Perspektiven. Das violette Lage-Update vor der Landtagswahl

21. April 2023

Wie stehen die Parteien zu einem Stadion-Projekt und zur Variante Grödig. Das haben wir für
euch erfragt. Hier die Antworten – von WIRS gab es keine Rückmeldungen.

Wie steht ihr Spitzenkandidat zu dem Stadion-Projekt Messezentrum der Max Aicher Gruppe bzw. welche Möglichkeiten sieht Ihr Kandidat für Spitzenfußball in der Stadt Salzburg abseits von Red Bull?

Frage 1 an die Politik

ÖVP

Die Verantwortung über die Entscheidung von Stadionbauten bzw. Sportstätten liegt grundsätzlich bei
den Vereinen und Gemeinden, in diesem Fall konkret bei der Stadtpolitik. Wir unterstützen den Bau von
Sportstätten bei vorliegender Förderwürdigkeit mit Mitteln aus der Sportförderung. Grundsätzlich steht
die Salzburger Volkspartei der Idee von Mehrzweckstadien positiv gegenüber, für die Standortwahl und
konkrete Umsetzungs-Vorschläge sind aber die Gemeinden zuständig.

SPÖ

Das Stadionprojekt Messezentrum ist unrealistisch, weil der geplante Wohnbau aus mehreren Gründen
an diesem Standort nicht möglich ist. Aus unserer Sicht wäre eine „Regionalliga-Reform“ ein durchaus
überlegenswerter Ansatz. Es ist jedoch zu bedenken, dass die sportliche aber auch die wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit der oberösterreichischen Vereine deutlich höher anzusetzen ist und abgesehen davon
dies eine autonome Entscheidung des Salzburger Fußballverbandes ist.

Die GRÜNEN

Als Ex-Sportlandesrätin kenne und schätze die engagierte Arbeit – vor allem die Nachwuchsarbeit – des
SV Austria Salzburg. Und gleichzeitig kenne ich auch die Herausforderungen und Bemühungen für ein
eigenes Stadion.
Das Projekt Messezentrum der Max Aicher Gruppe ist mir aus den Diskussionen in der Stadtregierung
bekannt. Sowohl die Nutzungs-Kombination (Fußballstadion und Wohnen) als auch der Standort
(Autobahn) sind meiner Einschätzung nach nicht optimal und daher stehe ich diesem Projekt ablehnend
gegenüber.

FPÖ

Dem Stadionprojekt Messezentrum sind wir grundsätzlich immer positiv gegenübergestanden und tun
das auch weiterhin, weil es auch gleichzeitig einen sinnvollen Ausbau und eine sinnvolle Weiternutzung
des Messegeländes bedeuten würde. Für die Stadt Salzburg wäre ein solches Projekt ein Glücksgriff.
Ich bin auch der Meinung, dass ein erfolgreicher Stadtverein neben Red Bull Salzburg existieren kann
und können muss. In anderen größeren Städten (Graz, Linz, Wien als Beispiele) wird versucht, dem
Spitzensport unter die Arme zu greifen. Das Problem in der Stadt Salzburg ist aber aktuell leider die
Blockadepolitik der ÖVP.

NEOS

Das Stadion Projekt Messezentrum der Max Aicher Gruppe sollte gründlich geprüft werden. Das Projekt
selbst wurde bis dato eher auf Stadtebene diskutiert daher sind wir NEOS der Meinung, dass die Pläne
auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden sollen. Leistbares Wohnen, nachhaltiges Bauen und Wohnen
(z.B. durch Mehrzweckbauen und Nachverdichtung) und ein gesundes, junges Salzburg sind einige
unsere Kernthemen. Wenn durch das Projekt vorrangig geförderte Wohnungen entstehen, so passt dies
zu unserer Vision von einer modernen Stadtentwicklung. Wenn die Notwendigkeit eines Stadions für
5.000 Personen festgestellt werden kann, dann sind wir NEOS für weitere Gespräche offen.
Zum Thema Fußballsport in Salzburg: wir setzen uns für jede Art von Sportangebot für Frauen und
Männer aller Altersgruppen und Leistungsniveaus ein. Uns ist es wichtig, dass sich so viele Menschen
wie möglich durch Sport und Bewegung aller Art aktiv, fit und gesund halten können.

KPÖ plus

Der Vorschlag für das Wohnen-Stadion-Projekt beim Messezentrum verdient eine ernsthafte
Überprüfung durch die Salzburger Stadt- und Landespolitik. Das Areal bei der Messe hat Potenzial. Die
Art und Weise, wie Bürgermeister Preuner und der Aufsichtsrat der Messegesellschaft (mit
Parteivertretern verschiedener Couleur) diesem Modell sofort eine öffentliche Absage erteilt haben,
bevor eine ernsthafte Auseinandersetzung damit stattgefunden hat, ist inakzeptabel. Wie hier mit
unterschiedlichen Maßstäben gemessen wird, haben wir gesehen, als der Vorschlag der Erweiterung der
Eisarena trotz vieler offener Fragen bzgl. Finanzierung und Verkehrsanbindung von den großen Parteien
prompt bejubelt wurde.
Wichtig ist uns, dass die Austria Salzburg eng in die zukünftigen Entscheidungen der Landes- und
Stadtpolitik eingebunden wird und die Anliegen des Traditionsvereins mit Ernsthaftigkeit verhandelt
werden. Auch wollen wir festhalten, dass wir ein breites Kulturangebot für alle in Salzburg wollen. Dieses
schließt die Austria und die Interessen der tausenden violetten Fans mit ein. Eine Stadionlösung,
leistbare Ticketpreise und die Unterstützung der Jugendarbeit könnten erste Schritte sein.

MFG

Das Stadionprojekt am Messegelände sehe ich sehr skeptisch. Ich würde bevorzugen, bereits
vorhandene Stadien in der Stadt weiter auszubauen und besser zu nutzen. Es braucht auch gute
Rahmenbedingungen für (Spitzen)Sport außerhalb der Strukturen von Red Bull.


Würde Ihr Kandidat die Variante „Stadion Grödig anmieten und aufstiegswilligen Salzburger
Vereinen zur Verfügung zu stellen“ befürworten und sich dafür einsetzen?

Frage 2 an die Politik

ÖVP

Grundsätzlich sollten vorhandene Sportstätten bestmöglich genutzt werden. Es braucht aber auch eine
entsprechende Auslastung, um die Finanzierung bewältigen zu können, und einen Träger, der sich
darum kümmert. Das Land Salzburg mietet grundsätzlich keine Stadien, unterstützt aber infrastrukturelle
Investitionen mit Mitteln aus der Sportstätten-Förderung. Für alle zukünftigen Sportstätten-Projekte in
Salzburg ist es wichtig, dass auch ein entsprechendes langfristiges Nutzungskonzept vorliegt. Für den
Betrieb von Sportstätten zahlen wir allerdings nicht mit, das ist Aufgabe der Vereine und Gemeinden,
hier eine Finanzierung aufzustellen. Wenn ein konkretes Konzept für das Stadion Grödig auf dem Tisch
liegt, sind wir jederzeit bereit für weiterführende Gespräche.

SPÖ

Aus unserer Sicht ist die Variante zweitligataugliches Stadion in Grödig, welches jenen Vereinen im
Bundesland zur Verfügung gestellt wird, die die sportlichen Kriterien für den Aufstieg erfüllen, die derzeit
einzige realistische Möglichkeit.

Die GRÜNEN

Auch im Sport heißt es neue, nachhaltigere und kooperativere Wege zu gehen. Gerade ein
Sportstättenneubau kostet viel Geld, versiegelt wertvollen Boden und benötigt neue
Verkehrsinfrastruktur. Daher haben wir in die damaligen Diskussionen bereits den Vorschlag
eingebracht, das bestehende Stadion in Grödig in Betracht zu ziehen. Diese Variante würden wir
befürworten.

FPÖ

Eine Zustimmung und Einwilligung Grödigs vorausgesetzt, um die man sich natürlich bemühen muss,
würde ich das als zumindest sinnvolle Übergangslösung sehen. Grödig müsste ansonsten ohnehin das
Stadion rückbauen und dann stünde nur mehr das Red Bull Stadion als einzig Bundesliga taugliche
Anlage zur Verfügung. Ein Armutszeugnis für ein Sportbundesland.

NEOS

Wie auch das Stadion Projekt Messezentrum wurde diese Variante bis dato eher auf Stadtebene
diskutiert. Wir NEOS finden diese Variante gut, zumal auch die Salzburg Ducks dort trainieren könnten.
Wir sind daher gerne dazu bereit, diese Variante zu prüfen und zu diskutieren.

KPÖ plus

Als KPÖ PLUS werden wir nicht Teil der nächsten ÖVP-Landesregierung werden. Als verlässliche
Opposition würden wir, wenn diese Lösung von der Austria angestrebt wird, diese auch unterstützen.
Eine solche Variante ist jedoch kein langfristiger Ersatz für eine notwendige eigene Stadion-Lösung.

MFG

Ja, das Stadion Grödig anzumieten, halte ich für eine gute Idee. Hier kann eine vorhandene Infrastruktur
sinnvoll und in einer Breite genutzt werden, die vielen zugutekommt.

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