Last-Minute-Niederlage bei intensivem Fight in Bürmoos

10. Juni 2018

Am 9. Juni wurden bei der Austria schon Meisterschaften gefeiert. Wir erinnern uns ans letzte Spiel in der 2. Klasse Nord A im Nonntal und unseren Aufstieg „wie Phönix aus der Asche“ mit legendärer Party im Festzelt vor genau elf Jahren. Wir alle sehnen uns danach, dass schon bald wieder eine Saison ein solch euphorisches Ende findet. Heuer geht’s weniger aufregend und leider auch ohne einen letzten Punktezuwachs in die Sommerpause.Für das Wellenbad Salzburger Liga 2017 / 18 hatte die Austria eine Jahreskarte, und diese sollte bis zum Schluss voll ausgekostet werden. Danach, dass auf den klaren Sieg im Heim-Finish gegen Bramberg zum ultimativen Kehraus in Bürmoos eine Niederlage folgen würde, sah es hoch oben im Norden unseres Bundeslandes aber lange Zeit nicht aus.

Du willst beste Voraussetzungen, um dein Heimspiel gegen Austria Salzburg zu gewinnen? Dann bau‘ dir eine Sportanlage nahe an einem See. Zuletzt haben unsere Jungs leider kein Ufer ausgelassen, um sich nicht gleich aufs Glatteis entführen zu lassen oder baden zu gehen: So passiert in dieser Saison am Zellersee (1:4), am Wallersee (1:5 vs. Neumarkt) und gleich zweimal am Wolfgangsee (1:3 vs. Strobl, 0:1 vs. Abersee). Jetzt ist unsere Mannschaft trotz passablem Auftritt auch noch am Bürmooser See über das Sprichwörtliche gestolpert.

Die Bürmooser wussten die Austria freilich schon auf deren alter Anlage, die nicht so nah am Wasser gebaut war wie die neue „See-Arena“, in die Knie zu zwingen: Beim 0:1 im September 2008 glänzten für Violett nur die Fans mit einer sehenswerten Choreographie auf einer der nostalgischsten Tribünen im Salzburger Unterhaus. Diesmal sah es eigentlich deutlich besser aus: In der 11. Minute zirkelte Nico Mayer einen Freistoß aus optimaler Distanz gefühlvoll über die Mauer und besorgte den sehenswerten Führungstreffer. Bei schwülwarmen Temperaturen entwickelte sich auf dem Bürmooser Kunstrasen vor 850 Zuschauern ein intensives Spiel, in das die Gastgeber erst mit Fortdauer der ersten Halbzeit besser hineinfanden. Erste gute Chancen ließen die Blauen noch liegen, als Permanschlager in der 35. Minute eine Freistoßflanke per Kopf versenkte, war der Ausgleich bereits verdient. In den restlichen zehn Minuten bis zur Pause hatte unsere Mannschaft Glück, nicht gleich noch einen weiteren Treffer zu kassieren.

Bürmoos ist die Heimat eines aktuellen Bundesliga-Stammtorhüters. Patrick Pentz schaffte es zur Nummer eins im Kasten der Wiener Austria und ist längst auch eine fixe Größe in Nachwuchs-Nationalteams. Derart in die Auslage zu spielen vermochte sich Christoph Meissnitzer an diesem Nachmittag nicht. Die neuerliche Führung für unsere Mannschaft ging klar auf die Kappe des SVB-Schlussmanns, dem ein haltbarer Schuss Ergüdens durchflutschte. In der Folge taten sich die Gastgeber erneut sehr schwer, doch ihre ungebrochene Willensstärke sollte belohnt werden. In der 76. Minute musste eine Standardsituation für den erneuten Ausgleich her: Der Ecke ging ein Handspiel und ein Aufstützen von Bergmüller voraus, beides blieb ungeahndet und so war es eben jener Bergmüller, der den präzisen Corner zum 2:2 einköpfeln konnte. Kurz darauf großes Glück für die Austria: Ein noch deutlicheres Handspiel im Strafraum übersah Schiedsrichter Aufschnaiter ebenfalls, Bürmoos wurde ein klarer Elfmeter vorenthalten. Mit hoher Intensität zeichnete sich dieses Spiel auch in den letzten Minuten aus, beide Mannschaften waren um den Lucky Punch bemüht. Den Gastgebern war dieser schließlich gegönnt, weil Permanschlager in der 93. Minute nochmal unserer Abwehr entwischen konnte, alleine vor Austria-Keeper Schlosser eiskalt blieb und zum 3:2 einschob.

Ein Unentschieden wäre wohl das gerechtere Ergebnis gewesen, aber der Last-Minute-Dreier passt zum aktuellen Run des SV Bürmoos, der mit dem fünften Sieg in Folge ein perfektes Saison-Finish hinlegte. Durch den Sieg in letzter Minute behalten die Nordlichter jenen vierten Rang im Endklassement, um den sich die zuletzt ebenfalls bärenstarken Zeller mit einem 4:2 am letzten Spieltag gegen Neumarkt nachdrücklich beworben hatten. Um den SAK hinter sich zu lassen, hätten sich die Bürmooser durchaus Blöße geben können: Beim Torreigen im Nonntal zogen die Gastgeber gegen Eugendorf mit 4:5 den Kürzeren. Dass Hallwang nach 2:1-Pausenrückstand bei Union Hallein noch Reaktion zeigte – 2:3 hieß es am Ende – war notwendig, da Bergheim mit einem 2:0-Auswärtssieg in Altenmarkt drauf und dran war, die rote Laterne gerade rechtzeitig noch abzugeben. Viele Tore gab’s auch in Strobl, wo Kuchl mit einem 2:3 leer ausging und bei der meisterlichen Abschiedsvorstellung der Bischofshofener, die sich mit einem 5:2-Sieg bei Golling auf in Richtung Westliga machen. Bereits am Freitag unterlag Bramberg daheim Straßwalchen mit 0:3, was unserer Austria vorab den siebten Endrang sicherte.

Elf Siegen der Violetten stehen am Ende dieser Saison ebenso viele Niederlagen gegenüber, ein perfekter Beleg für das Auf-und-Ab der Austria in dieser Spielzeit. Schon für Dienstag ist die Klassenausschusssitzung anberaumt, aus welcher der Spielplan für die kommende Saison herauskommen wird. Fest steht schon jetzt, dass es die Austria noch im laufenden Monat dreimal im Spieleinsatz zu sehen geben wird: Nach dem Trainingsauftakt mit einer öffentlichen Einheit am 25. Juni geht‘s gleich ordentlich zur Sache, mit drei Testspielen an den letzten drei Juni-Tagen. Die Highlights der Saisonvorbereitung gibt’s dann im Juli, zunächst mit dem Re-Match gegen den FC United of Manchester, eine Woche später dann mit der Sommerausgabe des Layenberger Salzburg Cups.

Bis dahin wünschen wir eine entspannte Sommerpause, sagen DANKE für eure Unterstützung während all dieser Berg- und Talfahrten der letzten zehn Monate und freuen uns, gemeinsam mit euch in der Saison 2018/19 wieder mit allem anzugreifen, was uns zur Verfügung stehen wird.
Salzburger Liga, 30. Runde, 09.06.2018

SV Bürmoos – SV Austria Salzburg 3-2 (1-1) 
Austria Salzburg spielte mit:
Schlosser; Sandmayr, Vukur, Forsthuber, Bautista; Schwaighofer (92. Grasegger), Öbster, N. Mayer (72. Fonjga), P. Mayer, Schnitzer (65. Stürzer); Ergüden

Tore:
0-1: N. Mayer (11., Freistoß) (Assist: Öbster)
1-1: Permanschlager (32.)
1-2: Ergüden (50.) (Assist: P. Mayer)
2-2: Bergmüller (76.)
3-2: Permanschlager (93.)

Schüsse gesamt: Bürmoos 12 / Austria 15
Schüsse aufs Tor: Bürmoos 7 / Austria 6
Schüsse abgeblockt: Bürmoos 1 / Austria 0
Ecken: Bürmoos 7 / Austria 4
Fouls: Bürmoos 17 / Austria 14
Abseits: Bürmoos 3 / Austria 4

Gelbe Karten:
Bürmoos: 1 (Urban, 11./Unsportlichkeit)
Austria: 1 (N. Mayer, 51./Foul)

Bürmoos, 850 Zuschauer
SR: Wolfram Aufschnaiter; Assistenten: Sefa Ceviker, Damir Karlic

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