Richtige Reaktion: Überzeugender 3:1-Heimsieg gegen Schwaz

24. März 2024

In einer beeindruckenden zweiten Halbzeit holte sich unsere Mannschaft ihre ersten Punkte in diesem Frühjahr. Dabei wurde nicht nur Reaktion gezeigt, was die Schmach aus der Vorwoche anbelangt – unsere Offensive hat es sogar geschafft, dem Druck eine Prise Leichtigkeit entgegenzusetzen.

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1:00 Tooor! 3:1 Zia // 4:15 Podcast Sponsor Papinski // 6:20 Papinskis Tipp // 14:10 Ein böses Foul // 22:10 Geburtstagsglückwünsche an Max Aicher // 24:20 Infrastruktur // 28:00 Violette Nr. 9 // 31:20 Spielzusammenfassung // 41:10 Johanns letzter Wunsch // 43:40 Wie die Gegner spielten // 46:20 WhatsApp-Kanal // 48:30 Ausblick und Verabschiedung

Das Einzige, was an diesem Samstag in Salzburg verloren ging, war das warme Frühlingswetter, welches pünktlich zum Anstoß hin mit dem angekündigten 48-Stunden-Streik loslegte. Bis zum herzerwärmenden Fußball, der das im Verlauf des Nachmittags wettmachen sollte, dauerte es zwar noch ein wenig – aber es machte sich schon ganz gut an, zurück in Maxglan nach über vier Monaten.

Animierende Kulisse, ambitionierte Austria

Einer erwartungsfrohen Kulisse hat der Umfaller vor einer Woche jedenfalls keinen Abbruch getan, vor 1.320 Zuschauern durften unsere Violetten diesmal aufspielen – und das taten sie. Mit kontrollierter Offensive gingen unsere Mannen diese Partie an, Heimspielcharakter und eine entsprechende Feldüberlegenheit waren schnell hergestellt.

Gegner Schwaz ließ es einen zwar nicht allzu häufig Angst und Bange werden als Austrianer, was drin war boten die Tiroler aber auf: eine tadellos ambitionierte Herangehensweise nämlich, und damit kamen sie durch Startelf-Käpt’n Vogler nach sieben Minuten auch zur vorerst größten Chance.

Australianer arrived: Alle bereit fürs erste Tor!

Die Austria blieb war die gesamte erste Halbzeit über dominant, gefährliche Vorstöße kamen lange Zeit aber eher vereinzelt und man ließ sich auch nicht zu sehr locken aus dem gesicherten 4-3-3. Es schien auch die richtige Entscheidung zu sein, nicht sofort auf Teufel komm raus anzupressen, denn beim gefährlichsten dieser Angriffsläufe klappte es ohnedies mit der Führung:

Yannic Fötschl, von Fonjga optimal steil geschickt, kam, bereits im Strafraum, mit galanter Körpertäuschung über einen weiteren Verteidiger hinweg, schaute kurz auf und bediente Joey Zottl mit einem klassischen Stanglpass, den der Deutsche nur noch über die Linie drücken musste – nervenzerreißend nah zur Querlatte stieg der Ball zwar noch auf, aber aus der kurzen Distanz blieb dem Leder kein anderer Weg mehr als jener in die Maschen, zum verdienten 1:0 nach einer halben Stunde.

Unserem Edelfan mit der weitesten Anreise wird’s recht gewesen sein, dass es eine Weile gedauert hat bis zum ersten Tor – die Maschine von John Fitz, dem Mann aus Down Under, den wir alle am liebsten einfach „Australianer“ nennen, hatte erst um 15 Uhr auf der Landebahn aufgesetzt; und weil er am Flughafen dann noch durch die Passkontrolle musste und das Prozedere unter den staunenden Blicken des Personals angesichts seines violetten Austria-Schals auch nicht schneller vonstattengeht, verpasste Mr. Fitz die ersten 20 Minuten.

Torlaune trägt Blond: Die Führungstorschützen Joey Zottl und „Man of the match“ Yannic Fötschl in der Jubeltraube nach ihrem ersten Streich.

Knoflach-Koproduktion: Big Brother is getting it done

Was dann sieben Minuten nach dem Führungstreffer passierte, hätte sich John, wie wir alle, am liebsten erspart. Nach unseren Tor- und Frisurbrüdern hatten nämlich die beiden echten Brüder in den Reihen der Silberstädter ihren Moment: Das Pech von Patrick Knoflach, dessen fast perfekt angetragener Freistoß nahe dem Kreuzeck an die Innenstange prallte, war das Glück seines Bruders Michael Knoflach, der es im Nachsetzen nicht mehr schwer hatte, doch den 1:1-Ausgleich zu besorgen.

Bis zur Pause ging sich daraufhin nichts Zählbares mehr aus. Zuweilen etwas unglücklich agierte der Schiedsrichter. Erst in der einen oder anderen kleinen Entscheidung nicht vollends konsequent, pfiff er unmittelbar vor einer potentiell gefährlichen Möglichkeit unsererseits für eine Freistoßflanke pünktlich zur Halbzeit; deren Ausführung zu verweigern ohnehin schon frech, hätten ein-, zwei Behandlungspausen ohnehin die Minute Nachspielzeit locker hergegeben.
Notiert haben wird’s kein Geringerer als der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Günter Benkö – Österreichs vielleicht bester Referee aller Zeiten war zugegen, als Schiedsrichterbeobachter führte der Burgenländer Protokoll über die Leistung des Trios aus Vorarlberg.

Erfrischende Trikotfarbe bei Schwaz, erfrischender Angriffsfußball bei der Austria.

Eine Viertelstunde Feuerwerk

Sehenswert war dann die Viertelstunde nach Wiederanpfiff, als die Austria mit ihrem spielentscheidenden Offensivfeuerwerk aus der Kabine kam. Die Begrifflichkeiten sind, angelegt an ebendiesen 15 Minuten, nicht übertrieben – es waren rollende Angriffe, mit denen die Violetten auf das Tor vor der Fantribüne losstürmten.

Und es dauerte auch nicht lange, bis sich unsere Mannschaft belohnen konnte: Yannic Fötschl, in Durchgang eins noch Vorlagengeber, trat jetzt selbst Zielspieler im Strafraum in Erscheinung, und als solcher vollendete er einen wie aus einem Guss vorgetragenen Angriff in der Manier eines Klassemanns zum 2:1.

Nach kurzem Flirt am Bodensee wieder in bester Torlaune für unsere „Viola“: Yannic Fötschl

In der Folge wurde weiter dauerhaft Druck gemacht. Die Tiroler waren jetzt ausschließlich hinten beschäftigt und in dieser Phase auch überfordert mit dem variantenreichen Angriffsspiel, zu dem unsere Mannschaft fast wie von Zauberhand zurückgefunden hat. In der 59. Minute fiel René Zia im unübersichtlichen Getümmel vor dem Schwazer Gehäuse ein Ball vor die Füße, die Gäste kannten sich erst wieder aus, als unser Sechser die Frucht längst geerntet und zur 3:1-Vorentscheidung ins Netz geknallt hatte.

Am schnellsten geschaltet: Zia macht den Deckel drauf.

Johann, dieser Sieg ist für dich!

All der Druck, nach dem es vor allem in der zweiten Halbzeit ohnehin nie ausgesehen hat, muss nun tatsächlich abgefallen sein. Unsere Mannschaft hatte keine Probleme, die Partie trocken auspendeln zu lassen. Die starken Phasen genutzt, zwischenzeitlich auch mal einen Rückschlag verkraftet und sich nie aus dem Konzept bringen lassen – recht viel besser kann man die gestiegene Erwartungshaltung nicht bewältigen, zumal ja auch eine deutliche Reaktion gefragt war, um die empfindliche Niederlage von Mötz vergessen zu machen. Das alles hat unsere Mannschaft an diesem 18. Spieltag geschafft, und viel mehr noch: Die Violett-Weißen haben Johann schöne Stunden bereitet. Der 89-jährige Austrianer aus Hallein hat sich auch irgendwann in seinem Leben in unseren Verein verliebt. Darin ist nun die Zeit gekommen für seinen letzten Wunsch, den er den Samaritern geäußert hat: Einmal noch ein Spiel von Austria Salzburg live im Stadion erleben.
Unter liebevoller Begleitung im Rahmen einer „Samariter-Wunschfahrt“ konnte er von seinem speziellen Sessel aus 90 packende Minuten mitverfolgen, die uns im besten Fall alle daran erinnern, was im Fußball am Ende wirklich von Wert ist!

Austria Salzburg noch einmal live im Stadion erleben: Samariter-Wunschfahrt erfüllt den letzten Wunsch von Johann aus Hallein

Die Mannschaft versammelte sich nach dem Schlusspfiff um Fan Johann, Kapitän Mathias Theiner überreichte ein Trikot – Menschen Freude zu bereiten, Fans glücklich zu machen: auch an diesem Tag der größte Sieg von Austria Salzburg!

Der Vollständigkeit halber dennoch alle Ergebnisse dieser 18. Runde in der Regionalliga West im Überblick:

  • VfB Hohenems – Bischofshofen 1:0
  • SC Imst – FC Pinzgau 3:3
  • Rankweil – Wals-Grünau 0:2
  • St. Johann – SPG Silz-Mötz 2:4
  • Altach Juniors – Reichenau 0:1
  • Wolfurt – Dornbirner SV 4:1
  • Röthis – Kufstein 2:0
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