Fake News aus Asien

Ronaldo, Messi, Hongkong und wie die Austria ins Bild passt

8. Februar 2024

Personenkult und Fußball treiben mitunter absurde Blüten, besonders in Asien. Fans tragen angebliche Feindschaften zwischen ihren Idolen oft mit Hingabe weiter. Ein solcher Fall hat nun ausgerechnet die Salzburger Austria als Protagonisten.

Worum geht es?

Superstar Lionel Messi hat sich offenbar bei der Hongkong-Tour seines Teams wenig Freunde gemacht. Wegen einer Leistenverletzung nahm er nur auf der Bank Platz, die Zuschauer waren entrüstet. Das dürfte ein Scherzbold zum Anlass genommen haben um im Internet wilde Gerüchte zu verbreiten die auf durchaus fruchtbaren Boden fielen. Und ausgerechnet die bodenständige Salzburger Austria bekam so einige Aufmerksamkeit in Asien.

Gestern landete nämlich in einem reichweitenstarken chinesischen Onlinemedium eine Meldung die den angeblich offiziellen chinesischen Social-Media-Account der Austria als Quelle hatte. Christiano Ronaldo habe dem ambitionierten Verein rund 200.000 Euro zur Förderung seiner Nachwuchsarbeit gespendet war da zu lesen. Kurz darauf folgte die Meldung das Team von Messi würde Druck ausüben um diese Nachricht zu unterdrücken.

Natürlich alles kompletter Unfug, aber die Reichweite war beachtlich.

Screenshot
Ein Screenshot der Meldung.

In der Folge trudelten unzählige Mails und Nachrichten in den sozialen Medien und sogar Bestellungen aus Asien im Fanshop der Austria ein.

„Durchaus amüsant” findet Stefan Schubert, Beirat Fanwesen die Geschichte. „Es war nicht ganz leicht für uns zu durchschauen, worum es eigentlich geht. Glücklicherweise hat uns ein Fan aus Hongkong die Meldung rasch übersetzt.”

Die Austria hat die Angelegenheit dann auf Twitter bzw. X, dort waren die meisten Anfragen eingelangt, dementiert.

SVAS on Twitter
Das Dementi auf Twitter.

Dem Rat einen chinesischsprachigen Social-Media-Auftritt zu schaffen wird man in Maxglan aber eher nicht folgen. „Ich freue mich über die Aufmerksamkeit für den Verein. Sollte sich Ronaldo tatsächlich dazu bereit erklären, unsere Nachwuchsarbeit zu unterstützen, würden wir das wohl kaum ablehnen. Bis dahin arbeiten wir jedoch hart daran, einen künftigen Weltstar in unseren eigenen Reihen auszubilden.” kommentiert Austria-Obmann David Rettenbacher augenzwinkernd die Sache.

Für die Violetten liegt der Fokus auf der Vorbereitung auf die Meisterschaft. Schon am Freitag (18 Uhr) testet die Schaider-Elf in Wien gegen den First Vienna FC.

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