Zu Gast in Kitzbühel, könnte es mit den Seitenblicken ausgerechnet jetzt weniger werden. Denn wenn wir in den letzten Runden mit vollem Fokus die eigenen Aufgaben abarbeiten, sollten wir im Ziel nicht irgendeinen Podiumsplatz belegen, sondern schon ganz aufsteigen und damit auch das Phänomen Zwischenzeit-Champion dem Winterkönig oder den Skifahrern dieses Landes überlassen.
Kitzbühel hat schon so manch Großen abgeworfen. Irgendwo zwischen Hausbergkante und Zielsprung auf unserem Rastlos-Ritt durch diese abgefahrene Wahnsinnssaison haben wir’s weiterhin eilig. Denn unsere Konkurrenz ist keinesfalls mausetot, Fallen aller Art lauern an jedem einzelnen Spieltag. Damit nicht doch noch anderen der rote Teppich ausgerollt wird, nehmen wir uns als nächstes der glamourösen Gamsstadt an.
Salzburger Sieger: Kein Schiss vor „Kitz“
Und von wegen Abwurf: Diese Stadt hat neben Stürzen, Stars und Sternchen auch schon sagenhaft Salzburger Sieger zutage gefördert. Michael Walchhofer etwa zweimal; allen voran aber Hermann Maier, der dreifache Kitz-Champion, der 2003 im Skisport-Mekka zum Unsterblichen wurde.
Vor zehn Jahren bot Kitzbühel seine galante Bühne auch für den größten Triumph von Fußball-Salzburg nach dessen Wiederauferstehung in violett und weiß: Unvergessen, als am 29. Mai 2015 mit dem erlösenden Treffer von Uroš Palibrk in der 81. Minute die erstmalige Rückkehr in den Profifußball besiegelt war und der Platz in „Kitz“ zu einem einzigen violetten Jubelmeer mit unzähligen bengalischen Leuchtsignalen geflutet wurde.
Sixtray, let’s pray: Bitte etwas übriglassen
Der lange nicht gewohnte, volle Kühlschrank mit den sechs Punkten Vorsprung im Regal ist mit Vorsicht zu genießen und darf auf keinen Fall schon unterhalb der Seidlalm verschüttet werden.
Es ist nämlich wie mit einem trügerischen Sechsertragerl, das dich gut beruhigen kann fürs Erste, welches du aber bloß nicht ganz leer trinken solltest. Denn eines ist selbst an diesem goldenen Fußballsamstag auf höchster Stufe vergangenes Wochenende verloren gegangen: das direkte Duell mit Imst, welches bei Punktegleichheit am Ende schlagend werden würde – auf dass sich da nichts mehr zusammenbraut!
Auch der FC Kitzbühel hat ein Sechspunktespiel mit Ausgang 3:2 hinter sich, verlor dieses jedoch in der Vorwoche beim bis dahin Letzten Röthis in der Schlussphase. Zwei katastrophale Abwehrfehler waren die Ursache, weshalb die Gelb-Grünen trotz zweimaliger Führung ohne Zählbares ihre Heimreise antreten mussten. Mit der roten Laterne bestückt und einem knackigen Restprogramm vor der Brust, gibt es für die Kitz-Kicker in den verbleibenden fünf Runden aber nichts weiter zu verlieren.
Trainer Sean Caldwell wird bereits mit den üblichen Glaubensfragen zitiert, wie sie in solchen Phasen wie Phrasen eingeworfen werden. Vermutlich geht’s für die „Erste“ in den nächsten Wochen vorrangig darum, zu Leichtigkeit und Freude zurückzufinden, nach einem so empfindlichen Nackenschlag.
Resi in Reith – Violett stets bereit, keine Gleitzeit
Der spannungsgeladene Part des Klubgeschehens dürfte sich für Kitzbüheler Fußballfreunde an diesem Samstag sogar eher bei der Reserve abspielen, die am späten Nachmittag einige Ligen tiefer bei Nachbar Reith um den Aufstieg spielt. So müssen wir uns – erst recht bei diesem angeschlagenen Gegner, der rundum Stimmungsaufwind durch ein Erfolgserlebnis herbeisehnen wird – ganz gehörig in Acht nehmen, damit wir mit unseren hehren Zielen nicht zum launigen Vorprogramm für die kleinere, aber aussichtsreichere Mission der Tiroler werden.
Denn wir erinnern uns: Schon daheim in der Hinrundenbegegnung haben wir erlebt, wie schnell es zum Zittern wird, wenn man sich gegen die Gamsstädter eine fahrige Phase leistet. Einen Moment unaufmerksam, schon schlägt einem auch der Nachzügler eine „Alte Schneise“ in die Abwehr, durch die’s schnell gefährlich werden kann.
Wenngleich wir nicht auf der Streif abliefern müssen, sind sich bei uns alle im Klaren: Die Langau ist kein Lärchenschuss, die Angelegenheit am Fußballplatz wird wohl gar kein Gleitstück für unsere Mannschaft bereithalten. Antrieb gibt, dass wir es dort in rasenden Schritten zumindest wieder ganz nah ran ans große Ziel schaffen können – wo dann irgendwann auch endlich durchgeatmet werden kann.
13’ – Frühe Startnummer, vorlegen vorteilhaft
Wie auch Freude der Hahnenkammrennen immer wieder genau so einordnen: Kitzbühel, richtig Kitzbühel, das ist einfach am Samstag. Im Fußball gilt Ähnliches. Um einen Sonntagstermin zu vermeiden, muss es am Samstag diesmal etwas früher losgehen. Vollgas deshalb bereits zu Mittag, fast wie bei der Herrenabfahrt im Winter – schon um 13 Uhr heißt’s „Ab die wilde Fahrt“ und zusehen, dass zumindest unsere gefährlichsten Bälle dann und wann im Netz landen!
Vorlegen von Vorteil, denn es ist tatsächlich wie mit einer Streif-Abfahrt gegen eins: Du denkst, das Rennen sei längst entschieden, ist es aber nicht. Doch je besser du vorgelegt hast, umso gelassener hast du’s danach im Zielraum.
Damit uns kein James Crawford mehr um die Ecke gebraust kommt: Austrianer, auf nach Kitzbühel!
Berüchtigt im Winter, tückisch jetzt im Mai – stürzen wir uns fünfmal aufs Schlussmonster dieser Spielzeit, welches nur noch unsere Konstanz abprüfen möchte, vertrauen wir auf unsere Stärke und die Gewissheit, dass wir’s schaffen können. Bringen wir’s gut hinter uns, in Kitzbühel gleich am frühen Nachmittag, damit’s die Spätstarter nachher richtig schattig haben!
Konstanz für Kitz >>
Live vom Spieltag: Unser WhatsApp-Kanal tickert schnell und zuverlässig – zusätzlich: Die heiße Schlussphase LIVE auf LaOla.Viola, der violetten Welle am Samstagnachmittag
Keine Gelegenheit, die Austria selbst vor Ort zu pushen? Dann pushen wir dich: Abonniere den WhatsApp-Kanal von Austria Salzburg, mit dem du am Spieltag nichts verpasst! Alle Tore, alle wichtigen Spielereignisse – sei informiert, bleib inspiriert, dann bist du fürs nächste Mal heiß, wieder selbst ins Stadion zu kommen!
Noch mehr vom Flair: Die letzten 19 Minuten plus Nachspielzeit sind wir dann wieder live drauf via Podbean (runterzuladen über die gängigen App-Stores, der Podcast funktioniert aber auch direkt über den Link), diesmal also ab ca. 14:30 Uhr. Die Audio-Liveübertragung gibt’s ab Sonntag auch zum Nachhören, eingebettet im Nachbericht hier auf unserer Website.
Anfahrt
Sportplatz Langau
Jochberger Straße 120
A-6370 Kitzbühel
Über St. Johann i. T. der B-161 Richtung Pass Thurn folgen.
Kitzbühels Spielstätte befindet sich kurz vor dem Ortsende, ca. 300 Meter nach dem zweiten Kreisverkehr.
Kartenverkauf vor Ort am Gästeeingang, wir Austrianer bekommen einen Teil der Haupttribüne für unseren Support.