sichtlich begeistert: „Diese Story ist für mich deshalb so besonders, weil es uns zeigt, dass man Alles umsetzen kann, wenn man es nur möchte. Ich finde es echt toll, wie engagiert junge Menschen sein können und für den Fußball leben. Spieler, die fünf Minuten vom Platz entfernt wohnen, kommen zu spät, und dieser Junge schnappt seine Familie und reist auf eigene Kosten von der Ukrainisch-Ungarischen Grenze hierher, um seine Chance auf einen Neubeginn wahr zu machen“.
Unterkunft noch ungeklärt
Nach einem Telefonat mit dem Roten Kreuz wurde uns mitgeteilt, dass die Familie jetzt in der Massenunterkunft im Messegelände untergebracht ist. Es wird nun händeringend eine Unterkunft gesucht, damit sie in der Stadt Salzburg bleiben können. Präsident Claus Salzmann bittet alle Fans der Austria um Hilfe: „Wir als SV Austria Salzburg bemühen uns tagtäglich, junge Menschen eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten und Nicht-Einheimischen durch den Fußball die Integration in Österreich zu erleichtern. In Zeiten des Krieges bekommt dieses Credo eine ganz neue, wichtige Bedeutung. Ich hoffe, es findet sich jemand unter unseren Fans, der Familie aus der Ukraine zu einer Bleibe zu verhelfen.“
Wenn jemand helfen kann oder einen Tipp hat bitte unter melden. Danke!
