Ruhe in Frieden, Ernst Gold!

6. Juni 2024

Ein jahrzehntelanger Wegbegleiter hat uns für immer verlassen. Ernst Gold ist nach längerer, schwerer Krankheit am Dienstag Nachmittag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen. Ruhe in Frieden, Austrianer!

Es folgt ein Nachruf von Harald Mittermaier:

Ernst war ein unverbrüchlicher und treuer Austrianer, der mit unserem Verein durch dick und dünn gegangen ist. Nach Erich Misoph und Karl-Heinz Marx ist mit ihm ein weiteres legendäres Mitglied der „1972er“ verstorben.

Besonders schätzte ich an ihm seinen hellwachen Geist, seine oft verschmitzte Art, die trotzdem nie unehrlich war und die vielen, vielen Gespräche über die Austria, den Fußball, aber auch darüber hinausgehende Themen zu unserer Gesellschaft, die sich daraus ableiten ließen. Mit besonderem Interesse verfolgte er auch den englischen Fußball, in dem er „seinen“ Wolves die Daumen drückte, was in meinem Fall immer wieder, wenn diese gerade mit meinem Verein in der selben Liga spielten, zu klassischen kleinen Neckereien führte. Sein Platz im Stadion war ganz in meiner Nähe, sodaß ich schon wusste (und mich heimlich sogar drauf freute), wenn er mir beim Vorbeigehen auf die Schulter griff und ein „schaut nicht mehr so gut aus in der Tabelle“ ins Ohr raunte.

Er war ein über jede Fanlagergrenzen geschätzte Persönlichkeit, nie aggressiv, nie unangenehm und trotzdem so stark in seinen Ansichten. Ich kann mich gut an unser letztes Treffen im Rahmen des Heimspiels gegen Kufstein am 2.9.2023 erinnern. Sichtlich geschwächt sah er mich vor der Kassa und begrüßte mich mit den Worten „jetzt hast Dich aber schon erschreckt, gell!“ und lachte dabei in seiner unnachahmlichen Art. Ich wußte, daß es ihm da schon nicht gut ging und natürlich sah man ihm den Kampf mit der Krankheit schon an, er war geschwächt und doch noch immer der selbe, starke Geist. Im Zuge dieses Spiels widerfuhr ihm auch eine Ehrung und Danksagung durch unseren Präsidenten Claus und die Curva Viola. Allein dies zeigt schon welchen Stellenwert er für unseren Verein hatte. Ich hoffte gleichzeitig so sehr, daß er wieder genesen würde und seinen Herzensverein wie gewohnt unterstützen kann, leider ist dies nicht mehr eingetreten.

Trost finde ich nur in der Vorstellung, daß er nun mit Erich und Charlie bei einem Bier m violetten Himmel über Fußball, die Austria und die Welt diskutieren kann und mit Liebe und Wohlwollen auf uns herabsehen wird.

Mach’s gut, Ernstl, ewige violette Legende! Es war mir eine mit Worten nicht zu beschreibende Ehre Dich gekannt zu haben, Ich werde Dich sehr vermissen!

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