Testspiel gegen Spittal

Spittal: Unser Ankick nach Corona!

8. Mai 2021

Nach viel zu langer Zeit, nunmehr aber doch schneller als schon befürchtet, holen wir die violett-weiße Fußballwelt aus der Corona-Abstinenz. Wir tun dies einmal mehr als Vorreiter in Sachen Organisation unter – immer noch – speziellen Umständen, und zwar so bald, dass ihr den Countdown gleich herunterzählen könnt. Schon in drei Wochen ist es soweit: Dann kommen wir nicht mit irgendeinem Spiel zurück auf die Bühne, sondern gleich mit einem ganz besonderen Leckerbissen… 

SV Austria Salzburg – SV Spittal an der Drau 
Samstag, 29. Mai 2021 – 15:30 Uhr 

Max-Aicher-Stadion, Maxglan 

Einer der wichtigsten Tage in der 87-jährigen Vereinsgeschichte unserer Austria war der 3. Dezember 1988. An diesem Samstag sollte sich auf schier irregulärem Boden im Lehener Stadion in 90 Minuten und ein paar Sekunden mehr entscheiden, ob unser Klub eine Zukunft vor sich hat oder ob bald alle Lichter ausgehen. Ja, das Erreichen des mittleren Play-offs bzw. der sogenannten Aufstiegsrunde in der Saison 1988/89, es war ob wirtschaftlicher Notwendigkeiten zur Existenzfrage geworden. 

Spontan, akrobatisch, legendär: Hans Krankl hat es angerichtet 

Dass die sich überhaupt gestellt hat, verdankte man dem 1:0-Sieg im Nachtragsspiel gegen Kufstein wenige Tage zuvor – jenem Spiel, mit dem Hans Krankl elf Wochen nach seinem eigentlichen Karriereende nochmal aus seiner Fußballpension geholt wurde, einige Stunden vor Ankick mit dem Auto aus Wien angereist kam und schon voller Akrobatik den Goldtreffer netzte, während viele Fans noch vor den Eingängen standen. Sie hatten just erst über den eilig von Hannes Krawagna arrangierten Lautsprecherwagen erfahren, welch Coup im Nachtnebel-Hauruck auf diesen Dienstag hin gelungen ist und welch große Legende es ganz unverhofft und plötzlich, noch am selben Tag in Salzburg zu bestaunen gab. 

Jetzt wollte das Märchen aber auch vollendet werden und dazu fehlte noch ein Sieg. Ein voller Erfolg gegen Spittal oder es würde zappenduster werden über Salzburg-Lehen, ganz klare Verhältnisse vor dem letzten Spiel im Jahr 1988. Deshalb ist Hans Krankl an diesem Samstag gleich wieder gekommen – nur fürs Spiel, mit Training war’s das inzwischen für den „Goleador“. Der Gegner aus Kärnten tat sein Möglichstes, ungeschlagen zu bleiben und nahm im Vorfeld bei Salzburg Anleihe: Auch Spittal setzte auf eine spektakuläre Last-Minute-Verpflichtung und holte Frenkie Schinkels an Bord. 

Zittern für den Sieg, zittern um die Austria 

Doch wieder war es „Hanse“, der sich als goldwert erweisen konnte, allein: Diesmal war sein „Türl“ nicht genug, es markierte nur den Ausgleich zum 1:1 nach Pausenrückstand – und alles andere als ein Sieg war’s einfach nicht, was uns nach diesem Schicksalstag eine Zukunft geben würde. Wie muss sich nur ein sechsjähriger Bub bei seinem ersten Austria-Spiel gefühlt haben als er sehen musste wie der schwarze Uhrzeiger auf der Anzeigetafel schon waagrecht stand, Spielstand 1:1, Minute „90:00“, saukalt und tiefer Boden. Einfach nachfragen beim heutigen Obmann-Stellvertreter David Rettenbacher und am besten auch gleich danach, wie sich denn der 2:1-Siegtreffer von Srecko Kurbasa in der Nachspielzeit angefühlt hat… 

Der Sieg gegen den SV Spittal an der Drau im Dezember 1988, ein kleines Stück violetter Fußballgeschichte, welches die Wiege gelegt hat für die ruhmreichsten Jahre der Austria- Historie: Denn im weiteren Verlauf der Saison gelang doch tatsächlich der Wiederaufstieg und dieser war der Anfang einer Blütezeit, von der so viele von uns sich wohl ihr ganzes Leben lang erzählen werden. 

Kärntner Fußballtradition: Der SV Spittal an der Drau von 1921 

Alles gesagt also über die Gänsehaut-Historie, die unserem Comeback-Spiel nach Corona zugrunde liegt und dieses so besonders macht – ein späteres Cup-Aufeinandertreffen (2:0- Sieg für Salzburg) 1995 im Spittaler Goldeck-Stadion: Randnotiz. Jetzt werden neue Geschichten geschrieben, wenn sich die zwei seither durchaus gebeutelten Klubs wieder gegenüberstehen. 

Noch besonderer macht dieses Spiel, dass wir damit nicht nur den wahren Fußball würdevoll von der größten Pandemie seit 100 Jahren wachküssen, sondern dass unser Gegner just bei uns in Salzburg in sein Jubiläumsjahr zum 100-jährigen Bestehen startet. 100 Jahre SV Spittal an der Drau, 100 Jahre Fußballtradition in schwarz und weiß, Alles Gute schon jetzt von unserer Seite! 

1999 mussten die Oberkärntner nach glückloser Relegation gegen Untersiebenbrunn den Gang in die Regionalliga antreten, aus der sie zehn Jahre später gar noch in die Kärntnerliga abgestiegen sind. Neben namhaften Leuten wie Torhüterlegende Wolfgang Knaller und dem einstigen Nationalstürmer und Legionär Markus Weissenberger haben auch einige Ex-Violette die Talenteschmiede Spittal durchlaufen: Jürgen Pichorner etwa oder Gernot Messner, die beide bis zum turbulenten Sommer 2005 das violette Leiberl übergestreift haben, lernten das Kicken in der Draustadt.
Immerhin: Zurück in die Regionalliga hat es der Traditionsverein rechtzeitig vor seinem Jubiläumsjahr wieder geschafft, womit sich in drei Wochen zwei Regionalligisten bei einem ganz besonderen Wiedersehen gegenüberstehen. 

Mit Test zum Test – Details in Kürze 

Diese spezielle Partie, Freundschaftsspiel allein beschreibt ihren Wert nur ungenügend, dürft ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen. Ein Organisationsteam um Max Eichbauer befindet sich derzeit noch im Einsatz was die letzten Vorbereitungen zu den Abläufen betrifft, wie wir sie in drei Wochen umzusetzen haben. Was es braucht, damit eure „Eintrittskarte“ komplett ist, verraten wir euch demnächst nochmal kurz und kompakt über unsere Kanäle. 

Schon jetzt ist aber klar, dass dem Comeback im Austria-Stadion und dass diesem historischen Fußballknüller nichts mehr im Weg steht. Austrianer: Freut euch drauf, ihr habt es euch verdient – und demnächst noch sehr viel mehr davon! 

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