Spiel in Barletta

Gutes Testspiel mit unfassbar vielen Emotionen

30. Dezember 2022

Es ist schwer die Vielzahl an Eindrücken und Erlebnissen aus den letzten Tagen in einen Text zu fassen. Beinahe unmöglich ist es, die Emotionen in Worte zu gießen die dieses Spiel, dieser Ausflug ausgelöst haben. Aber gut, starten wir einen Versuch.

100 Jahre Barletta Calco, 35 Jahre Gruppo Erotico, 22 Jahre Freundschaft Salzburg-Barletta, 350 mitgereiste Austrianer, 5.000+ im Stadion. Soweit die Eckdaten einer ganz besonderen Begegnung. Die Kurven von Austria Salzburg und Barletta sind seit mittlerweile 22 Jahren befreundet. Was mit einem Briefwechsel begann gipfelte am vergangenen Mittwoch mit einem Freundschaftsspiel der beiden Vereine. Dass dieses Spiel überhaupt zustande kam bedurfte einiger Vorarbeiten. Die Terminfindung war wegen der unterschiedlichen Spielkalender, Italien spielt im Winter durch, extrem schwierig. Umso erfreulicher, dass es 2022 endlich möglich war ein Spiel anzusetzten.

Nicht nur das Spiel und die Freundschaft, auch zwei Jubiläen wurden ausgiebig gefeiert. Zum einen beging der Verein aus Süditalien das hundertste Jahr seit Gründung, zum anderen feierte die Gruppo Erotico, die größte Fangruppe Barlettas, ihr 35jähriges Bestehen. Zu den Festivitäten der rot-weißen Ultras die am Nachmittag vor dem Stadion stattfanden waren neben den Austrianern auch befreundete Fans von Andria, Catanzaro, Cerignola, Salernitana, Bari, Molfetta und Martina angereist.

Vor Spielbeginn zogen Fans beider Mannschaften unter großem Jubel von den Rängen mit ihren Fahnen eine Runde auf der Laufbahn durch das Stadion. Das ist beim Aufeinandertreffen befreundeter Kurven in Italien üblich, so wird der Status der Freundschaft gezeigt. Ein wirklich großer Moment.

Mit dem Charterflug nach Barletta

Vor dem Abflug nach Italien.

Für ein Freundschaftsspiel eines österreichischen Regionalligisten ist die Anreise per Charterflug eher nicht das Standardprogramm. Die Austria ist auch in diesem Bereich nicht ganz normal. Nach der Landung in Bari ging es für die Mannschaft erst ins Teamhotel und dann zu einer Führung zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt am Meer. Die Anhänger bescherten den Cafés der Stadt derweil in der Nebensaison ein unerwartetes Umsatzplus.

Sportlich keine Wunderdinge, aber ein guter Auftritt

Nach sieben Wochen Pause waren von der Austria spielerisch keine Wunderdinge zu erwarten. Trainer Christian Schaider bremste vor dem Spiel die Erwartungen auch etwas. „Man kann von uns sicher nicht erwarten, dass wir von Beginn an das Tempo machen,“ so Schaider. „Wir haben nicht alle Spieler zur Verfügung, werden aber das Beste daraus machen.“
Dass nicht alle Stammspieler mit in Süditalien waren, war neben Verletzungen natürlich auch dem ungewöhnlichen Termin zwischen den Feiertagen geschuldet. So bekamen einige junge Spieler die Gelegenheit mit nach Italien zu reisen. Die Austria begann mit Kalman; Wiedl, Theiner, Hausberger, Sandmayr, Emir, Seiler, Kogler, Schwaighofer, Zottl.

Dichter Nebel prägte über weite Strecken die Partie. Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch.

Barletta, aktuell zweiter in ihrer Staffel der Serie D, drückte naturgemäß von Beginn an in Richtung Austria-Kasten, die Violetten hielten aber gut dagegen. Joey Zottl hatte nach 18 Minuten sogar die Chance auf den Führungstreffer. Die Barlettani bekamen den Ball nicht aus dem Strafraum, Sandmayr setzte nach, eroberte den Ball und spielte auf Zottl. Sein Schuss aus rund 13 Metern sprang aber von der Querlatte zurück ins Feld.
Barletta ging durch einen schmeichelhaften Elfmeter in der 32. Minute in Führung und kam kurz vor der Pause nach einem Freistoß von der rechten Seite zu einem zweiten Treffer.

Spiel in Barletta

Es ist schwer Stimmung in Worte zu fassen. Zum Glück können wir mit einem Video die Atmosphäre im Stadio Cosimo Puttilli zeigen. Beeindruckend.

In der zweiten Hälfte gab es viele Chancen für die Italiener allerdings keinen weiteren Treffer. Die Austria präsentierte sich, bedenkt man die lange Pause, in guter Verfassung und zeigte eine kämpferisch ansprechende Leistung.

Das Spiel kann man in voller Länge hier anschauen,

Spiel verloren, Freunde gewonnen

Um die Freundschaft der Anhänger stand es schon vor dem Spiel nicht schlecht, mit diesem Spiel wurde sie aber, das kann man ohne Übertreibung sagen, auf eine neue Ebene gehoben. Unser Dank gilt den Fans, Ultras, dem Verein und der Stadt Barletta für die Gastfreundschaft der vergangenen Tage.

Grazie mille – a presto!

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