Ein am Sonntag erschienener SN-Artikel bringt ein sehr unangenehmes Thema aufs Tapet, welches nicht nur unser sportliches Reüssieren, sondern auf gewisse Weise die Integrität des sportlichen Wettbewerbs beeinträchtigen kann. Unser Vorstand beschäftigt sich mit der Aufklärung der Sache und informiert in einer ersten Stellungnahme:
Geschätzte Sportfreunde!
Uns wurden am vergangenen Spieltag Infos zugespielt, zunächst unkonkret, bald aber in die Richtung: wonach sich innerhalb unserer Mannschaft ein „Maulwurf“ befinde, der von unserem Videoanalysten in akribischer Arbeit aufbereitete Spielanalysen an zumindest einen unserer Gegner vor dem direkten Duell weitergeleitet haben soll.
Für uns sind das natürlich schockierende Vorwürfe, die wir sehr ernst nehmen müssen. In Annahme von Bewahrheitung der Sachlage bedeutet dies ein völliges Torpedieren der Arbeit unseres extra dafür angestellten Videoanalysten, ja: ein manipulatives Verkehren seiner Leistung ins Gegenteil zu unserem Nachteil mitsamt fahlem Beigeschmack was die sportliche Integrität betrifft.
Einerseits können wir uns solche Handlungen innerhalb unserer Truppe kaum vorstellen, andererseits sind wir sozialkritisch genug um zu wissen, dass wir leider in einer Welt leben, in der es für alles wofür eine Nachfrage besteht es in der Regel auch einen Markt gibt. Dann mag es eine Preisfrage sein und von der persönlichen Situation des ein oder anderen abhängen, ob solche Mittel für zweckmäßig befunden und tatsächlich angewendet werden – soweit einmal Spekulation.
Als erste Reaktion haben wir noch am Samstag Einzelgespräche mit unseren Spielern geführt. Obmann David Rettenbacher ist dafür extra im Mannschaftsbus von Schwaz zurück nach Salzburg gereist. Nach vorerst ergebnislosen Ergründungsversuchen halten wir fest, dass wir von unserer Mannschaft charakterlich voll überzeugt sind. Sollten sich die Anschuldigungen dennoch bewahrheiten und wir den mutmaßlichen Saboteur finden, wird eine sofortige Trennung die einzig denkbare Reaktion sein. Wir sind es schließlich allen Austrianern, all unseren Partnern und darüber hinaus allen, die diesen Sport lieben schuldig, dass wir – schon um unser selbst Willen, aber auch darüber hinaus – ganz vehement für die Integrität des Wettbewerbs einstehen.
Nebenbei waren die vorzeitig geführten Gespräche mit unseren Spielern erhellend. Nach durchwachsenen Wochen konnten wir sehr gut Einblick ins Gefüge gewinnen, wo eine gesunde Art der Reibung herrscht, die sich in einem Maß zuträgt, wie es für ambitionierte Teams üblich ist – insgesamt hat sich uns, erst recht in Anbetracht dieser Ausnahmesituation, ein überaus gutes Mannschaftklima offenbart. Und mit dem Blick auf das was kommen wird:
Immer wenn man ein schwaches Glied einer Kette beseitigt, wird die Kette stärker. Noch stärker – denn so viel steht schon fest: Jetzt hilft unserer Konkurrenz definitiv kein Maulwurf mehr!
PS: Über die akribische und hochprofessionelle Arbeit von Videoanalyst Ilker Ugur haben wir unter anderem im Rahmen einer Spielvorschau im August berichtet.