Wie ihr vergangene Woche schon den Medien entnehmen konntet, wurden kürzlich die Verträge mit unserem Trainerteam um ein Jahr bis Sommer 2022 verlängert. Wie’s dazu kam, welche Herausforderungen die aktuelle Situation mit sich bringt und welchen sportlichen Perspektiven wir überhaupt entgegensehen dürfen – darüber haben wir in Vorstandskreisen für euch nachgefragt.
Wenn Offizier Christian Schaider dieser Tage seinen Arbeitstag bei der Bundeswehr beendet, dann ist der Feierabend etwas anders als sonst. Grenze, Test – sei’s drum, der kurze Weg vom bayerischen Bad Reichenhall nach Salzburg fällt für unseren Coach derzeit erst gar nicht regelmäßig an, weil der Ball ruht in dieser Zeit, in der uns sonst die fußballgetriebenen Frühlingsgefühle ereilen. Arbeiten im Brotberuf ja, aber die große Unterhaltung ist nicht – es geht tatsächlich fast allen so zu Zeiten dieser Pandemie…
Logisch, aber nicht selbstverständlich
So logisch es aus sportlicher Sicht ist, dass der erfolgreiche Weg mit Trainer Christian Schaider und seinem Co Jilmaz Özel weitergegangen wird, so sehr muss gleichzeitig hervorgestrichen werden, dass derzeit schlichtweg nichts selbstverständlich ist.
Und apropos nicht selbstverständlich: Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Verlängerung der Arbeitspapiere nur durch finanzielle Abstriche der beiden zugunsten unseres Vereins möglich war – dafür gebührt Christian und Jilmaz ein großes Danke!
Eine Zeit voller Entbehrungen macht unsere gesamte sportliche Abteilung leider auch darüber hinaus mit. Bis Jänner war unsere Mannschaft beim innovativen Online-Training aktiv, machte somit unter Anleitung der Trainer das Beste aus der Situation.
Diese Überbrückung wurde den Jungs aber von gesamtverantwortlicher Seite abbeordert, da sich immer mehr herauskristallisiert hat, dass einerseits in absehbarer Zeit kein Spielbetrieb realistisch ist und der Verein seine Prämisse, zum 90. Geburtstag schuldenfrei zu sein, weiterhin konsequent verfolgt – ein schmerzlicher Schritt für alle, besonders aber für unsere Spieler und Trainer.
Viel Entbehrung, noch mehr Hoffnung
Dass bei all dem Ungemach, welches auch uns Corona eingebrockt hat, schließlich doch alle Weichen fürs gemeinsame Weitermachen vorzeitig gestellt werden konnten, hat ganz viel mit Herren wie diesen zu tun…
Die hervorragende Entwicklung unserer Eigenbau- und einstigen Perspektivspieler, die neben tollen Arrivierten längst zu festen Bestandteilen der Mannschaft geworden sind, macht allseits Lust auf mehr. Und mehr versprechen können wir uns vor allem dann, wenn es mit Konstanz und Professionalität weiter vorangeht – da sind sich alle einig.
„Christian Schaider hat nachweislich tolle Arbeit geleistet, wir haben das im Herbst alle gesehen. Er hält unsere Mannschaft zusammen und nach dieser schwierigen Zeit, ganz ohne Spiel- und Trainingsbetrieb, werden wir seine Professionalität mehr denn je brauchen, damit wir schnell wieder wettkampffit auftreten können.“
Christian Hochhauser, Schriftführer
Startschuss für mehr?
Die Klarheit über den Verbleib unseres Trainerteams gibt Aufwind im Verein. In den nächsten Wochen bittet Präsident Claus Salzmann auch die Spieler zu Gesprächen. Ein Fokus liegt darauf, unsere starken Eigenbauspieler, deren hervorragende Entwicklung gerade erst begonnen hat, weiter im violetten Trikot zu halten. Unter den bewährten Übungsleitern, zusammen mit unseren verlässlichen Leithammeln auf dem Feld, sollen sie zu echten sportlichen Diamanten weitergeformt werden.
So positiv also lässt es sich selbst durch ganz schwierige Zeiten steuern, das haben alle Beteiligten einmal mehr bewiesen. Die gegenseitige menschliche Achtung, das eine oder andere gemeinsame Bier Freitagabends – wenn auch auf Abstand – von Trainer und Vereinsverantwortlichen und eine ungebrochene Sehnsucht auf den Tag, an dem in Maxglan wieder für unsere Fans aufgespielt werden kann – all das hat dazu beigetragen, dass jetzt zusammenbleibt, was zusammengehört.
Mit oder ohne Konkreterem aus dem Sportministerium: Mehr sportlichen Ausblick möchten wir euch zum nächsten Perspektiven-Update Ende März bieten. Dazu wollen wir mal nachfragen, was eigentlich die violette Sicht der Dinge auf das „coole Produkt“ einer Regionalliga-Zukunft ist, wie sie zuletzt immer wieder – ja von wem denn eigentlich – als harmonischer Einklang aller Salzburger Regionalligisten öffentlich geäußert wurde.
Bis dahin, bleibt gespannt!
