Noch sind Mannschaft und Trainerteam von Westliga-Meister Austria Salzburg im verdienten Sommerurlaub, dennoch naht bereits wieder die Vorbereitung auf die neue Saison. Highlight der Vorbereitung ist ohne Zweifel das Spiel gegen den FSV Zwickau am 6. Juli (14:30 Uhr) im Max Aicher Stadion sein.
Sportlich wird das Spiel für die Schaider-Elf sicher ein Prüfstein, das Niveau der Regionalliga Nordost wird hierzulande oft unterschätzt. Das Spiel ist aber nicht nur aus sportlichen Gesichtspunkten ein Besonderes.
Beide Vereine verbindet nicht nur eine starke Fanbasis, sondern auch eine finanziell turbulente Vergangenheit. „Wie bei uns hat auch in Zwickau die Tatkraft der eigenen Fans und auch die Solidarität der Fans anderer Vereine das Blatt in eine positive Richtung gewendet“, so Austria-Obmann David Rettenbacher. „Der FSV Zwickau ist ein gutes Beispiel dafür, dass es auch eine Alternative zu Investoren gibt. Es ist ein mühsamer Weg, aber einer, den es lohnt zu gehen“, so Rettenbacher weiter.
Zwickau verweigert sich Investoren …
Nach sieben Jahren in der 3. Liga stieg der FSV ab und rutschte in massive finanzielle Probleme. Wie das bei angeschlagenen Vereinen mittlerweile oft vorkommt, wollte ein Investor die Geschicke des FSV übernehmen. Er schien zunächst die einzige Rettung für den verschuldeten Verein – doch zu welchem Preis? In nur wenigen Tagen hing der Haussegen beim FSV plötzlich schief. Noch rechtzeitig wurde dem Umfeld klar, dass die Übernahme viele negative Begleiterscheinungen mit sich bringen würde. Im allerletzten Moment trafen die Offiziellen des Vereines in Absprache mit den Fans eine weitreichende Entscheidung. Das Problem: Einen sicheren Plan B gab es nicht. Doch der FSV und seine Fans wollten sich nicht verkaufen. „Wir sind eine rot-weiße Familie, in der man zusammenhält, die Menschen allen Alters, aller sozialer und räumlicher Herkunft erreicht und vereint. Ein Verein, in dem mitbestimmt und angepackt werden kann und der sich selbst als soziales und kulturelles Kapital einer Region begreift, welches es stets zu bewahren und weiterzuentwickeln gilt. Der Verein schafft das, was vielerorts gerade fehlt und woran sich die Politik die Zähne ausbeißt. Er hält und bringt die Menschen zusammen, er ist gewissermaßen der soziale Klebstoff. Das ist in einer doch eher strukturschwachen Region mit teils negativen Image auch für das Selbstwertgefühl der Menschen von großer Bedeutung.“ so FSV-Aufsichtsrat Matthias Bley.
… und Fans retten den Verein
Der FSV stand also nach der Absage an den Investor ohne potenten Geldgeber, dafür mit einem massiven Schuldenberg da. Rund € 750.000 an Verbindlichkeiten waren kurzfristig zu bezahlen. Darum wurde unter Federführung der Anhänger die Crowdfunding-Kampagne „Fußball gehört den Fans“ ins Leben gerufen. Diese zeigte, dass nicht nur die Zwickauer bereit sind für ihren Verein viel zu bewegen, sondern dass auch die Solidarität über alle Farben hinweg Berge bewegen kann. In knapp acht Wochen wurden unglaubliche € 543.308 gesammelt, die den Fortbestand des FSV sicherten.
Wir können uns also auf ein freundschaftliches Kräftemessen mit einem besonderen Verein freuen.
Tickets
Der Kartenverkauf (Vollzahler 12,–/Ermäßigt 10,–) wird ausschließlich direkt über die beiden Vereine abgewickelt und startet diese Woche. Tickets für Zwickau-Fans wird es somit direkt über den FSV geben, auf Austria-Seite werden diese erstmals am Donnerstag, den 27.6. im Fanshop zu erwerben sein.