Fußballrasen

Geisterspiel: Juristenteam begleitet die Salzburger Austria nach Telfs

14. Juli 2022

Wie schon berichtet, findet die erste ÖFB-Cup Runde in Telfs am Sonntag, 17.07., 17 Uhr hinter verschlossenen Türen statt. Telfs lehnte die Übernahme der Sicherheitskosten von kolportierten 30.000 Euro verständlicherweise ab, unverständlicherweise aber auch das Angebot der Austria auf Verlegung des Spielortes nach Oberalm. Der ÖFB hätte damit kein Problem gehabt, nur die Austragung in Maxglan wäre einem unzulässigen Platztausch gleichgekommen, so ein Verbandsvertreter.

Einmal mehr wollen wir hier ausdrücklich festhalten, dass die von den Tiroler Behörden vorgeschriebenen Sicherheitsauflagen in einem krassen Missverhältnis zur tatsächlichen, überschaubaren Sicherheitslage stehen. Der SV Telfs begründete die ausgetauschte Veranstaltungsanmeldung damit, dass „sicherheitsrelevante Vorfälle beim letzten Spiel der beiden Mannschaften am Emat im Mai dieses Jahres“ der Entscheidung vorausgegangen seien. Der Verein bezieht sich damit offenkundig auf die Berichterstattung in den Tiroler Medien, die sich allein mit den Angaben eines örtlichen Polizeibeamten begnügten. Natürlich wurde dabei nicht berichtet, dass etwa die einzige Festnahme einen den Heimverein zuzurechnenden Zuschauer betraf. Stattdessen wurde dieser Vorfall inhaltlich zu den „gewaltbereiten Fans“ (natürlich der Austria) verschoben und suggeriert, dass es bloß bei dieser einer Festnahme geblieben sei, weil weitere Festnahmen „in dem Tumult“ nicht möglich gewesen seien.

Erst diese – immer wieder in erster Linie in Tirol vorkommenden – einseitigen Erzählungen sind der Auslöser für die exorbitanten Sicherheitsauflagen und Zuschauereinschränkungen. Warum zudem auf einmal die Sicherheitskosten doppelt so hoch sein müssen wie beim Aufeinandertreffen im Frühjahr, bleibt überhaupt unergründlich.

Geisterspiel bedeute nicht, dass niemand kommt

Wie schon bei allen derartigen Ereignissen ist auch diesmal nicht davon auszugehen, dass die Austria keine Fans begleiten werden. Die Curva Viola wird dennoch nach Tirol anreisen und die Mannschaft vor Ort unterstützen, wenn auch außerhalb der Sicherheitszone, wie bei Geisterspielen in der Vergangenheit auch schon.

Hier das Statement der Curva Viola auf Facebook:

Juristenteam begleitet die Austria

Vor diesem Hintergrund sieht sich der SV Austria Salzburg veranlasst, mit Präventivmaßnahmen zu einer Sensibilisierung und Deeskalation beizutragen, und aufzuzeigen, dass das in den Raum gestellte Gefährdungspotential unserer Anhänger nicht den Tatsachen entspricht, der Verein im Bedarfsfall aber auch gewillt ist, unseren Fans gegen überbordende behördliche Befehls- und Zwangsgewalt rechtliche Hilfestellung zukommen zu lassen. Zu diesem Zweck wird ein mehrköpfiges Juristenteam unter der Führung von Rechtsanwalt Dr. Christoph Rother und Vorstand Christian Hochhauser in Telfs die Lage im Blick behalten, und gemeinsam mit dem Zuständigen für den Bereich Fanwesen, Vorstandsmitglied Stefan Schubert, den mitreisenden Fans, den örtlichen Sicherheitskräften und auch dem Heimverein als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Damit sollte einem friedlichen Support auch unter diesen widrigen Umständen nichts im Wege stehen, wiewohl durchsichtige Tiroler Medien dafür naturgemäß die Präsenz einer Armada an Polizeibeamten verantwortlich machen werden.

Unabhängig davon sollte aber unser Vorgehen sicherstellen, dass dieser laue Sonntagabend ausschließlich durch allfällige externe Provokationen gestört werden könnte. Die genannte Armada wird diese wohl ohne gröbere Anstrengungen im Keim ersticken können.  

Jetzt teilen: