Spiel gegen Grünau

Spieler heil, Finish geil – Grünau ist geschafft! Wieder drei Punkte.

8. August 2022

Wer nur die Papierform kennt, und nicht des Gegners „Besonderheiten“, der hätte vielleicht einen entspannteren Samstagvorabend auf dem Zettel gehabt. Aber solange alles so zu Ende geht, war der Spieltag wieder jeden Pulsschlag wert.

Es war ein Moment, der am Samstag zwischen enttäuschtem Heimwärts ziehen und tatsächlich eingetretenem Fazit „geil war’s“ lag. Und der eine Augenblick, er gehörte Mentalitätsspieler Marco Hödl. Erst zehn Minuten nach Wiederanpfiff eingewechselt, richtete er sich in der 87. Minute den Ball für einen halbwegs aussichtsreichen Freistoß, wissend, dass es eine der letzten Gelegenheiten sein würde, dieses Spiel doch noch zu gewinnen.
Wie ein raffiniertes Abwägen für die höchste Trefferwahrscheinlichkeit kam Marcos Ball daher: Voller Konzentration getreten, brachte Marco den Ball über die Mauer aufs Tor. Die Grundpfeiler erfüllt, war’s auch leicht nass und nicht mehr all zu hell unter einem modernen Flutlicht, dem der Behördensegen fehlt – angenehm für Insekten, unangenehm für Torhüter. Und so besorgte Gästekeeper Alexander Strobl den Rest indem er die just vor ihm nochmal aufspringende Kugel ins Tor durchflutschen ließ wie einst Sporting Lissabons Costinha das Geschütz von Adi Hütter.

Danach waren noch fünf Minuten Nachspielzeit, die sich die Grünauer paradoxerweise für sich selbst geschaffen haben, solange es noch 1:1 stand. Wenigstens das Torgebälk hatte in dieser Zeit noch einen Sinn für Gerechtigkeit und rettete zu unseren Gunsten.

Der SV Wals-Grünau erwies sich als alles andere als leichte Aufgabe für die Austria.

Grauer Himmel, bunte Karten

Am trübsten Tag dieser Woche, zum Fußballspielen aber extra angenehm, bekamen die rund 900 Zuschauer in Maxglan einen zähen Beginn zu sehen. Ein erster gefährlicher Abschluss war nach wenigen Minuten für die Gäste zu verbuchen, aufseiten der Austria war es dann Krainz mit einem ersten Anklopfen, auch dessen Schuss konnte aber pariert werden. Erst um Minute 20 kam unsere Mannschaft zu einer ersten kurzen Drangphase, die aber bald wieder abebbte – eine erste gute Chance daraus, leider vergeben.

Ansonsten kam wenig in Halbzeit eins, der violette Motor, er stotterte noch. Grünaus Auftritt, einer wie eh und je: Zweikampfführung grundsätzlich mit den Händen, Nickeligkeiten am laufenden Band, alles in einem Ausmaß, wo man’s nicht mehr einer legitimen, körperbetonten Spielweise zuschreiben könnte. Seitens der Unparteiischen gab’s dazu ein erstes Mal Gelb in der 12. Minute. Dieses Maß stringent zu Ende gebracht, stünden wohl deutlich mehr als die fünf Verwarnungen, die Grünau letztlich ausgefasst hat – aber etwas war da ja noch…

Der Bärendienst des Stefan F.

Ganz besonders „in die Herzen gespielt“ hat sich ein Ex-Violetter in den Reihen Grünaus: Stefan Federer dürfte seine Motivation diesmal aus nicht ganz richtigem Quell geschöpft haben, folgerichtig seine rote Karte in der 62. Minute nach einer Tätlichkeit. Es hat schon etwas Richtiges, dass wir im Nachgang just diesen Ausschluss als Schlüsselszene ausmachen dürfen.

Arbeitstag vorzeitig beendet: Stefan Federer.

Denn es dauerte nur zwei Minuten, bis unsere Mannschaft die Überzahl ausnutzen konnte. Verteidiger Matthias Theiner donnerte die vor ihm abgefallene Frucht mit voller Wucht in die Maschen – Ausgleich und noch eine halbe Stunde lang Zeit, na bitte. Die Hütte bebte, Sektor A2 und Curva Viola waren fast eins geworden um der Austria zum Sieg zu verhelfen.

Und auch wenn es nicht wie aus einem Guss weiterging, bei Elferalarm die Pfeife stumm blieb und Tor Nummer zwei noch länger auf sich warten ließ – manchmal braucht’s halt auch einfach diesen einen Moment. Seinen Moment. Danke Marco, dass du ihn uns allen beschert hast!

Jubel nach dem Führungstreffer.

PS: Der Bericht von violettTV muss diesmal leider ausfallen – Sorry! Wir können euch statt dessen aber die Highlights auf Fan.at anbieten.

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