Krisen-Ausfahrt Bischofshofen? Talfahrt beenden!

3. Oktober 2019

Der 3:2-Siegestreffer in der Nachspielzeit unseres letzten Heimspiels gegen Anif: Welch ein Moment, ein richtiger Knotenlöser – dachten viele. Leider kam es ganz anders und so hatte unsere Mannschaft schon in Kuchl wieder ihre bekannte Seuche am Fuß.

Es heulen wieder die Sirenen am Samstag in ganz Österreich – Zivilschutz-Probealarm. Und wäre da nicht unser kommender Gegner, der auch nach so vielen Wochen violetter Leidenszeit noch einen beruhigenden Abstand zum Tabellenende zulässt, dann hätten wir’s in Maxglan mit einem Ernstfall zu tun. So ist weiterhin kein Feuer am Dach, die Situation tabellarisch recht entspannt und es gibt die Chance, dass das auch so bleibt. Dazu muss an der in den letzten Jahren makellosen Bilanz gegen Bischofshofen angeknüpft werden: Drei Siege stehen zu Buche, nach den beiden überraschenden in der Salzburger-Liga-Saison 2017/18 war man in der laufenden Spielzeit auch in der Kategorie Pflichtsieg erfolgreich.

Kampf dem Krisen-Karma

Es wäre einer gewissen Fußball-Logik nach verlaufen, hätte unsere Mannschaft nach dem emotionalen Last-Minute-Sieg letzte Woche nachgelegt. Doch es kam ganz anders, nämlich so wie gewohnt in den vergangen Krisenwochen. Schon in Kuchl war das alte Leid zurück, zwischen Problemen im Kreieren von Aktionen und der Chancenverwertung hatte man es diesmal vor allem mit letzterem zu tun. Einmal mehr wollte der Ball nicht ins Tor – zum sechsten Mal in den letzten sieben Spielen, dazu fehlte wie so oft zumindest die letzte Präzision. Den Tennengauern bescherte die violette Seuche ihre erste weiße Weste, dass es bei so wenig Initiative auch volle Punkte wurden, ist im besten Sinne Kuchls gnadenloser Effizienz zuzuschreiben.

Vielmehr aber ist es das Karma der Krise, das für solche Spielverläufe sorgt und das nach dem Sieg über Anif leider noch keiner Trendumkehr Platz gemacht hat. Umso stärker gilt es am Samstag, aus dem letzten Heimspiel Kraft zu schöpfen um doch noch an dieses starke Erlebnis anzuschließen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die gelungene Mobilisierung der Fankurve für ein engeres Zusammenstehen dazu beigetragen hat, dass es gegen Anif mal wieder geklappt hat. Die magische Stimmung damals – ein unüberseh- und vor allem unüberhorbares Indiz dafür, dass der Schlüssel bei uns liegen könnte, unserer Mannschaft just diese paar Prozente mehr einzuimpfen, die zuletzt immer wieder gefehlt haben.

Wenn nicht jetzt, wann dann?!

Auch unser kommender Gegner Bischofshofen hat damit zu kämpfen, dass ihr vermeintlicher Knotenlöser aus der Englischen Woche nicht zur Eintagsfliege verkommt. Die Pongauer konnten – ebenfalls an diesem Dienstagabend – in Seekirchen erstmals anschreiben. Dem beachtlichen 3:3 am Wallersee folgte daheim aber gleich wieder die Ernüchterung – 0:7 kam man vergangene Woche gegen den SAK unter die Räder.

Für den BSK war dies freilich überhaupt der erste und bislang einzige Punkt, der errungen werden konnte und so ist es möglich, dass die Austria trotz sieben Niederlagen aus den letzten acht Spielen als Favorit in die bevorstehnde Partie geht. Mitte August siegte man bei den Reiter-Boys, bereits nicht mehr allzu schön aber immer noch recht klar, mit 4:2 – dann sollte es in jene Krisenwochen gehen, aus denen wir jetzt endlich wieder raus möchten.

Es wäre mit Blick auf die Punkteteilung im Winter immens wichtig. Diese berücksichtigt, beträgt unser Vorsprung auf das Schlusslicht nämlich nicht zwölf, sondern nur sechs Punkte – und was die BSK Polysport GmbH in der Winterübertrittszeit alles möglich machen kann, sollte noch ein bisschen Lunte gerochen werden, das können wir schwer abschätzen und haben es vor allen Dingen nicht in unseren Händen.

Wer also dachte, wir würden schon wieder in ruhiges Fahrwasser steuern, der findet sich seit Kuchl wieder mittendrin in der violetten Achterbahn. Aber wenn schon Achterbahn, dann lassen wir’s doch gleich nochmal Kirtag sein und treiben unsere Mannschaft wieder so energisch zum Sieg wie unlängst an Ruperti! Ab 16 Uhr rollt diesmal der Ball, kommt und unterstützt unsere Mannschaft – damit es am Samstag in Maxglan wirklich nur für die Sirenen zum Heulen ist!

13. Runde Regionalliga Salzburg
SV Austria Salzburg – SK Bischofshofen

Samstag, 16 Uhr, Max Aicher Stadion
SR: Ramiz Begovic, Reda Mohamed, Adnan Sezer;

Jetzt teilen: