Fans sorgen für Stimmung im Spiel gegen Bischofshofen

Schlager, Spitzen, Spannung: „Neunziger-Hit“ in Bischofshofen

16. März 2023

Seit einem halben Jahr sind wir uns nicht ganz sicher, ob es wirklich die richtige Mannschaft ist, die da von der Spitze grüßt. Der „wahren Tabelle“ können wir uns vorerst zwar nur annähern, aber dem primären Ziel dieser Wochen können wir am Samstag einen großen Schritt näherkommen.

In Deutschland gibt es ein interessantes Portal, welches strittige Schiedsrichterentscheidungen genau unter die Lupe nimmt. Ein Kompetenzteam der Community entscheidet im Verdachtsfall, ob bei für den Spielausgang relevanten Situationen tatsächlich eine Fehlentscheidung getroffen wurde und bereinigt gegebenenfalls das Ergebnis und folglich: die Tabelle. Die daraus errechnete „wahre Tabelle“ ist für die Fußball-Bundesliga freilich rein fiktiv und dient der Unterhaltung, interessant sind gewisse Abweichungen zur „echten“ Tabelle aber allemal.

In unseren Sphären gibt es so ein Instrument mit objektivem Anstrich nicht. Sehr wohl aber gewisse Anlassfälle, die im Gedächtnis bleiben: So hätte eine einzige Szene vom turbulenten Spitzenspiel gegen Bischofshofen vergangenen September das Potential, die Rangfolge der Regionalliga-Topteams schon jetzt zu unseren Gunsten darzustellen:

violett.TV mit klarem Blick auf die Abseitsfehlentscheidung beim vermeintlichen 4:2 im Hinrundenspiel

Nur damit man uns richtig versteht: Das ist kein Jammern, schon gar nicht Monate danach – sowas kommt schon dann und wann vor, in einer menschlichen Fußballwelt wie wir sie lieben. Aber der Gedanke spielt mit, wie unsere Nachfragen zeigen, und mit ihm eine Menge neuer Motivation, die Plätze eins und zwei doch noch zu vertauschen.

Wir kommen um zu siegen!

„Wir brennen auf die Partie, vor allem nach dem Heimspiel, wo uns der Sieg meiner Meinung nach gestohlen wurde“, gibt Trainer Christian Schaider, wissend um die offene Rechnung nach dem überaus unglücklichen 3:4 in der Hinrunde, voller Entschlossenheit die Marschrichtung für Samstag vor: „Wir fahren nach Bischofshofen um zu gewinnen!“

Alleine schon aus Schaiders Worten lässt sich sehr gut ablesen, wie viel Selbstvertrauen die beiden späten Treffer gegen Golling ins violette Gefüge gepumpt haben. Da wird kein kalkuliertes Unentschieden angestrebt, zumal die laufende Spielzeit schon gezeigt hat, wie schnell ein Remis auch gegen jeden Nachzügler rauskommen kann – deren zwei wäre ja schon eines zu viel. Gerechnet werden darf also unsererseits nur mit einer Bekannten: mit purer Siegeslust!

Schenkt der Sohn dem Vater ein?

Ein perfekter Cocktail aus Selbstvertrauen und Motivation lässt sich zum bevorstehenden Spiel für Yannic Fötschl anrühren. Schon im Vorfeld mit Lob vom Coach bedacht, klappte es tatsächlich mit dem Premierentreffer gleich zum Austria-Debüt. Im ersten Auswärtsspiel möchte der junge Stürmer im „Familienduell“ die Oberhand behalten, Vater Andreas zeichnet ja in Bischofshofen als Trainer für das aktuelle Hoch verantwortlich – eine sehr pikante Angelegenheit, zwei Tage vor Yannics 20. Geburtstag.

Da wär’s doch passend, wenn der angesprochene Cocktail dem jungen Jubilar besser bekommt als der Konkurrenz – denn der Umkehrschluss ist schon auch bekannt, mit Blick aufs Restprogramm: Eine Niederlage könnte beiden Mannschaften nochmal sehr gefährlich werden.

Fötschl, eiskalt vor dem Tor.
Yannic Fötschl hat sich bei seinem Austria-Debüt gleich warmgeschossen fürs spannende Vater-Sohn-Duell am Samstag, zwei Tage vor seinem 20. Geburtstag

Fußball überdauert Wirren der Geschichte – seit 1933

So freuen wir uns auf dieses Duell der Jubilare, ein solches ist dieses Spitzenspiel mit etwas Wohlwollen auch auf Vereinsebene: Ganz konkret ein Fall für Fußballhistoriker beiderseits, beim BSK etwa geht 1933 formal auf den sozialdemokratischen Vorgänger ATV zurück, der ein Jahr darauf wegen Verbots aufgelöst werden musste, ehe erst 1935 der heute offizielle Sportklub aus der Taufe gehoben wurde.

Bei aller unterschiedlicher Akzentuierung von Fußballkultur im Hier und Heute, am liebsten doch einfach die Erkenntnis: Schön, dass es uns beide gibt, schön dass wir hier wie dort so ambitioniert ins 90er-Jubiläumsjahr starten und schön, dass wir uns auf so lebhafte Begegnungen wie die nun anstehende unter Salzburger Traditionsvereinen freuen dürfen!

Schon im Frühjahr: Ab in den Westen!

In diesem Sinne nehmen wir auch einfach mal an, dass die Bischofshofener Banden diesmal ihre Dienste tun…

Wie viele Parkplätze es gibt vor Ort, mag andere interessieren – unsere Fans gehen da eher mit der Zeit und haben einmal mehr die beste Zugverbindung gesucht: Um 13:08 Uhr rollen die stimmungsvollsten Waggons des Tages vom Salzburger Hauptbahnhof los – alle einsteigen und alles geben beim „nächsten Halt“ Bischofshofen, dann bleibt unser geschätzter „Westliga-Express“ in Saalfelden ab April gar nicht mehr stehen!

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