Kür zum Kehraus: Feiern wir unser verdientes Fußballfest!

3. November 2021

Lange haben wir uns „angestellt“ vergangenen Samstag in Grünau, aber das Ticket ist gelöst! Nach fünf Jahren im eigenen Bundesland tragen wir unsere Farben im kommenden Frühjahr auch wieder in weiter westliche Gefilde. Abgefallen ist vor diesem letzten Spiel der Druck, eine willkommene Spannung aber bleibt: birgt die verbliebene Paarung doch einen pikanten Mix aus Brisanz und Ironie in sich.

Sind wir aufgestiegen oder haben wir uns qualifiziert? Spielen wir wirklich gegen die Admira und reisen nach Dornbirn? Solche Fragen können wir uns in dieser Woche stellen anstatt uns vor Endspielnervosität die Fingernägel abzubeißen. Es ist geschafft, im Frühjahr 2022 geht’s wieder in den Westen und im Sommer in einen Lostopf zum ÖFB-Cup!

Manuel Krainz im Spiel gegen den FC Pinzgau Saalfelden.

Der schwere Rucksack des Favoriten

Erleichtert wie alle im Austria-Umfeld äußert sich Trainer Christian Schaider: „Wir haben jetzt vier Jahre gut gearbeitet im Verein, der Vorstand was das Finanzielle betrifft und wir für den sportlichen Bereich. Dementsprechend wichtig war es für den gesamten Verein, dass wir diesen Schritt jetzt gemacht haben.“ Unser Coach bestätigt den Druck, der auf der Mannschaft lastete nachdem man nicht nur von der Konkurrenz zum Top-Favoriten erklärt wurde, sondern sich durchaus auch intern darauf festgelegt hatte: dieser Rolle möchten wir im Herbst gerecht werden.

Und wer bei dem Druck in Grünau tief in der Nachspielzeit noch in der Lage ist, einen so wohlstrukturierten Angriff über die rechte Seite in die Wege zu leiten und diesen derart staubtrocken abzuschließen, der hat es am Ende dann wohl auch verdient. Verdient, sich mit den besten Regionalligateams Westösterreichs messen zu dürfen, vom Ländle übers „Heilige Land“ bis in den Pongau.

Das Tor von Marco Hödl in der Nachspielzeit ebnete den Weg zum überregionalen Fußball.

Platz eins und die Prestigefrage

Ja, Pongau – nicht Pinzgau. Unser kommender Gegner muss sich mit statistisch erbaulichen Happen begnügen, wie Platz eins in der Heimtabelle dieses Grunddurchgangs. Daheim gewannen die Saalfeldener alle Spiele mit Ausnahme St. Johann und eben Austria Salzburg – just jene beiden Mannschaften, die jetzt ganz oben stehen, konnten folgerichtig auch aus der Bürgerau einen Punkt entführen. Es ist letztlich eine Auswärtsmisere, erst mit vielen Remis, dann mit Niederlagen, weshalb der Pinzgauer Herbst wie schon im Vorjahr eher verkorkst daherkommt.

Austria-Trainer Christian Schaider.

Umso angenehmer, freut sich auch unser Trainer, dass wir die „Blues“ aus den Bergen am Samstag bei uns in Maxglan zu Gast haben: „Wir machen uns selbst nochmal einen positiven Druck, vielleicht noch Platz eins erreichen zu können. Jedenfalls werden wir alles geben um mit einem Dreier und einem positiven Erlebnis abzuschließen und mit unseren Fans feiern zu können.“ Wie schon die letzten Monate hindurch haben wir’s wieder mit einigen Ausfällen aufgrund Verletzung und Erkrankung zu tun, doch über all dem steht für Schaider längt die Gewissheit: „Wir werden auch diesmal wieder eine schlagkräftige Truppe stellen können.“ Insgesamt sollte es sich in der Situation doch deutlich befreiter aufspielen lassen, gemäß jeder Logik dürfen wir uns wohl auf ein noch attraktiveres Angriffsspiel unserer Violetten freuen. Wenig Grund zur Sorge, dass nebst aller Folklore der sportliche Fokus verblassen könnte – jede Begegnung mit den Saalfeldenern befeuert schließlich, spätestens seit den massiv gestiegenen Ambitionen im Innergebirg, allein schon eine gehörige Portion Prestige, die nicht zuletzt von den recht unterschiedlichen Fußballphilosophien der beiden Klubs herrührt.

Und parallel, wie schon liebäugelnd angeschnitten, da könnte noch was gehen: Wir haben ja selbst gemerkt wie schwierig es ist, in Wals-Grünau zu gewinnen. Sollte St. Johann das am Samstag nicht zu Wege bringen, dann winkt der Abschluss des Grunddurchgangs auf Platz eins – nur ein mickriges Pünktchen muss aufgeholt werden.

Ein klein wenig wird man am Samstag auch auf das Spiel des TSV St. Johann schielen.

Vom Mitfavoriten zum Partygast

In Anbetracht der Brisanz dieses bevorstehenden Duells war das Gebotene in der Hinrundenpartie eher Magerkost. Ein Eigentor der Gastgeber brachte uns die frühe Führung, Rathgeb bestrafte dann eine Unaufmerksamkeit bei einem Eckball und glich schon in der 13. Minute per Kopf zum 1:1-Endstand aus. So richtig in die Vollen ging dann keiner mehr und erst jetzt wissen wir, wem der Punkt eher genützt hat. Zwei Monate später entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass sich Mitfavorit Saalfelden, der sich – mindestens – dasselbe vorgenommen hat wie die Austria, zum Saisonabschluss ansehen muss, wie wir das Erreichen unseres großen Saisonziels feiern.

Violette Sause – fette Pause

Besser genießen können das bestimmt unsere Freunde aus Barletta, die wir an diesem Fußball-Festtag bei uns in Salzburg begrüßen werden.

Man muss die Feste eben feiern wie sie fallen – in diesem Fall: Wir alle sollten diesen schönen Samstag, Spielbeginn ist um 14:00 Uhr, voll auskosten! Denn dann bleibt uns 22 Wochen lang, in Tagen möchten wir’s gar nicht erst ausdrücken, einfach nur die Vorfreude auf den Saisonstart am 9. April und alles was kommen wird im violetten Jahr 2022.

Machen wir also einmal noch in diesem Jahr großen Bahnhof für die Austria, bringen wir Maxglan zum Beben und winken wir den zurückbleibenden Pinzgauern zum Abschied vom abfahrenden Westliga-Express aus zu!

Archivbild von den Feierlichkeiten anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Freundschaft zwischen den Austria-Fans und jenen von Barletta im Jahr 2015. Einige Jahre her, der Spruch am Transparent passt aber immer noch.
Jetzt teilen: