Ein goldener Treffer war’s, der uns zum zweiten Mal in Folge den hochverdienten Einzug in die zweite ÖFB-Cup-Runde sichert.
Um exakt 16:52 Uhr ertönte in Wolfurt der Pfiff von Schiedsrichter Stjepan Bosnjak, welcher unsere Jubiläumsspielzeit eröffnete. Der Anpfiff hatte sich rund 20 Minuten verzögert, weil unser Mannschaftsbus auf der deutschen A8 lange im Stau stand und die weite Anreise noch mehr Zeit in Anspruch nahm als ohnehin schon veranschlagt.
Jene, die schon da waren, konnten die kurze Verschiebung genüsslich nutzen und sich am Verpflegungsstand ein Menü mehr holen. Geld sollte ja noch übrig geblieben sein, bei den moderaten Eintrittspreisen, und zu Bier und knackigen Käsekrainern gab’s Herzlichkeit und ein herrlich lockeres Ambiente unter Sportsfreunden – Fußball in Vorarlberg, wie sehr wir das mögen!
Mit Tempo-Fußball in die neue Saison
Sobald das Leder rollte, war von Reisestrapazen bei der Gastmannschaft überhaupt nichts auszumachen. Die Austria legte, angetrieben von mehr als der Hälfte der insgesamt rund 600 Zuschauer im Sportplatz an der Ach, sehr ambitioniert los. Unsere Mannschaft nahm die Partie im Stile eines Heimspiels in Angriff und das Heft des Handelns sofort in die eigenen Hände.
Es war auch richtig Zug zum Tor drin; im vordersten Drittel hatten unsere Jungs klare Tempovorteile und es dadurch nicht schwer, gefährliche Situationen zu initiieren. Dass die Gastgeber nicht gleich überrannt wurden, verhinderte nur die einmalmehr ausbaufähige Chancenverwertung unserer Vorderleute. Ein Plus an Effizienz hätte in der Startphase glatt zum Schlüssel für Wolfurt werden können. Doch die Austria überstand diese vereinzelten Gefahrenmomente, die eine oder andere Unaufmerksamkeit blieb unbestraft und so mussten wir die Anfangsphase zumindest nicht mit der Mutter aller Fußballweisheiten bilanzieren – „Wenn du sie vorne nicht machst“ und so…
Fußballweisheit abgewandelt: Geht doch!
… dann machst du sie als gereifte Einheit eben einige Minuten später, und genau so kam’s gestern: Nach präziser Zia-Maßflanke setzte Lukas Alterdinger in der 22. Minute einen perfekten Kopfball zum wunderschönen und zur Mitte der ersten Halbzeit längst verdienten 1:0-Führungstreffer.
In Sachen Chancenverwertung ging’s dann leider weiter wie zu Beginn des Spiels, wobei sich vor allem ein wuchtiger, sehr gut angetragener Abschluss von Joey Zottl einen weiteren Treffer verdient hätte. Er drückte seinen Kopfball perfekt so, dass er unter die Latte gepasst hätte, allein: am rechten Torpfosten ging der Ball knapp vorbei und es blieb bei unserer knappen Führung zur Pause.
Diese war zwar unmittelbar nach Wiederanpfiff in einer Szene etwas bedroht, dann aber entwickelte sich weitestgehend Leerlauf, der die zweite Halbzeit kennzeichnete. Wolfurt war vorne wie abgemeldet, lange Zeit kam gar keine Gefahr mehr auf von den Hofsteigern, wie man sie nach Regionsbezeichnung gerne nennt im Rheintal. Im Hinblick auf die kommende Woche beginnende Regionalliga bedarf es bei der Truppe von Langzeitcoach Joachim Baur jedenfalls noch einer deutlichen Steigerung.
Den Deckel drauf machte erst der Schlusspfiff
Die Austria spulte ihr Tagwerk konzentriert runter, verabsäumte es einzig, den Deckel drauf zu machen. Vor allem der sehr umtriebige Joey Zottl verpasste es, seine aktive Leistung zu krönen. Spätestens beim Elfmeter wäre das absolut fällig gewesen: Seinen scharf in die Mitte gerichteten Schuss erwischte Wolfurts Torhüter Hammer aber noch und kratze ihn von der Linie, während er schon auf dem Weg in die rechte Ecke war. Auch kurz darauf war es nochmal Zottl, der nach perfektem Laufweg den Ball nicht wie gewollt rechts im langen Eck unterbringen konnte.
Und so blieb es, freilich rein angesichts des immer noch knappen Spielstands, bis zum Ende spannend. Wolfurt gelang es aber auch in der Schlussphase kaum bis gar nicht, gefährlich vors Tor zu kommen. Wirklich unter Druck geriet die Austria-Hintermannschaft nie, am ehesten war es noch die eine oder andere Standardsituation, wo es ein kleinwenig brenzlig wurde.
Nach drei Minuten Nachspielzeit war es dann endgültig geschafft: Das schöne Tor von Lukas Alterdinger machte den zählbaren Teil eines doch unerwartet deutlichen Leistungsunterschieds an diesem Tag und die Austria zieht, wie schon im Vorjahr, hochverdient in die zweite ÖFB-Cup-Runde ein.
Causa prima für Salzburgs Sportimage: Auf Los geht’s los!
Jetzt wartet wirklich ein Bundesligist auf uns, und was auch schon feststeht: Es wird mit Sicherheit ein Erstligist. Welcher, das beantwortet die Auslosung am nächsten Sonntag, den 30. Juli um 19:15 Uhr.
An einem Gedanken von Fans im Smalltalk, kurz nach Spielende in Wolfurt, lassen wir euch abschließend alle teilhaben, schlicht weil er mit einem Moment ganz konkret und vielsagend werden könnte, für die Sportstadt Salzburg und unser schönes Bundesland: Wo würde dann Ende September eigentlich ein etwaiges erstes „Salzburger Derby“ über die Bühne gehen? In Ried?
Fotos und Video folgen!
FC Wolfurt – SV Austria Salzburg 0:1
Sportplatz an der Ach, Wolfurt. Zuschauer: 600
Tor: 0:1 (22.), Lukas Alterdinger
Die Austria spielte mit: Kalman; Theiner, Foniga, Sorda, Zia; Sandmayr, Schwaighofer (82. Schiedermeier), Alterdinger (76. Dorfmayr), Hausberger; Bann (65. Fötschl), Zottl
