Theiner gegen St. Johann

Die „Nummer 1 im Tiroler Amateurfußball” lädt zum Sonntagsspiel

27. Oktober 2023

Das Auswärtsspiel bei der SVG Reichenau dürfte für die Austria keinesfalls ein einfaches werden. Sportlich anspruchsvoll, am engen Reichenauer Kunstrasen und am ungewohnten Sonntag geht es in Innsbruck um wichtige Punkte.

Die sportliche Ausrichtung und das Selbstverständnis der Innsbrucker ist klar, die Nummer eins im Tiroler Amateurfußball will man sein. Eine Haltung, mit der man sich bei den Mitbewerbern in Stadt und Land nicht nur Freunde macht. Ein Blick auf die Tabelle zeigt aber, dass die Reichenauer wissen wovon sie sprechen. Rang vier nach 13 Runden, nur einen Punkt hinter dem Dritten aus Hohenems, das kann sich sehen lassen. Im Ligensystem kommt also über Reichenau lediglich Wattens.

Austria ist gewarnt

„Da kommt einiges auf uns zu”, ist sich Austria-Trainer Christian Schaider der Anforderungen bewusst. „Reichenau ist mit Sicherheit eine sehr gute Mannschaft, man hat das auch gegen Hohenems wieder gesehen. Die geben nicht auf, haben in der Nachspielzeit noch das 3:3 geschossen.”

Umso schwerer wiegt, dass mit René Zia ein kampfstarker Mittelfeldspieler nicht zur Verfügung steht. Beim ebenfalls angeschlagenen Luka Sandmayr besteht Hoffnung auf einen Einsatz; wenn, dann wahrscheinlich aber nur von der Bank. Die Richtung ist trotzdem klar. Schaider: „Natürlich wollen wir gewinnen!”

Der Kunstrasen mag in der Regionalliga ein ungewohnter Untergrund sein, ein Nachteil für die Austria ist es aber wahrscheinlich nicht. „Wir trainieren die ganze Woche auf Kunstrasen und sind diesen auch gewohnt”, so Schaider. „Als spielstarke Mannschaft kommt uns das entgegen.”

Yannic Fötschl
Yannic Fötschl soll auch in Reichenau für Unruhe in der Abwehr der Gegner sorgen.

Die Reichenauer Mannschaft hält zusammen, hängt sich gerne noch kurz ein nach dem Einlauf aufs Spielfeld, Schulter an Schulter, im Stile einer eingeschworenen Nationalmannschaft beim Aufstellung nehmen vor dem Spiel. Reden wir nächstes Mal lieber über Leute wie Mario Kleinlercher, den mit sechs Toren bislang gefährlichsten Spieler im roten Trikot, oder über Fabian Kraxner, der in Hohenems mit einem Doppelpack vorstellig wurde! Meistern wir auch diese Jungs, können wir die Tabellenführung in der Folge daheim in den Winter bringen. Diesmal schließen wir aber mit einem Plädoyer für unser Spiel im großen Ganzen, und zunächst einem Dank an SVG-Langzeitobmann Gernot Amoser für die Bemühungen rund um dieses Spiel und die Bewältigung all der Hürden, die der Spielvereinigung einmal mehr aufgebürdet worden sind.

Erinnern wir uns: In einer Zeit, in der violette Gastspiele in Tirol für wesentlich mehr Aufruhr im gelobten Land gesorgt haben als das heute noch der Fall ist, hat sich mit der SVG Reichenau ein Klub sehr löblich im Sinne des Sports hervorgetan und, unter wirklich schwierigen Vorzeichen, das zu veranstaltende Heimspiel bestmöglich – damals im für den Zweck völlig überdimensionierten Tivoli-Stadion – abgewickelt. Die anerkennende Reaktion vonseiten des Austria-Anhangs folgte auf dem Fuß, mit einem Spruchband würdigten unsere Fans umgehend die Bemühungen dieses engagierten Vereins, einfach nur das sonst Selbstverständliche aufrechtzuhalten.

Wenn man jetzt noch den tadellosen Ablauf, wenngleich wohl mit überbordendem Aufgebot, registriert, der unsere Gastspiele in Schwaz und erst recht zuletzt in Imst ausgezeichnet hat, dann könnte man davon ausgehen, dass so ein Spielchen bei der SVG Reichenau inzwischen auch recht solide über die Bühne zu bringen sein müsste. Nun, leider: weit gefehlt. Je näher es der Heimat unseres Erzrivalen geht, umso schwieriger gestaltet sich das offenbar nach wie vor. Wir möchten euch im Rahmen unserer Spielvorschau ein kleinwenig Einblick geben, wie alles gelaufen ist bislang.

Alex Schwaighofer.

Stundenfeilsche? Ein Weckruf dem Sportsgeist!

Schon vor Wochen hat uns dieses Match hinter den Kulissen beschäftigt. Es ging zunächst darum, eine Terminkollision mit dem Wacker-Heimspiel von Samstag zu vermeiden. Vor diesem Hintergrund unsererseits verständnisvoll und unbürokratisch auf den Sonntag eingewilligt, wollte man uns für eine Anstoßzeit um 11:00 Uhr dort haben. Ganz nach Belieben ist das aber nicht zu machen, vor 14:00 Uhr geht’s ohne unser Okay nicht.

Dass wir in dem Fall auf die geltenden Bestimmungen beharren, wurzelt schon allein im sportlichen Respekt, den wir der SVG entgegenbringen: Unser Gegner rangiert, punktegleich mit dem Vierten, auf Platz fünf, hat am drittwenigsten Gegentreffer kassiert und erst am vergangenen Wochenende wieder toll aufgezeigt, einen Punkt (3:3) aus Hohenems mitgenommen.

Ein bisschen früher hell wird’s werden am Sonntag, keine Frage – Zeitumstellung. Aber wir sind doch froh, dass sich unsere Spieler, und erst recht unsere treuen Fans, die ohnehin schon durch dick und dünn gehen, nicht um halb sechs Uhr früh ihren Wecker stellen müssen für eine gar nicht so weite Auswärtsfahrt, gerade einmal zwei Autostunden westwärts.

Marinko Sorda gegen St. Johann.

Not in our name: Die Geister, die ihr rieft …

Nicht unmittelbar in den Bereich der Behördenvorgaben fallen hingegen ein paar „Besonderheiten“ rund um den Kartenvorverkauf. Dessen Modalitäten haben wir, obwohl wir nicht restlos glücklich damit sein können, diesmal im Sinne eines gewissen Entgegenkommens akzeptiert – denn letztlich sehen auch wir die Schwierigkeiten, mit denen unser sonntägiger Gastgeber konfrontiert ist, nehmen dessen Bemühungen wahr, die sich in Form einer kleinen Zusatztribüne widerspiegeln werden und wünschen uns letztlich ebenso sehr wie die SVG, dass sich die Administration von ganz gewöhnlichen Fußballspielen bald auch überall in Tirol wieder in einem vernünftigen Rahmen abspielt.

Die Rivalität von Austria Salzburg und Wacker Innsbruck ist bekannt und kein Geheimnis, nur: Diese Geister, liebe Sportsfreunde im Fußballland Tirol, habt ihr leider selbst gerufen und vollkommen überzeichnet, im Doppelpass mit dankbar aufspringenden Medien, vorgetragen. Wir wünschen uns, wir wünschen euch, dass ihr sie wieder loswerdet und tun dazu weiterhin das, was wir tun können und was wir bei allen (!) Auftritten in der jüngeren Vergangenheit gemacht haben: Wir liefern uns mit euch einen fairen, respektvollen Wettkampf auf dem Rasen, gebührend Stimmung auf den Rängen ist unser I-Tüpfelchen, das wir uns niemals nehmen lassen – that’s it.

Wie schnell daraufhin eine ruhige Vertrauensbasis, auch und vor allem mit den Behörden einkehrt, die jedes Spiel in Tirol unaufgeregt über die Bühne gehen lässt, liegt leider nicht in unserer Macht – ebenso wenig wie das meiste, was in den Zehnerjahren aus Tirol auf uns eingeprasselt ist.

Fans wollen in erster Linie Fußball sehen!

Unterm Strich gebührt es der Themenlage, wie sie sich im Vorfeld darstellt, leider wirklich, dass wir uns mit dieser etwas ungewöhnlichen Vorschau dem anstehenden Spieltag nähern. Möge sie die letzte sein, mit solchem Schlaglicht – möge die spannende Begegnung SVG Reichenau gegen SV Austria Salzburg schon beim nächsten Mal ein mit Vorfreude gesegnetes Fußballfest sein.

Curva Viola
Ganz so viele Fans werden die Austria wohl nicht nach Tirol begleiten, violetter Rückhalt ist der Mannschaft aber auch in der Fremde sicher.

Gegenseitigkeit und Vertrauen: So klappt’s auch an der Klappholzstraße!

Wir sind uns unterdessen stets dem Wert jedes Fußballspiels mit vielen Zuschauern bewusst; und immer mehr auch dessen, wie reibungslos das – Infrastrukturproblem mal beiseite gelassen – seit Jahren und Jahrzehnten in Salzburg-Maxglan funktioniert.
Hier herrscht Vertrauen – Salzburg vertraut der Austria, längst schon aus Erfahrung, und unser Verein zahlt zurück: mit perfekt abgewickelten Fußballspielen, Woche für Woche. Zumindest als Fußballvereine müssen wir dieses Vertrauen auch über die Landesgrenzen hinweg ins Spiel bringen. Dann wird es auch in Tirol, auch in Innsbruck zum Schlüssel für unaufgeregte, spannende und einfach schöne Begegnungen, bei denen wir die sportliche Brisanz in den Mittelpunkt rücken können. So funktioniert’s in Schwaz, so funktioniert’s im Imst …

… und so klappt’s auch an der Klappholzstraße, vor allem für unser schönes Spiel insgesamt – vertrauensvoll in violett und weiß: Alles für die Austria, alles für den Fußball!

Tickets bitte rechtzeitig sichern!

Karten für das Spiel gibt es noch einmal, am Freitag von 17:30 bis 19:00 Uhr, im Max Aicher Stadion zu kaufen. Bitte reist rechtzeitig an, die Parkplätze vor Ort sind begrenzt. Die Adresse des Sportplatzes ist Klappholzstraße 2, 6020 Innsbruck.

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