Stellungnahme zur Protestaktion in Eugendorf

18. Oktober 2018

Die Protestaktion des aktiven Kerns unserer Fans beim Auswärtsspiel gegen den USC Eugendorf sowie die anschließende Stellungnahme der Curva Viola schlug hohe Wellen. Mancherorts wurde mit Unverständnis reagiert, leider – wie so oft – ohne nötiges Hintergrundwissen oder Hinterfragung der Ursachen.

Alleine in der noch sehr jungen Saison gab es mehrere Vorfälle, die unsere Anhängerschaft verwundert von einem Auswärtsspiel heimreisen ließ. So wurden beispielsweise bei einem Gastspiel bis zu 60 % höhere Ticketpreise im ebenerdigen Auswärtssektor für Austrianer als für Einheimische auf der überdachten Tribüne verlangt. Andernorts wurde mehr verlangt als die vorgesehene Höchstgrenze des SFV. Auch gab es zumindest einen Fall, wo der Preis für Essen und Getränke innerhalb des Bereichs der Austriafans deutlich über dem Preis im Heimbereich lag, für dieselben Produkte versteht sich. Eine rasche Lösungsfindung vor Ort
war in diesem Fall nicht möglich, da selbst Vorstandsmitgliedern von übermotiviertem Ordnerpersonal untersagt wurde, den vorgesehenen Bereich der Auswärtsfans zu verlassen.

Bei den anderen Vorfällen konnte man im Nachhinein auf Funktionärs- und Vorstandsebene die Probleme im guten Miteinander lösen, wofür wir uns hier nochmals bedanken. Was dennoch bei vielen unserer Anhänger im Hinterkopf bleibt, ist das Gefühl mancherorts nicht als Gäste empfangen zu werden, sondern maximal als Melkkuh geduldet zu sein. Als beim Spiel gegen den USC Eugendorf vorab versucht wurde einen Kompromiss darüber zu finden, wo innerhalb des Auswärtssektors sich der Stimmungskern sammelt – und dieser scheiterte – , entschied sich unsere Kurve auf die empfundenen Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen, und zwar in absolut friedlicher Form. Selbst der angefallene Müll wurde nach dem Schlusspfiff per mitgebrachter Müllsäcke vollständig entfernt.

In gewisser Weise kamen die Eugendorfer hier leider auch zum Handkuss für Vergehen anderer Vereine. Weder bei den Eintrittspreisen noch den Bierpreisen wurde gegen die guten Sitten verstoßen – auch das soll hier angemerkt werden. Weiters gibt es auf Funktionärsebene bereits mögliche Lösungsansätze, wie man in Zukunft doch zu einem Kompromiss finden kann, der alle zufrieden stellt.

Lösungsvorschläge zur zukünftigen Vermeidung solcher Vorfälle

Es bedarf oftmals einer Aktion, um eine Reaktion auszulösen. Die violette Anhängerschaft hat dies beim besagten Spiel gemacht und in der bereits erwähnten Stellungnahme auf Missstände hingewiesen sowie Lösungsvorschläge erarbeitet, welche wir gerne aufgreifen und erweitern.

Wir alle sind der Meinung, dass eine Weiterentwicklung der Salzburger Fußballkultur nur im gemeinsamen Miteinander der Fans, der Vereine und des Verbands funktionieren kann. Der erste Schritt für ein gemeinsames Miteinander ist, neben einem respektvollen Umgang aller Seiten, eine unbedingte Gleichbehandlung aller Besucher der Spiele im Salzburger Unterhaus,
unabhängig von der jeweiligen Vereinszugehörigkeit.

Der Vorstand des SV Austria Salzburg regt daher eine Diskussion an, § 17 (betrifft Eintrittskarten) der Durchführungsbestimmungen für Meisterschaften des SFV um folgende Punkte zu erweitern:

– Gleichbehandlung von Heim- und Auswärtsanhang. Sollte ein eigenständiger Bereich für Auswärtsfans vorhanden sein, ist es unzulässig, hierfür einen höheren Preis zu verlangen als für den Heimbereich.

– Keine Erhöhung der Ticketpreise für Spiele des Meisterschaftsbetriebs während der Saison für ausgewählte Spiele (kein Topspielzuschlag).

– Verpflichtende, angemessene Ermäßigungen für Schüler, Studenten, Grundwehr- und Zivildiener sowie Pensionisten.

– Freier Eintritt für alle körperlich oder geistig beeinträchtigten Personen unter Vorlage eines entsprechenden Ausweises.

– Eine Erhöhung des Strafrahmens bei Verstößen gegen diese Bestimmung (aktuell € 10,– bis € 40,–).

Ebenso schlagen wir eine ausdrückliche Bestimmung zur Vereinheitlichung von Gastropreisen im Heim- und Auswärtsbereich vor.
Uns geht es nicht um Geschehnisse aus der Vergangenheit, weshalb wir bewusst keine Vereinsnamen nennen. Es geht einzig und allein darum, dass wir alle solche Probleme in der Zukunft möglichst ausschließen können.

Der Vorstand des SV Austria Salzburg, Oktober 2018

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