5:2-Torreigen bringt ersten Heimsieg gegen Hohenems

18. August 2024

Ein Schlager wie auf schiefer Ebene, die Emser wie gegen einen steilen Hang, dem nicht einmal Steinböcke gewachsen sind: Lange hat’s gedauert bis zum ersten Heimsieg gegen Hohenems, umso deutlicher fiel dieser gestern aus.

Nicht jeder der 1.250 Zuseher im Max Aicher Stadion hatte Platz genommen, als es auch schon einschlug in den blütenweißen Maschen des neuen Tornetzes, unmittelbar vor der Curva Viola …

Erfrischender Semir Gvozdjar: Nur kurz schütteln

Lediglich eine schnelle Ehrenrunde drehte der Sekundenzeiger nach Austria-Anstoß im Schlager der Runde, ehe Semir Gvozdjar im linken Strafraumabschnitt wirbelte. „Vorher kurz schütteln“, muss er der Gebrauchsanweisung der Grafenstädter Defensive entnommen haben, dann war er bereit für seinen kompromisslosen Abschluss – 1:0, die ganz frühe Führung, Kategorie Wirkungstreffer.

Die Steinböcke brachten in der Folge kein Bein auf den Boden, ehe ihnen entfesselt aufspielende Violette ein ums andere Mal um die Ohren brausten. Vor allem für den wie beflügelt stürmenden Alex Schwaighofer ging’s immer wieder federleicht vorbei über rechts, seine Hereingaben sorgten phasenweise im Minutentakt für Gefahr.

Der erblondete Wirbelwind, „Eigenbau-Legende“ Alex Schwaighofer war nicht zu stoppen an diesem Tag.

„Man of the match“ macht es deutlich

Es war aber weiterhin unser Sommerneuzugang, der just bei diesem vielbeachteten Schlager erstmals so richtig in Salzburg vorstellig wurde. Gvozdjars Treffer zum 2:0 nach einer knappen halben Stunde war selbst zu diesem Zeitpunkt längst überfällig – kurz zuvor hatte etwa Marinko Sorda Pech, er scheiterte am ebenfalls blütenweißen, da frisch lackierten, Torgebälk.

Mit dem 3:0 durch Zottl nach wohltemperiertem Stanglpass in der 40. Minute hatte der Spielstand auch eine angemessene Deutlichkeit erreicht. Just diesem Tor folgte aber postwendend ein Gegentreffer, waren die Emser damit wachgeküsst?

Violette virtuos, die Haare zu Berge gestanden sein könnte eher dahinter der Emser Bank mit Coach Werner Grabherr.

Violette Virtuosen, violette Verwalter

Nein, nicht einmal für ein Neusortieren in der Kabine sollte es reichen – die klare Antwort gab Marinko Sorda gleich noch vor der Halbzeitpause: durchgetankt, abgeschlossen, angetrieben von all dem erworbenen Selbstbewusstsein und den einmal mehr zu Saisonbeginn rasch greifenden Automatismen im Team.

In der zweiten Halbzeit reichte sogar der Verwaltungsmodus um weiter nachzulegen. Dem 5:1 durch einmal mehr Doppelpacker Zottl (78.) folgte fünf Minuten später ein zweiter Ehrentreffer für unsere Gäste durch Neto per Kopf nach Ecke – auf den Portugiesen hatte keiner aufgepasst.

Gestern ging alles – beide Gegentore reine Ehrentreffer, nie konnte da noch etwas anbrennen.

Steinböcke vom Felsen: Endlich Heimsieg gegen Hohenems!

Der Rest dieses Nachmittags war nahe an der Perfektion, ein Auftritt unserer Austria, der allen, die gekommen sind, lange in allerbester Erinnerung bleiben wird.
Besonders schön übrigens, dass unter jenen Augenzeugen immer auch viele sind, die wir per se schon ewig in bester Erinnerung halten: Diesmal etwa Lukas Katnik, inzwischen Spielertrainer im Bregenzerwald beim FC Bizau, und unser langjähriger Stammtorhüter Stefan Ebner – zwei Publikumslieblinge, mit denen es ja schonmal in die Zweite Liga ging.

Auch ein Rückhalt braucht Rückhalt: Manuel Kalman mit Fans aus der Familie und einem seiner verdientesten Vorgänger als Daumendrücker auf den Rängen.

Für uns geht’s in einer Woche nach Altach. Bei den Nachbarn unseres dieswöchigen Gegners gibt’s im Hinblick auf die Meistersaison eine der raren Optimierungsgelegenheiten.
Zunächst aber freuen wir uns über diesen wunderschönen ersten Heimsieg über den VfB Hohenems, für den es immerhin vier Anläufe gebraucht hat und der aktuell besonders hoch einzuordnen ist, wurde er doch immerhin gegen den amtierenden Vizemeister eingefahren.

violett.TV folgt, zunächst wie gewohnt die akustischen Eindrücke des Samstagnachmittags >>

Die violette Welle zum Nachhören

0:20 Juristischer Einstieg // 4:20 Law and Order am Spielfeldrand // 8:35 Bisheriger Spielverlauf // 13:30 Das violette Lazarett // 17:10 Tohuwabohu Bischofshofen: Theatre of Tragedy // 20:30 Tooor! 5:1 durch Joey Zottl // 21:40 Semir Gvozdjar ist angekommen // 23:50 Klingende Namen und zweiter Ehrentreffer // 26:50 Blondschöpfe in Violett // 33:30 Hohenemser Visionen // 36:40 Treffer aberkannt // 39:10 Endstand 5:2 // 42:10 Donnerwetter nur am Platz // 43:30 Tornetzfetischismus // 44:10 Semir spricht: „Gvozdjar“ // 48:35 Timo hat die Haare schön // 50:30 Sprungbrett Austria // 51:50 Die WC-Strategie // 54:50 30 Jahre nach Maccabi Haifa // 57:35 Moderation: Wer berichtet für uns aus Altach?

Jeder muss mal in die Mauer – ein Moment, unangenehmer als der Gegner an sich.
Körperhaltung sogar noch nach dem Spiel auf Angriff, wie einst bei Günther Neukirchner – doch diesmal gab’s keine „deppate Frog“.
Entzückend. Ehrlich. Emotional. Marinko Sorda mit einem der Kleinen, die unsere große Zukunft sind.

Alle Ergebnisse dieser 3. Runde im Überblick:

  • Röthis – Altach II 1:3
  • Lauterach – Wals-Grünau 0:0
  • Saalfelden – Reichenau 2:3
  • Dornbirn – Bischofshofen 1:0
  • Schwaz – Kufstein 0:1
  • Kitzbühel – St. Johann 0:0
  • Imst – Kuchl 3:0
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