3:3, kein Dreier – Ein Fußballfest mit Wermutstropfen

7. April 2024

Tatsächlich waren es ausgerechnet die Grünauer, die nach zehn Monaten wieder einmal etwas aus Maxglan mitnehmen konnten – diesmal zwar nur ein Remis, aber nach zweimaliger Führung schmerzen uns die beiden Verlustpunkte an diesem Wochenende doch sehr.

Ein Sommertag, der sich in den Frühling verirrt hat und 1.500 sonnige Gemüter, die genau wussten wohin sie wollten am Samstagnachmittag: Der Zustrom ins Max-Aicher-Stadion war wie zu besten Zeiten, die Schlange vor dem Kassenhäuschen reichte zeitweise fast bis zur Kugelhofstraße zurück – eine hehre Freude, diese violetten Frühlingsgefühle!

Halbe Stunde harte Arbeit – sehenswert belohnt

Auf dem saftig-grünen Teppich von Fußballrasen war dann schnell zu merken, dass es die Austria mit der Mannschaft der Stunde in dieser Regionalliga West zu tun hatte. Selbst angetrieben von dieser Top-Kulisse, gestaltete es sich kompliziert gegen die grünen Nachbarn, die mit vier Siegen in Serie kamen und im Frühjahr bislang alles gewonnen haben.

Die aktive, konzentrierte Herangehensweise der Austria mit kontrollierter Offensive zahlte sich nach gut einer halben Stunde aber aus: Nach schöner Kombination steckte Fötschl durch auf Zottl, der über rechts gut postiert war – dieser hatte Zeit, blickte kurz auf und donnerte überlegt einen wuchtigen Schuss ins linkte untere Eck (33.).

2:0 – doch daraufhin der Doppelschlag

Die geduldig erarbeitete Führung konnte in der 45. Minute sogar ausgebaut werden; da war’s Alex Schwaighofer vorbehalten, eine weitere schöne Kombination der Violetten nach Stanglpass von rechts zum 2:0 einzudrücken.
Daraufhin aber ein erster Schlüsselmoment in diesem Spiel: Praktisch im Gegenzug blieb noch Zeit für einen Grünauer Eckball, den es vielleicht nicht hätte geben dürfen; unsere Spieler reklamierten zuvor heftig auf Handspiel. Wie auch immer, die Ecke führte zum Anschlusstreffer, postwendend nach dem 2:0 und quasi mit dem Pausenpfiff – Thomas Pertl behielt am besten die Übersicht im Fünfmeterraum und nutzte das Getümmel zugunsten unserer Gäste.

Da war die Welt in allerbester Ordnung: Schwaighofer bejubelt das 2:0

Etwas ungewöhnlich, vor Beginn der zweiten Halbzeit, gab’s dann eine Trauerminute zu Ehren des verstorbenen Hans Pramer; Baustoffhändler aus Oberösterreich und treuer Partner unserer Austria, vergangenen Sonntag im Alter von 82 Jahren verstorben.
Die Gänsehaut war noch gar nicht abgeflacht, da erwischten uns die Grünauer eiskalt; erste Minute, erste Aktion in der zweiten Halbzeit und sofort der Ausgleich durch Julian Feiser – ein Doppelschlag unserer Gäste also, unterbrochen nur durch die Viertelstunde Halbzeitpause.

Zwei „Fragen“ – aber nur einmal kam die Antwort

Umso bemerkenswerter, dass die Violetten auch darauf recht schnell eine Reaktion parat hatten: Ein schöner Steilpass, dann die nötige Übersicht für den Ableger quer, und schon konnte unsere Nr. 29 seinen „Zottl-Pack“ schnüren, der Doppelpack unseres dieswöchigen „Man of the match“ (52.).

Kurz darauf rettete die Querlatte die knappe Führung, nachdem Kalman an einem Eckball vorbeigesegelt war. Die Grünen blieben fortan aber am Drücker, liefen früh und ganz energisch an und stellten die violette Hintermannschaft gehörig vor Herausforderungen – ja, die Walser wissen es: so rüttelt man am Birnbaum, von dem auch in Maxglan schonmal der ein oder andere Punkt abfällt.
In der 75. Minute trug ihr Engagement dann wirklich Früchte, und unserer Mannschaft passierte leider die entscheidende Schläfrigkeit, die den Sieg kostete: Ein Verteidiger ließ sich an der Strafraumgrenze den Ball abluchsen, der freche Petrit Nika rannte bei seinem Beutezug parallel zur Torauslinie auf die Hütte zu, schüttelte zur Hilfe eilende Violette noch mit einem Hakentrick ab und konnte dann seelenruhig links einschieben zum 3:3.

Stolperfalle Grünau: Spritzige Gäste konnten auch diesmal in Maxglan punkten.

Viel Positives, aber noch keine „Big points“

Anders als noch zu Beginn der zweiten Spielhälfte, hatte die Austria in der Schlussviertelstunde keine Antwort mehr. Gefahrenmomente gab’s eher noch zugunsten der Grünauer, die hinten raus dem Sieg sogar näher waren – das obwohl sie zugleich klar signalisierten, mit dem Remis hochzufrieden zu sein.

Es hat also nicht sollen sein mit einem Heimsieg an einem Prachttag, mit Kaiserwetter vor Top-Kulisse, an dem es zwischenzeitlich schon sehr nach drei Punkten ausgesehen hat. Jetzt bleibt einer, die Gründe für die vergebenen „Big points“ sind bekannt, sind klar deutlich geworden.

Die paar phasenweisen Nachlässigkeiten gilt es abzustellen, dann können wir dennoch voller Zuversicht am kommenden Samstag nach Kufstein reisen – allein das sehenswerte Angriffsspiel, welches unsere Mannschaft derzeit auf den Platz bringt, legte nahe, dass für uns drei Punkte abperlen, von der Perle Tirols.

Warum es „Big points“ gewesen wären gestern? Hier die Ergebnisse dieser 20. Runde …

  • Reichenau – FC Pinzgau 1:1
  • Hohenems – Kufstein 4:0
  • Imst – Schwaz 3:1
  • Wolfurt – Silz/Mötz 1:0
  • St. Johann – Bischofshofen 2:0
  • Altach II – Dornbirner SV 4:2
  • Rankweil – Röthis 1:3

Jetzt nachhören: Die akustischen Live-Eindrücke des gestrigen Nachmittags:

LaOla.Viola – die violette Welle zum Nachhören

2:10 Wir trauern um Hans Pramer // 4:20 Podcast-Sponsor Papinski // 16:45 Ausgleich zum 3:3 // 34:25 Strittige Szenen „geahndet“ mit Schlusspfiff // 45:10 19 Jahre nach der Wiederauferstehung // 50:30 Papa Katzi // 52:00 Zugfahrt nach Kufstein

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