Niederlage abhaken: Am Samstag gehts nach Hallein

6. September 2017

Wie schon in der Aufstiegssaison 2009/10 war es die verflixte siebte Runde, in der es für die Austria die erste Niederlage setzte. Die englische Woche lässt gerade genug Zeit, die Fehler vom Bergheim-Spiel klar anzusprechen, langes Grübeln geht sich vor dem nächsten Spiel nicht aus – schon am Samstag geht’s in Hallein weiter.Vom ÖTSU Hallein ist vermutlich vielen noch eine der seltenen Niederlagen unserer Saison in der 1. Klasse Nord besser in Erinnerung, als der klare Heimsieg in der Rückrunde. Das ist aber ebenso Geschichte, wie es auch das Intermezzo von Trainerlegende Werner Lorant in der Keltenstadt bereits wieder ist. Der Deutsche ließ es bei der Frühjahrssaison bewenden, seine Mission Klassenerhalt konnte er erfüllen – der späte Minimalismus von einem der wichtigsten Eckpfeiler für die literarische Komponente des Fußballs. Seine oft kuriosen Aussagen machen Lorant zu einem der meistzitierten Personen im Fußball, Aktionen wie das legendäre „Gefecht“ mit Mario Basler an der Seitenlinie komplettieren ein gewisses Rüpel-Image.

Nunmehr führt Dieter Eckstein die Geschicke bei den Grün-Weiß-Schwarzen, die sich auch gerne auf ihre Tradition berufen. Die Halleiner verloren zuletzt in Bürmoos klar mit 0:3 und halten nach sieben Spielen bei nur fünf Punkten. Gut möglich, dass sich da so mancher den rauen Stil des Werner Lorant in die Industriestadt zurückwünscht. „Ich wechsle nur aus, wenn sich einer ein Bein bricht“, versicherte „Werner beinhart“ einst, fraglich ob Eckstein vor dem Spiel am Samstag derart unerschütterlich an seinen Stammspielern festhält.

Wohlgemerkt: Die Frage, ob sich auch unser Trainer gelegentlich mal Anleihe an Lorant-Methoden nimmt, wurde am Morgen nach der Bergheim-Pleite gestellt. Markus Schneidhofer, der ebenfalls die deutsche Trainerschule durchlaufen hat, verneinte nicht, drückte sich aber diplomatisch aus: „Jeder Trainer ist anders. Auch ich kann hart sein und fordere Disziplin ein, es muss eine klare Linie herrschen. Aber ich kann mich sehr gut in die Spieler hineinfühlen.“ Statt beinhart also nicht streichelzart, aber unser Coach scheint bei seiner Ausbildung in Stuttgart doch etwas mehr Feingefühl aufgesaugt zu haben.

Die noch so frische erste Saisonpleite ordnete Geburtstagskind Schneidhofer ebenfalls besonnen ein: „Das war ein Dämpfer gestern. Wir werden die Fehler ansprechen und dann bin ich überzeugt, dass wir am Samstag ein anderes Gesicht zeigen werden.“

Ob nun am Fuße der Barmsteine noch Lorant-Geist übrig ist oder nicht: Was macht es uns Austrianern schon aus, wenn ein rauer Wind durch die Salzburger Liga weht?! Begleiten wir unsere Mannschaft in die zweitgrößte Stadt unseres Bundeslandes, vielleicht ist hier nicht nur für den Salzabbau, sondern auch für die Punktegewinnung ein guter Platz. Um 16:00 Uhr beginnt das Spiel an der Sandriese.

8. Runde Salzburger Liga
ÖTSU Hallein – SV Austria Salzburg
Samstag, 16 Uhr, Union-Platz Hallein
SR: Reinhard Marcinko, Reinhard Fuchshuber, Mag. Adolf Oberwimmer;

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