Max Aicher Stadion

Thema Infrastruktur – Quo vadis, Austria Salzburg?

9. Dezember 2022

Die Politik sei im intensiven Austausch mit der Austria, man werde der Austria ein Angebot machen, vernimmt man die Salzburger Lokalpolitik in den Medien, allein bei den Verantwortlichen der Austria weiß man nichts davon. 

Stadion der Stadt Salzburg

Wir erinnern uns an die neuliche Demonstration zurück, an der über 500 Sympathisanten der Austria teilnahmen und eine zukunftsfähige Stadionlösung für Violett forderten. Seither meldeten sich die für den Sportbereich zuständigen Politiker in Stadt und Land zu Wort, und man könnte doch glatt den Eindruck gewinnen, es bewegt sich was. 

Demonstration für eine Stadionlösung.

Könnte man, wohl gemerkt, denn für ein neues Stadion spricht sich bedauerlicherweise weder Sport-Landesrat Stefan Schnöll noch Bernhard Auinger, Ressortverantwortlicher in der Stadt für den Bereich Sport, aus. Geht es nach Stefan Schnöll, seien große Vorhaben im Bereich der Sportinfrastruktur umgesetzt worden, aber Stadien und Fußballplätze seien in Salzburg genügend vorhanden, wie er in dem Ende November auf Salzburg24 ausgestrahlten Podcast „Wie s’Leben so spüt“ zu hören war. In selbigem Format äußerte Bernhard Auinger, viel sei gelungen, die Modernisierung von Sportanlagen sei umgesetzt worden, die Verbesserung der Sportinfrastruktur sei ihm ein Herzensanliegen, aber ein neues Stadion in der Stadt werde es nicht geben. Freilich spielt er dafür Max Aicher den Ball zu, ein Stadion ohne Wohnungen könnte er im Messezentrum bauen, aber das wolle er ja nicht. Die wirtschaftliche Komponente eines multifunktionalen Projektes wie von der Max Aicher Gruppe angedacht, spielt für die Politik offensichtlich keine Rolle. 

Alternative Grödig

Von Landesrat Stefan Schnöll weiß man schon länger, dass er ein Befürworter davon ist, dass die Austria und darüber hinaus jeder Verein im Bundesland Salzburg mit Aufstiegsambitionen in Grödig spielen möge, wiewohl nach den Verbandsregularien nur zwei Vereine in einem Stadion spielen dürfen. Auch Bernhard Auinger dürfte nun auf diesen Zug aufgesprungen sein, es werde Grödig betreffend ein Angebot an die Austria geben, die Austria müsse dann entscheiden, ob sie dieses Angebot annehme. 

In die Verhandlungen rund um ein solches Angebot sind die Verantwortlichen der Austria aber bisher nicht eingebunden worden, verrät Präsident Claus Salzmann: „Seit mehreren Monaten haben wir von der Lokalpolitik in Sachen Stadionlösung, auch was Grödig betrifft, nichts mehr gehört. Wir haben das auch nur aus den Medien erfahren, dass es offensichtlich ein Angebot an die Austria geben werde.“ Das Werben um die Verwirklichung des – aus Sicht der Austria – zukunftsfähigen Projektes der Max Aicher Gruppe im Messezentrum habe zwar weiterhin oberste Priorität, man werde sich aber einer anderen Lösung, wenn es eine solche gibt, nicht verschließen, so unser Präsident weiter.

Stadion Grödig
Das Stadion in Grödig – eine Lösung für einen Verein aus der Stadt Salzburg?

Sportanlage Maxglan

Die Genehmigung der bestehenden Anlage in Maxglan läuft mit Ende Juni 2024 aus, die Landesumweltanwaltschaft (LUA) sieht das noch 2015 mit Steuergeldern finanzierte und damals dem neuesten Stand der Technik entsprechende Flutlicht nicht mehr genehmigungsfähig, ein Umbau würde Kosten in sechsstelliger Höhe bedeuten. Auch die Tribüne im südlichen Bereich steht ob des Wohnbauprojektes auf den Stieglgründen nebenan in der Schwebe. 

Maxglan from above
Die Grünflächen um das Stadion sollen demnächst einem Wohnbauprojekt weichen.

Unabhängig von einem Aufstieg in den Profifußball benötigt die Austria mit ihrem mittlerweile wieder über 200 Kinder und Jugendliche zählenden Nachwuchs Trainingskapazitäten. Maxglan platzt schon jetzt aus allen Nähten, dass ein Nachwuchsteam einmal alleine den ganzen Trainingsplatz für eine Trainingseinheit nützen könnte, ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Das Hauptfeld kann auf Grund der Rasenqualität nicht für den Trainingsbetrieb genützt werden, nach Anbruch der Dunkelheit verhindert darüber hinaus das nicht genehmigte Flutlicht die Nutzung. Hier hakt auch Bernhard Auinger gegenüber Salzburg24 ein, wenn er ein klärendes Gespräch mit der LUA und dem Bund in Aussicht stellt, und von der Notwendigkeit anderer gesetzlicher Vorgaben für den Flutlichtbetrieb spricht, insbesondere auch, weil auf dem nächstgelegenen Flughafen Festbeleuchtung herrsche. 

Die Flutlichtanlage im Max Aicher Stadion.

Nachwuchsleistungszentrum Austria Salzburg 

Geänderte Rahmenbedingungen, die die Inbetriebnahme des Flutlichts und die Nutzung des Hauptfeldes (als Kunstrasenplatz) in Maxglan ganzjährig möglich machen würden, wären bereits jetzt dringend erforderlich, noch vielmehr dann, wenn sich die Austria um eine der begehrten neuen Lizenzen für ein Nachwuchsleistungszentrum bemühen sollte. „Es wäre ein riesiger Schritt für unsere Bemühungen im Nachwuchs, wenn wir das möglich machen könnten. Wir prüfen derzeit die Möglichkeiten, neben der finanziellen Machbarkeit ist aber auch hier die Infrastruktur der größte Hemmschuh. Sollte in Maxglan ein nachhaltiger Trainingsbetrieb mit zwei (Kunst-)Rasenplätzen möglich werden, wäre das ein großer Schritt in die richtige Richtung. Alleine wird die Austria das aber nicht stemmen können, da sind wir ebenso auf die Unterstützung der Politik angewiesen. Der Breiten- und Nachwuchssport gehört, speziell in Zeiten wie diesen, gefördert. Wir sind bereit, unseren Beitrag zu leisten und unserer gesellschaftlichen Verantwortung als größter Fußballverein der Stadt weiterhin gerecht zu werden. Unsere Kinder und Jugendlichen gehören weg von der Playstation und der Straße. Um das zu erreichen, benötigt es adäquate Infrastruktur und professionelle Betreuung“, sagt Obmann-Stellvertreter David Rettenbacher. 

Wir bleiben gespannt, ob die Salzburger Politik der Austria ein Angebot machen wird, das sie nicht ablehnen kann, auch wenn es vermutlich kein gänzlich neues Stadion werden wird.

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