Joey Zottl, Marco Hödl

Gegen St. Johann: 45 Minuten zum Heulen, 90 zum Genießen?

29. September 2022

Der Klassiker des gehobenen Salzburger Amateurfußballs steht auf dem Programm, wenn die Austria am Samstag den amtierenden Landesmeister empfängt. Unterdessen sind wir nicht nur dabei, St. Johann diesen Titel zu entreißen, sondern auch den Nimbus des Angstgegners TSV abzutragen.

Erstmal 45 Minuten zum Heulen – nein, man bewahre uns: so erwarten wir nicht diesen Spieltag, so gestaltet sich schlicht der kommende Samstag. Jedes Jahr am ersten Samstag im Oktober startet um 12:00 Uhr der bundesweite Zivilschutz-Probealarm. Getestet wird die Funktionstüchtigkeit von rund 8.300 Sirenen im Land, sensibilisiert das Wissen der Bevölkerung um die Bedeutung der Signale. Drei Minuten gleichbleibender Dauerton etwa bedeutet „herannahende Gefahr“.

Matthias Theiner soll drohende Gefahren für das Austria-Tor abwehren.

Wer fürchtet sich vorm TSV?

Schaffen wir an der Stelle den Übergang zu unserem kommenden Gegner? Nicht mehr ganz so gut wie noch vor einiger Zeit, denn auch wenn wir den St. Johannern im Juni zum Salzburger Landesmeistertitel gratulieren mussten – das Verlieren gegen den einstigen Angstgegner haben wir in letzter Zeit verlernt. In den jungen 20er-Jahren blieb bislang jede Pleite aus, dafür gab’s mitunter überraschende Siege – auch auswärts.

Bleiben inzwischen sogar eher noch die Heimspiele gegen den TSV als Manko, das es abzuarbeiten gilt. In Maxglan kam die Austria in der Vorsaison zweimal über ein Remis nicht hinaus. Besonders bitter war’s Anfang April, als man zum Westliga-Auftakt nach 20 nachlässigen Minuten in der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich kassierte und fortan in eine Krise stürzte, die sich über die gesamte Hinserie des Frühjahrs ziehen sollte.

Flo Wiedl könnte am Samstag endlich wieder im Kader stehen.

Trendbarometer St. Johann

Um dann ausgerechnet bei der Rückrundenpartie im Pongau ihr Ende zu finden und in „Schaiders Schlussrechnung“ überzugehen. Auf dieses bemerkenswerte 2:0 im Mai folgte in St. Johann ein 1:0-Sieg Ende Juli. Da zeichnete sich der sehr brauchbare Saisonstart für die Austria erstmals ab, und es ging dann ja überaus gut weiter.

Positiv- und Negativbeispiele also, wie der Verlauf der St. Johann-Partien zuletzt größere Strecken der Saison widerspiegelte. Lässt sich aus diesem ewig jungen Duell, welches immer mehr auch die Prestigefrage aufwirft, gar mehr ableiten? „Punktgewinn vor St. Leodegar kündigt an ein fruchtbar‘ Jahr“, wäre da die naheliegendste Abwandlung einer Bauernregel zu diesem Wochenende.

Spiele gegen St. Johann versprechen immer viel Action am Spielfeld.

Violette „Einsatzkräfte“, legt los!

Vertrauen wir aber lieber auf bewährte Kräfte, damit wir unseren nächsten Sieg eingetütet bekommen. Wir dürfen gespannt sein, welche elf das diesmal sein werden, nachdem Christian Schaider ja am Mittwoch im Landescup zwangsläufig die Rotationsmaschinerie aktivieren musste. „Bann und Trkulja werden im Herbst leider nicht mehr spielen“, lässt unser Coach durchblicken und verrät, dass am Samstag auch Luka-Nils Sandmayr und der erkrankte Nico Schiedermeier ausfallen werden. Immerhin: Realistisch ist ein Comeback bei Flo Wiedl, mit Raffael Kogler dürfte in der nächsten Runde wieder zu rechnen sein.

Gute Chancen auf einen vollen Erfolg sollten jedenfalls gegeben sein. Gegner St. Johann musste in der laufenden Saison bereits drei hohe Auswärtsniederlagen mit drei oder mehr Toren Differenz einstecken. Zudem sind die Pongauer auch aus dem SFV-Cup raus, da setzte sich am Dienstagabend im TSV-Duell nämlich überraschend Neumarkt durch. Melvis Memic, bis diesen Sommer noch in Diensten der Austria, brachte mit seinem frühen Führungstreffer den 2:1-Sieg für die Wallersee-Kicker auf den Weg.

Gut in Schuss – Schwung mit in den Oktober nehmen!

Und schließlich hilft ja schon allein das Vertrauen in die eigene Stärke: Denn während die Pongauer – und erst recht der Pinzgauer – Anwärter auf die Regionalliga-Spitzenplätze Cup-Umfaller im Streichholzstil produzieren, sitzt bei der Austria auch der Rotationsanzug: 9:0 hieß es da „meanwhile in St. Martin“ – sehr, sehr überzeugende Leistung am Fuße des Tennengebirges. Und ein angestammtes Sturmduo, das trifft – so wie zuletzt in Kuchl – ist sowieso stets ein gutes Indiz.

Da heulen die Alarmsirenen am Samstag ab 16:00 Uhr also wohl eher im Lager unseres Gegners, und zwar eine Minute lang auf- und abschwellend, was heißen will: Gefahr, unmittelbare Gefahr im Hexenkessel Maxglan!


Tickets

Vorverkaufstickets für die Begegnung gibt im Online-Ticketshop. Am Spieltag öffnet die Kassa in Maxglan um 15 Uhr, das Stadion ebenfalls um 15 Uhr.

Fanshop

Der Fanshop im ASKÖ-Gebäude neben dem Stadion steht euch ebenfalls eine Stunde vor Spielbeginn zur Verfügung. Falls sich das nicht ausgeht: Unter der Woche hat der Fanshop auch am Donnerstag von 18-20 Uhr geöffnet.

Anfahrt & Parken

Am Spieltag steht euch das gewohnte Parkangebot zur Verfügung. Alle Infos haben wir hier zusammengefasst. Wir empfehlen trotzdem die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Die Haltestelle liegt direkt am Stadion und so kann man sich ruhigen Gewissens die eine oder andere Erfrischung gönnen.

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