Perfect imperfection: Schmerzhafte 1:2-Niederlage ausgerechnet am Fan-Festtag

5. Mai 2024

Sonnenschein im Wonnemonat, brachiale Stimmung mit Mega-Choreographie und ein restlos ausverkauftes Stadion zum Westliga-Gipfel: Doch diesmal war die Kitschbremse gezogen – in 90 chancenarmen Minuten funktionierte wenig, am Ende musste die Austria die erste Heimniederlage nach elf Monaten hinnehmen.

Waren die Elfmeter wirklich zu geben, wurde bei unserem vermeintlichen Führungstreffer wirklich zurecht auf Abseits erkannt und was genau war da los beim Blackout, der zum Siegestreffer für die Gäste führte? violett.TV liefert, soweit aufzulösen, die Antworten:

Acht flotte Anfangsminuten musste dieses Spiel nur alt werden, ehe sich bei unserer Mannschaft erstmals dieser gewisse Schlendrian bemerkbar machte, der sich durch weite Teile dieser Partie ziehen und prägend werden sollte – ausgerechnet zu diesem Fan-Leckerbissen ein gebrauchter Tag auf dem Rasen?

Penalty-Panne: Witz-Elferschießen ging an Hohenems

Ja, und alles begann mit einer ersten Unaufmerksamkeit von Kapitän Mathias Theiner, der einen ganz seltenen, rabenschwarzen Tag erwischte: Eine Nachlässigkeit führte zum Ballverlust mitten in der gefährlichen Zone; dass sein anschließendes vermeintliches Elferfoul eher eine Interpretation des Bewegungsablaufs in Folge des schweren Fehlers war denn tatsächliches Foulspiel, kann ebenso gleich sinnbildlich für den gesamten Nachmittag stehen: denn Glück war wahrlich auch keines dabei.

So nagelte Nagler vom Punkt souverän zur Führung – anders als später Marinko Sorda, der beim eigenen Elfmetergeschenk ganz Gentleman blieb und versemmelte. Der Pointe noch zu wenig? Bitteschön: Sein Nachschuss wäre drin gewesen, aber da der von der Stange abprallende Ball direkt für die nächste Berührung wieder unserer Nummer 10 vor die Füße fiel, durfte das Tor nicht zählen – neue Regel, seit dieser Saison.

Pointen-, Pech- und Pannendienst: Alles Unglück in diese eine Partie

Ausgerechnet an dem Tag, an dem die gefeierte Frohbotschaft über Sordas Vertragsverlängerung bei Austria Salzburg ans Stadionpublikum übermittelt wurde, war dem Protagonisten aber wirklich gar nichts gegönnt – nicht einmal ein Assist: Denn nach beeindruckender Ballbehauptung und einer anschließenden Sorda-Maßflanke war der Ball drin – doch scheinbar köpfelte Joey Zottl aus ganz minimaler Abseitsposition, was auch anhand der Videobilder schwer aufzulösen bleibt.

All das Unglück von Marinko in diesen beiden Situationen verhinderte die Führung – denn den schnellen 1:1-Ausgleich stellte schon zuvor René Zia her, als er einen vom Torhüter nur nach vorne parierten Freistoß im Nachsetzen reinknallte (13.). Und es schließt sich leider der Kreis, indem wir vom Unglück Marinkos nochmal zurückkommen zum Katastrophentag Theiners: Er sorgte in der 39. Minute für Stockstarre, als er beim Querpassspiel ganz in der Nähe des eigenen Tores, während des flotten Anpressens des Gegenspielers keine Idee mehr hatte, wohin mit der Kugel – so kullerte der Ball fantasielos ins Tor, ein Eigentor wurde unserem Spielführer dabei letztlich sogar zugeschrieben.

Für Käpt’n Mathias Theiner, der eine herausragend starke Saison spielt, gab’s scheinbar alles Unglück, alle Fehler, die auch dabei doch übrigbleiben, knackig und kompakt in dieses eine Spiel gepackt – was dazu noch exzellent passt: dass er nach seiner gelben Karte, die er sich ebenfalls einhandelte, im kommenden Heimspiel gegen Altach II gesperrt ist. Kopf hoch, Mathias – die Ausnahme dieses Tages bestätigt nur die Regel: Du spielst eine saustarke Saison!

Kurvenkracher mit Kitschbremse – schön war’s trotzdem!

Mit dem 1:2 ging’s leider nicht nur in die Kabine, sondern ganz zu Ende. Denn in der der zweiten Halbzeit ging nur noch sehr wenig, ein Flugkopfball aus ganz kurzer Distanz von Schiedermeier, den dieser wohl besser mit dem Fuß hätte nehmen müssen, steht als größte und im Grunde einzige Chance nach Seitenwechsel. Sonst ging wenig in Richtung des Tores vor der Tennishalle – ja, auch die Platzwahl ging ja irgendwie schon schief; bestimmt wäre man gerne auf die frenetische „Curva Viola“ zugestürmt in der entscheidenden Phase, erst recht an diesem besonderen Tag.

Die Feierlichkeiten anlässlich 25 Jahre Union Ultrà, die Bilder gleich mehrerer detailversessener, wunderschöner Choreographien samt Geburtstagskerzen und jene dieser grandiosen Zuschauerkulisse, sie werden allen im Gedächtnis bleiben, die alles richtig gemacht und sich diesen seit Monaten herbeigesehnten Spieltag nicht entgehen lassen haben.


LaOla.Viola – die violette Welle zum Nachhören

>> 33 plus x: Die akustischen Live-Eindrücke des gestrigen Nachmittags:

23:50 Schützei-Comeback // 41:00 Spielende // 48:40 Optimismus vor dem Spiel // 51:30 Sorda bleibt! // 55:40 Stimmen aus den Gauen, nach dem Spiel // 58:30 Ausblick – Maifahrplan

Ergebnisse der 24. Runde

  • FC Pinzgau – SC Schwaz 2:3
  • SPG Reichenau – SV Wals-Grünau 0:1
  • Dornbirner SV – Bischofshofener SK 0:5
  • SC Imst – SC Röthis 2:2
  • TSV St. Johann – RW Rankweil 4:2
  • FC Wolfurt – FC Kufstein 0:3
  • SCR Altach II – SPG Silz/Mötz 5:2
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