Das Stadtderby steht an

Das Stadtderby steht an: Mit Verdi-Feier zum Derby-Dreier?

9. Oktober 2020

Die „Tabellenaufräumungsarbeiten“ sind zumindest für uns erstmal abgeschlossen, das vorgesehene Dutzend an Spielen ist absolviert. Doch in Runde 13 wartet gleich die nächste Arbeit, die nicht weniger wird, sollten wir sie diesmal wieder nicht erledigen: Wie schon am Dienstag geht es dabei um dringend notwendiges Aufpolieren einer auffällig miserablen Statistik.

An einem strahlend sonnigen Samstag vor genau elf Jahren und einer Woche begann sich in Maxglan ein Stück Derbygeschichte zu schreiben, die wir vom ersten Kapitel an lieber ganz anders gehabt hätten. In einer Zeit, in der „Heimspiel“ noch der selbe Begriff zu sein schien wie „Heimsieg“, fixierte SAK-Legende Walter Larionows mit seinem Elfmeter schon in der 29. Minute den 0:2-Endstand im ersten echten Stadtderby nach unserer Wiederauferstehung.

Die Niederlage änderte zwar nichts an unserem Durchmarsch in die Regionalliga, sie tat aber weh und mehr noch: dass ihr drei weitere folgten und wir von den bisher fünf Heimderbys kein einziges gewinnen konnten.

Gute Gründe zu gewinnen

Da mag der drängendste Grund, den Bock diesmal endlich umzustoßen ja wirklich der sein, diese vernichtende Bilanz zumindest ein bisschen aufzubessern. Diesem einen mickrigen Pünktchen bei einem Torverhältnis von 3:13 so viel Positives wie möglich beizugeben. Ein Stück Austria-Statistik von besonders hohem Prestige muss am Ende dieses Samstags einfach besser aussehen als jetzt, keine Frage, doch ein Sieg an diesem Wochenende ist auch in der Aktualität dieser heißen Saisonphase enorm wichtig.

Denn während die Welt Abstand hält, rückt man in der Tabelle der Regionalliga Salzburg ganz eng aneinander. Die beiden Tickets für eine sportlich interessante Frühjahrssaison sind heiß begehrt und eine ganze Reihe von Anwärtern steht dicht an dicht Schlange, um nach einer Frühjahrssaison, die der Pandemie zum Opfer gefallen war, nicht mit einer darauffolgenden abgespeist zu werden, in der es um die goldene Ananas geht.

Goldener Herbst oder goldene Ananas

Mit einem goldenen Herbst lässt sich diesem langweiligen Szenario entkommen, welches die Liga-Reform für zu viele Mannschaften leider vorsieht. Einer starken Austria standen bei diesem Vorhaben zuletzt immer auch starke Konkurrenten gegenüber, Resultat bisher ist deshalb eine breite Anwärterschicht um die Top-2 mit dem erfreulichen Fazit: Wir haben alles in eigenen Händen.

Dort und da Punkte zu lassen blieb uns bislang verziehen, derart ausgeglichen verhält es sich nämlich auch bei vielen anderen Mannschaften in der vorderen Tabellenregion. Der Zug Richtung Westliga, dank strauchelnder Favoriten ohnehin kein Express-Gefährt, ist noch nicht abgefahren und im Gedränge beim Einsteigen stehen wir immer noch gut in Türnähe. Diese Position müssen wir behaupten um Kuchl und Seekirchen im Fall des Falles binnen 90 Minuten klarmachen zu können, wer wirklich in den Waggon gehört.

Wir können und sind gut beraten, alles Pech und Negative der letzten beiden Spiele abzuhaken. Denn wenn am Samstag ein Derbysieg und daraufhin etwas mehr Konstanz folgt, dann schaut’s richtig gut aus.

Personelle Probleme in Violett

Sorgen bereitet der Austria seit geraumer Zeit die dünne Personaldecke. Auch weil, während unsere Jungs den gelben Karton oft vergleichsweise schnell gebucht haben, sich unsere Gegner bei gleicher Kartenfarbe Ellbogenchecks leisten können, die unseren Spieler auf den OP-Tisch bringen. So geschehen um Matthias Theiner, für den der Herbstdurchgang trotz gut verlaufener Operation gelaufen sein dürfte.

14 gesunde Feldspieler stehen unserem Trainer noch zur Verfügung, nach einer fairen Partie diesmal immerhin die selben wie in Grödig, also inklusive Rückkehrer Schwaighofer, von dem wir uns viel frischen Schwung erwarten dürfen. Neu ist das Problem Personalnot nicht, am Untersberg zeigte man sich gut darauf eingestellt.

Coach Christian Schaider ist auch schon dazu übergegangen, ungünstige Umstände in neue Energie umzuwandeln: „Nach zwei Niederlagen am Stück kommt das Derby genau richtig. Es ist eine zusätzliche Motivation, dass wir uns endlich belohnen und zuhause gewinnen“, würde sich unser Trainer keinen Gegner lieber bestellen als jenen, den uns der Spielplan für Samstag bereithält.

Universelle Sorgen bei Blau-Gelb

Mit breiter gefächerten Problemen an gleich mehreren Fronten hat es unser Stadtrivale dieser Wochen zu tun. Sportliche Up-and-Downs, vom Sieg gegen Saalfelden bis zur 0:4-Heimpleite gegen Seekirchen, nimmt man da wohl noch am liebsten in Kauf. Die Nonntaler sind einige Spiele hinterher, da fast die komplette Kampfmannschaft im Zuge des Clusters E in Quarantäne musste.

Und wenn’s auf den Rasen geht, dann auch nicht immer vom Glück verfolgt: Vergangenes Wochenende kassierte man zwei Treffer in der Nachspielzeit, vergeigte einen sicher geglaubten Sieg gegen Schlusslicht Grünau und musste sich mit einem 2:2 begnügen. In der Hitze des Gefechts fing sich Trainer Roman Wallner die rote Karte ein, weshalb wir dem ehemaligen Teamstürmer wohl einen Platz auf den Rängen reservieren müssen. Das letzte sportliche Update des SAK ist ein 1:1 am Dienstag in St. Johann, dabei drehten die Nonntaler das Szenario um und glichen selbst spät aus: Öttl sicherte seinem neuen Klub mit seinem Treffer in Minute 84 wenigstens einen Punkt.

Last but not least muss sich der SAK auch noch mit viel eigenem Ungemach aus der Vergangenheit rumschlagen. Als Spätfolgen entpuppen sich Konfliktlinien zwischen Verein und ehemaligen Spielern. Selbst nicht mit den tauglichsten Ideen geplant, kam auch noch das Corona-Thema dazu – alles in allem unwürdige Vorgänge um Salzburgs ältesten Fußballverein, dem wir bei aller Rivalität doch wünschen, dass hier bald Ruhe einkehrt und das nächste Kapitel Vereinsgeschichte wieder ein schöneres wird.

Komponiert uns den Derbysieg!

Dazu sollen aber unbedingt auch Derbypleiten bei Austria Salzburg gehören. Diese dunklen Flecken müssen wir dem SAK jetzt endlich aufbürden, viel zu lange haben wir das nicht hinbekommen.

Und auf dem Weg dorthin: Feiern wir das Geburtstagskind Giuseppe Verdi und spielen wir seine berühmten Klänge aus Aida just zu seinem 207. Geburtstag ab, so oft es geht. Seit Jahrzehnten und seit Zeiten des Lehener Stadions schon Tormelodie bei unseren Heimspielen, braucht es jetzt nur noch die sportlichen Komponisten und den einen oder anderen Derby-DJ, der uns die Platte auflegt!

Um 16:00 Uhr beginnt die „Party“, die bestimmt nicht die letzte sein wird, wenn wir auch diesmal wieder das beste Corona-Konzept des heimischen Amateurfußballs beherzigen. Sechster Anlauf zum Derby-Heimsieg, diesmal soll’s klappen – auf nach Maxglan!

Corona-Regeln beachten!

  • Maske tragen
  • Abstand halten
  • Kein Körperkontakt
  • Regelmäßig Hände waschen, desinfizieren
  • Atemhygiene beachten (in den Ellenbogen husten, niesen etc.)
  • Wenn man sich krank fühlt NICHT zum Spiel kommen
  • Speisen und Getränke nicht beim Gastrostand, sondern am Platz konsumieren

Hier findet ihr ein paar erklärende Worte zu unseren Anti-Corona-Maßnahmen.

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