Stellungnahme des Obmanns zum Altach-Spiel
5. August 2010

Der Vorstand des SV Austria Salzburg nimmt zu den – auch in den Medien (wenngleich unterschiedlich) dargestellten – „Vorfällen“ beim Spiel des Vereins in Altach am 31.7.2010, bei dem mehrere Vorstandsmitglieder Augenzeugen waren, wie folgt Stellung:Die Linie des Vorstand und damit des gesamten Vereins ist, wie seit der Neuwahl im Juni mehrfach unmissverständlich kommuniziert und auch gehandhabt, eindeutig und unnachgiebig:

Gewalt auf dem Fußballplatz wird weder bei Heim-, noch bei Auswärtsspielen toleriert; wer gegen den Grundsatz der Gewaltfreiheit verstößt, wird aus dem Verein ausgeschlossen und mit Stadionverbot belegt.

Diese Linie wurde vor dem Auswärtsspiel in Altach den Anhängern gegenüber von den Fanbeauftragten des Vereins nochmals betont und von jenen beim Spiel in vorbildlicher Weise umgesetzt, und zwar trotz einigermaßen unsensibler Vorgangsweise von Seiten des Gastvereins und der Exekutive, wie unnötiges Einsperren der Austria-Fans in einen Käfig, Provokationen des Altach-Torhüters („Stinkefinger“) und unangemessen langes Festhalten der Fans nach Spielschluss.

Der Verein sieht sich bemüßigt, den Fans ausdrücklich für ihr sportlich faires Verhalten zu danken und verbindet damit den Wunsch und die Aufforderung, dies auch hinkünftig nicht anders zu handhaben!

Nach dem Spiel kam es zu einer einzigen Aktion eines Austria-Fans, die zwar nichts mit Gewalt zu tun hat, aber dennoch nicht zu tolerieren ist: Als Polizisten in voller Kampfmontur das Verlassen des Fan-Sektors seitens jener Leute, die mit dem Zug die Heimreise antreten wollten, grundlos unterbanden, warf besagter Anhänger einen halbvollen Bierbecher in Richtung eines Polizisten. Er wurde daraufhin von den Sicherheitskräften zu Boden geworfen und arretiert; die Umstehenden wurden ohne jeden Grund mit Pfefferspray besprüht. Dieses
Vorgehen war völlig unverhältnismäßig und daher auch rechtswidrig. Dennoch distanziert sich der Verein ausdrücklich von dem „Bierwurf“.

Es muss aber betont werden, dass der Umgang mit Fußballfans, mögen sie tendenziell gewaltbereit sein oder auch nicht, Fingerspitzengefühl und Bereitschaft zur Deeskalation erfordert – Eigenschaften, die die Salzburger Sicherheitskräfte mehrfach bewiesen haben, die aber der Altacher Exekutive genauso abgingen, wie den Verantwortlichen des Gastgebervereins. Diesen muss leider auch die Ernsthaftigkeit ihres Bemühens um eine friedliche Abwicklung des Spiels abgesprochen werden: Eine seitens der Verantwortlichen der Austria geforderte Sicherheitsbesprechung, wie sie allerorts üblich ist, wurde von den Altacher Funktionären nicht ernst genommen und als „Plauderstündchen“ abgewickelt, zu dem die Verantwortlichen mit bis zu 40-minütiger Verspätung erschienen. Die verantwortungsvoll initiierte Sicherheitsbesprechung verkam so zur Farce.

Insgesamt hat sich also der vom Vorstand eingeschlagene Weg bewährt; er sollte und wird auch fortgesetzt werden. Der Vorstand dankt auch den Medien, die mit wenigen polemischen Ausnahmen, korrekt und wahrheitsgetreu berichtet haben.

Hinsichtlich einer detaillierten Schilderung und Bewertung der „Vorfälle“ erlaubt sich der Vorstand weiters, zum einen auf den gekürzt beiliegenden Leserbrief eines Augenzeugen an eine Tageszeitung zu verweisen, welche leider ohne jegliche Sachverhaltsrecherche „kommentiert“ hat, zum anderen auf den Link http://www.andreaslindinger.at/?p=2295#more-2295 eines weiteren (Wiener!) Augenzeugen zum „Tatort Altach“, der seiner Sachverhaltsschilderung einen aus der Sicht des Vorstandes sehr ausgewogenen Kommentar anfügt.

Abschließend ersucht der Vorstand des SV Austria Salzburg alle eigenen Mitarbeiter, Spieler und Anhänger, aber auch die Mitarbeiter aller Gastgebervereine, die Exekutive und die Medien, letztere im Wege verantwortungsvoller Berichterstattung, seinen Weg zu einem ausschließlich friedlichen und gewaltfreien Fußball weiterhin zu unterstützen und zu fördern!

Mit violetten Grüßen!
Dr. Walter Windischbauer (Obmann)

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