Kampf der Niederlagenserie: Der nächste Brocken wartet

12. September 2019

Es wird nicht einfach werden, die drohende fünfte Liga-Niederlage in Serie abzuwenden. ORF-Reporterlegende Hans Huber würde wohl von einem „ganz, ganz harten Brocken“ sprechen, der auf uns zukommt. Konnte Österreich einst die Schweden in die Knie zwingen, so peilt die Austria am Samstag gegen den FC Pinzgau eine Überraschung an – ein harter Brocken, vor allem wegen den Amerikanern in den Reihen der Gäste.

Zwölf Jahre nachdem die von großen Tönen begleitete Zusammenlegung der Saalfeldener Traditionsklubs SK und ESV in den FC Pinzgau mündete, hat der junge Verein erste Mühen der Ebene längst hinter sich. Die zweite Spielklasse blieb den ambitionierten Machern bis dato verweht, zwischen Regionalliga und Salzburger Liga pendelte man sich zuletzt immerhin in ersterer und somit auf Tuchfühlung zum Profigeschäft ein.

Ein Blick übern Teich – schon bist du reich

Und zwölf Jahre nachdem der FC Pinzgau aus der Taufe gehoben wurde, hat man in Saalfelden keine Lust auf Langeweile. Ein Dahinvegetieren auf den hinteren Plätzen wusste man diesen Sommer mit einer spektakulären Zusammenarbeit über den großen Teich zu verhindern. Mit Real Salt Lake, einem Fußball-Franchise aus dem US-Bundesstaat Utah, hat man 49,9 Prozent seiner selbst dem MLS-Klub vermacht – drei Vorstandsposten ergehen sogleich an die Starkmacher aus den Staaten.

Fortan versprüht man in der Bürgerau nicht mehr nur in Persona Christian Ziege Profi-Luft. Der Startrainer, dessen Sohn das Saalfeldener Dress trägt, ist jetzt umgeben von einem ganzen Apparat, der daran schuftet, sich Profi-Strukturen zu verpassen. Erstes sichtbares Zeichen nach außen: Das neue, stark simplifizierte Logo, mit dem man sich gleich vorab selbst recht unbescheiden die Krone aufsetzt – das futuristisch anmutende 2007er-Emblem ist somit schon wieder alt. Die Verzahnungen Saalfeldens mit dem MLS-Team sind intensiv, nichts weniger als ein gemeinsames Budget hat man für die nähere Zukunft vorgesehen.

Ganz Profi sieht man sich aber schon jetzt, das entgeht keinem Beobachter im Pinzgau und – eine erste Bilanz sei erlaubt – das nicht zu Unrecht, legt man den sportlichen Start zugrunde. Die Startschwierigkeiten sollten geringe bleiben und zum Ende dieser Hinrunde findet man sich auch schon dort, wo man fürs erste hinwollte: im Spitzenfeld dieser Liga.

Austria erneut in Außenseiterrolle

Einzig dem SAK müssen die Pinzgauer momentan noch den Vortritt lassen, ebenso wie leider auch die Austria am vergangenen Wochenende beim Derby. Die Überraschung ist zwar ausgeblieben, Kraft schöpfen kann unsere Mannschaft aber aus dem engagierten Auftritt beim Leader – lange konnte man der aktuellen Übermacht auf dem Feld die Stirn bieten.

Und mit einem Erfolgserlebnis klappte es dann ja unter der Woche, der Sieg im Landescup war hochverdient und Gegner Kuchl als Ligakonkurrent ist – wenngleich Saalfelden höher einzuschätzen sein mag – durchaus als Messlatte anzusehen. Positive Energie versprüht zusätzlich das Comeback von Lukas Marasek, der im Nonntal nach viel zu langer Zwangspause endlich wieder auf dem Feld stand. In nur gut einer halben Stunde des Auftaktspiels gegen St. Johann konnte er bereits eine Duftmarke seiner Stärke setzen, ehe er verletzt rausmusste und über Wochen schmerzlich vermisst wurde – jetzt scheint sein Wirken gleich wieder für frischen Schwung zu sorgen.

Darauf, dass an der Steigerung, die im Cup-Spiel augenscheinlich war, angeschlossen wird, baut auch unser Trainer: „Gerade im spielerischen Bereich waren wir verbessert, auch Pressing und Gegenpressing waren gut. Das wollen wir auch gegen Saalfelden zeigen“, schildert Christian Schaider jene Dinge, an denen weiter angesetzt werden kann.

Auch wenn der Favorit in diesem Spiel unser Gegner sein mag: Handeln wir auch auf dem Feld nicht mit „Anteilen“, investieren wir lieber selbst genug und lassen wir keinen „Soccer“ hier in Maxglan einziehen. Treiben wir unsere Mannschaft an, damit sie ihr Fußballspiel aufzieht und machen wir deutlich, dass hier und in der österreichischen „Western Conference“ nur die violett-weißen „Stars in stripes“ regieren!

9. Regionalliga Salzburg
SV Austria Salzburg – FC Pinzgau Saalfelden

Samstag, 17 Uhr, Max Aicher Stadion
SR: Florian Jäger Markus, Reichholf, Polat Sen;


Bitte beachten: Wegen einer Veranstaltung steht uns das Violett am Spieltag nicht zur Verfügung. Statt dessen öffnet die Gastro 1 (beim Eingang) früher, es gibt auch Sitzgelegenheiten. Die Tattoo-Aktion wandert vom Violett-Hinterzimmer an einen kultigen Ort: den Sprecherraum im Stadion. Die Anmeldung dazu findet vor dem Stadiontor, dort wo normalerweise das Tippspiel ist, statt.

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