Grödig auswärts

Hallein und sein Verein: Der junge UFC kommt nach Maxglan

16. September 2022

Ausgerechnet zum Ende ihrer Geburtstagswoche trifft die alt-ehrwürdige Austria auf den jüngsten Verein im Bundesland. Im fusionsfreudigen Hallein hat man sich zum neuen Jahrzehnt auf den UFC geeinigt, dem unsere ewig junge Liebe am Samstag erstmals begegnet.

Am Samstag, Spielbeginn ist 16 Uhr, geht es im Max Aicher Stadion gegen einen Verein, der nur ein kleines Stück weiter im Süden liegt als der SV Grödig, wo die erste Pflichtaufgabe dieser Woche erfolgreich absolviert wurde. Mal abgesehen davon, dass sich Matthias Theiner seine fünfte Gelbe eingefangen hat und morgen fehlen wird – aber sehen wir diesem interessanten Heimspiel mal positiv entgegen!

Nachdem es im Frühjahr wieder öfter auf Entdeckungsreise ging, hält auch der hiesige Regionalliga-Grunddurchgang Neuland für uns bereit. So richtig zwar erst am 1. April kommenden Jahres, dann wird diese Serie mit unserem Gastspiel in Hallein-Gamp beschlossen, aber wir lernen den jüngsten Fußballverein im Bundesland an diesem Wochenende schonmal auf eigenem Rasen kennen.

Vermengtes wiedervermengt – gegründet 2020

Die 99. Saison in der höchsten rein Salzburger Spielklasse war die erste in der Geschichte des UFC Hallein. Nur drei Siege sprangen raus für die frisch fusionierten Halleiner in ihrer Premierenspielzeit, bevor im Oktober abgebrochen werden musste. Corona scheint halbwegs eingedämmt, doch das Fußballfieber in Hallein ist geblieben.

Nach der monatelangen Zwangspause hat man sich so richtig gefunden und legte eine erste wirklich herausragende Saison hin, die glücklicherweise auch zu Ende gespielt werden konnte. Der UFC beendete die Salzburger Liga 2021/22 auf Platz zwei und stieg diesen Sommer gemeinsam mit Meister Golling in die Regionalliga auf.

Soweit die jüngere Vergangenheit. Doch in Hallein, einem der ältesten und traditionsreichsten Zentren des Fußballsports in unserem Bundesland, gebührt schon nochmal der Blick zurück um alles zu sortieren.

Austria siegt in Hallein
„Hallein“ sah für die Austria lange so aus. Da hat sich nicht nur personell einiges geändert.

Fußball in Hallein – ein violetter Blick zurück

Erst 2004 schicke man sich dort an, die Kräfte zu bündeln und fusionierte mit Olympia Hallein und den 1. Halleiner SK eine geballte Ladung Fußballtradition zum FC Hallein 04. Das Rot des HSK und das Blau von Olympia ergaben, zusammen mit dem von beiden eingebrachten Weiß, die Farben des neuen Klubs.
Einige von euch erinnern sich vielleicht noch an den prickelnden Landescup-Krimi im Mai 2008, als ein von der Mauer abgefälschter Freistoß von Goalgetter Jasmin Jahic das Spiel spät und glücklich zugunsten des haushohen Favoriten Hallein entschieden hat. Gut 14 Jahre später erinnert sich vielleicht auch jener Mann daran, der damals auf der Trainerbank der Gäste saß: Eidke Wintersteller, der übrigens beide Halleiner Klubs coachte, nimmt dort auch diesmal wieder Platz – eine naheliegende Personalie, die das Zepter über die neuen, geeinten Kräfte der Tennengauer Bezirkshauptstadt schwingt.

Bittere, teils recht unrühmliche Niederlagen mussten wir an der „Alten Sandriese“ einstecken. Zu Gast auf dem kleinen Platz von Union Hallein taten sich die Violetten stets schwer mit Geläuf und Gegner. Geblieben ist von den Grün-Weißen ihre Zahl im Vereinsregister, unter der sich jetzt wirklich alle Kräfte im Fußball der Salinenstadt zum UFC Hallein vermengt haben.

Gegen zwei Tennengauer Vereine, Kuchl und Golling, war die Austria heuer schon erfolgreich.

Halleins gebündelte Kräfte

Der nicht alt gewordene FC Hallein 04 brachte von seinen Farben das Rot, die Union das Grün ein. Zusammen mit der hellen Unbunten, auf die man sich in Hallein schon immer verständigen konnte, erstrahlt das „Fußball-Baby“ von Salzburgs drittgrößter Stadt nunmehr in Rot-Grün-Weiß. Die entstandene Farbkombi ziert auch das Logo des UFC, das, vor dem klassischen Fußball, mit dem Salzträger daherkommt, wie man ihn vom Stadtwappen Halleins kennt.

Man hat da einfach alles Vorhandene zusammengetragen und unter Beteiligung aller einen klareren Anlauf genommen, die Kräfte von Fußball-Hallein jetzt wirklich vollständig zu bündeln. Mit im Bündel haben die Tennengauer die Kräfte des früheren Violetten Christopher Mayr – auf den es besonders aufzupassen gilt, hat er uns doch als Ex-Austrianer schon vor neun Jahren im Dress des SV Mattersburg bitter wehgetan: Der von ihm erzwungene Ausgleichstreffer führte damals unnötig in Verlängerung und Elfmeterschießen und letztlich zum unglücklichen Aus im ÖFB-Cup.

Nach der Hochzeit die Gewissensbisse

Seine Funktionäre stellt der junge Klub im Web mit originellen Nebensätzen vor. Um den Liga-Neuling etwas näher kennenzulernen, haben wir gleichmal nachgefragt bei der laut UFC „herzlichen Quoten-Blondine, die nur ihr Handy öfter in der Hand hat als etwas zu essen“, und dementsprechend rasch Antwort bekommen auf unsere Frage, was denn Fußball-Hallein nunmehr ausmache: „Wir sind eine UFC-Familie, in der alles nur gemeinsam funktioniert und wir uns gegenseitig unterstützen. Jeder prägt auf seine Weise den Verein und lässt die eigene Handschrift ins große Ganze einfließen“, erzählt Julia, die’s uns aber noch viel lieber in ihrem Dialekt veranschaulicht: „I persönlich siag de Fusion fost a weng wie a Hochzeit, wo zwoa mit olle Eigenheiten, Stärken und Schwächen zomm kemman und si wos Neichs entwickeln ko – wo ma vo da jeweiligen Vergangenheit lernen und profitieren ko und gemeinsom in de Zukunft startet.“

Das macht der UFC übrigens mit immerhin vier weiblichen Akteurinnen in der Funktionärsriege. Julia, die für Social Media zuständig ist – Facebook und Instagram bespielen die Halleiner – verrät uns noch eine nette Anekdote zu ihrem ganz persönlichen Interessenskonflikt, der sie vor der anstehenden Partie beschäftigt: „Als es bei uns um den Aufstieg gegangen ist, war meine erste Sorge, wie ich es dann bei einem Spiel gegen die Austria anlegen werde – nachdem ich der Austria persönlich recht nahe stehe und sich das bisher immer gut vereinbaren ließ. Das wird jetzt echt ein bisschen zur Challenge, da wir in der gleichen Liga spielen“, so des Gegners sympathische Funktionärin, die nicht ansteht auszusprechen, dass sie durch die Austria ihre Liebe zum Fußball entdeckt hat.

Helfen wir Julia aus diesem Dilemma und nähern wir uns mit einem weiteren Sieg der Westliga! Wo immer sich die nette Dame am Samstag einfinden wird – der „Gästekäfig“ wird’s bestimmt nicht werden – wünschen wir ihr und uns allen ein stimmungsvolles erstes Aufeinandertreffen zwischen dem wahren Salzburg und dem neu konstituierten Hallein.
Mit Liga-Heimspielen hat es gegen Halleiner Klubs übrigens immer ganz gut geklappt. Da konnte die Austria ihrer zumeist klaren Favoritenrolle durchwegs gerecht werden. So möge sich das auch diesmal gestalten gegen das Tabellenschlusslicht. Um 16:00 Uhr geht’s los – auf zu drei Punkten, damit wir möglichst schnell wieder am anderen, am oberen Ende der Tabelle stehen.


Tickets

Vorverkaufstickets für die Begegnung gibt im Online-Ticketshop. Am Spieltag öffnet die Kassa in Maxglan um 15 Uhr, das Stadion ebenfalls um 15 Uhr.

Fanshop

Der Fanshop im ASKÖ-Gebäude neben dem Stadion steht euch ebenfalls eine Stunde vor Spielbeginn zur Verfügung. Falls sich das nicht ausgeht: Unter der Woche hat der Fanshop auch am Donnerstag von 18-20 Uhr geöffnet.

Anfahrt & Parken

Am Spieltag steht euch das gewohnte Parkangebot zur Verfügung. Alle Infos haben wir hier zusammengefasst. Wir empfehlen trotzdem die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Die Haltestelle liegt direkt am Stadion und so kann man sich ruhigen Gewissens die eine oder andere Erfrischung gönnen.

Jetzt teilen: