Keine großen Sprünge in der Reichenau: Torloses Remis beim Dritten

19. April 2025

Mit einem ganz anderen Gesicht als 2023, aber immer noch ohne Torerfolg, reichte es in der Reichenau diesmal zu einem Remis. Die Punkteteilung ist verdient, der eine Zähler könnte sich in der Endabrechnung noch als ganz wertvoll erweisen.

Im 15. Jahrhundert motivierte in der Reichenau ein Edelknabe sein Pferd, mit ihm über einen zwölf Meter breiten Wassergraben zu springen – noch heute zeugen davon im Stadtteil zwei Steine in eben zwölf Metern Entfernung zueinander, wovon einer sogar noch jener erhaltene aus dem Spätmittelalter ist.

2015 wurden die Elemente dieses Denkmals etwas weiter westlich, ans andere Ende der Egerdachstraße versetzt. Notwendig geworden war dies im Zuge des Ausbaus der Reichenauer Sportanlage, wo unseren Titelkämpfern am Karsamstag der ganz große Sprung verwehrt geblieben ist.

Stets Gefahr, doch Chancen rar

Die Innsbrucker „Rossoneri“ haben uns das torlose Remis mit ihrer hochkonzentrierten Spielweise schlichtweg abgerungen. Der Tabellendritte, der nunmehr nur noch drei Punkte hinter Imst liegt, hat sich als genau jener hochkarätige Gegner erwiesen, mit dem man rechnen musste: Enorme Präsenz in allen Zweikämpfen, Schnelligkeit um alle Tempovorstöße abzulaufen und ein Herangehen mit Teamgeist, veranschaulicht dadurch, dass violette Klasse stets mit mehr als nur einem Gegenspieler konfrontiert war.

Gezählt drei nennenswerte Gefahrenmomente boten sich für die Austria im gesamten Spiel, als solche zu bezeichnende „Chancen“ maximal zwei. In der 18. Minute war nach Eckball gerade noch ein Reichenauer Bein rechtzeitig zur Stelle, es fehlte ein Augenblick um zum dankbaren Abpraller zu kommen. Nach rund einer Stunde kam nach Sorda-Freistoßflanke der freigelassene Zia zur Kopfballverlängerung, die das Ziel um kaum einen halben Meter verfehlte. Tief drin schon in der Nachspielzeit, spektakulär und doch einmal aus dem Spiel heraus: Schwaighofer, der Meter machte, sich den Ball einfach nicht abnehmen ließ und unwiderstehlich abzog – sein wuchtiges Geschoss hätte genau ins linke Kreuzeck gepasst, doch der Tiroler Keeper parierte sensationell, kam gerade noch ran und lenkte den Ball via Gebälk drüber.

Verdientes Remis, gewonnener Punkt

Positiv war, dass auch umgekehrt die Austria bärenstarke Gastgeber in Schach halten konnte. Ein Schuss gleich in der ersten Minute zwang Kalman zu einer schönen Parade – die einzige Großtat, die unser Schlussmann auspacken musste. Wohl permanent gefährlich in Lauerstellung, mit ihrer besten Phase nach Wiederanpfiff, kamen auch die Innsbrucker nicht so recht zu ihren Aktionen. An einem sonnigen Nachmittag mit wenigen hohen Wolken war für beide Seiten der Wind ein Faktor, den man miteinrechnen musste – durchaus tricky, da variierend in der Stärke und auch immer wieder drehend.

Resultat zweier sich auf hohem Niveau neutralisierender Mannschaften, die sich auf dem kleinen, hochwertigen Kunstrasenspielfeld mit Panoramaprivileg einander keinerlei Räume zugestanden haben, ist unser erstes 0:0 seit gut zwei Jahren. Ein glücklicher Sieg wäre möglich gewesen, so hat das Spiel aber bestimmt seinen verdientest möglichen Ausgang gefunden.
Der Punkt ist für den Moment durchaus als gewonnener einzuordnen, zumal die Runde mit dem nach Papierform klar kritischsten Endspiel sogar mit einem kleinen Zuwachs an Vorsprung vom Tacho gegangen ist – der vorangegangene Fasttag der Imster in Grünau kommt uns also sehr gelegen an diesem Osterwochenende.

„For the good of the game“

Den vielen mitgereisten Fans, die im proppenvollen Gästesektor Stimmung gemacht haben, wird Reichenau als abseits des Kunstrasens angenehmer Gastgeber in Erinnerung bleiben. Organisatorisch herausfordernd, mit dem gehörigen Aufgebot, welches man ihnen aufgebrummt hat, haben sie alles bewältigt und wurden zurecht belohnt mit einem herrlich-spannenden Fußballnachmittag vor Top-Kulisse. Ganz wie angekündigt: Die SVG Reichenau, das ist ehrlicher Fußball mit dem Zepter in der Hand in der Tiroler Landeshauptstadt – Innsbruck zum Ernstnehmen!

Die Austria bleibt damit zwar im zweiten Spiel in Folge ohne Sieg, mit dem Punkt beim Tabellendritten zeigte sich Trainer Christian Schaider aber nicht völlig unzufrieden: „Wir haben gewusst, dass das Spiel sehr sehr schwer werden wird. Die Mannschaft hat heute alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Ich kann da nur ein Lob aussprechen. Und am Ende hätten wir ja fast den Lucky Punch gemacht.”

LaOla.Viola – die violette Welle zum Nachhören

Die weiteren Ergebnisse dieser 22. Runde

  • Wals-Grünau – Imst 3:2
  • Saalfelden – Kitzbühel 1:1
  • Kuchl – Dornbirn 2:2
  • Lauterach – Röthis 4:1
  • Hohenems – Bischofshofen 1:1
  • St. Johann – Schwaz 1:0
  • Altach II – Kufstein SO
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