Union-Spiel: Provokationen mit Hintergedanken?
20. April 2011

Als der Obmann von Union Innsbruck, Herbert Lener in einem Telefonat mit mir vor ein paar Wochen mitteilte, ihm wäre es ja viel lieber, wenn die Austria möglichst viele Zuschauer mitbrächte, die die Mannschaft anfeuern, dachte ich – angesichts der kurz zuvor erfolgten letztinstanzlichen Entscheidung des ÖFB auf Austragung eines „Geisterspieles“ – noch an einen Aprilscherz.Nach den gestrigen Ereignissen muss man aber davon ausgehen, dass es um einen gezielten Versuch gegangen ist, die Austria – wie schon zuvor beim Spiel am Tivoli gegen Wacker Innsbruck II – in eine Falle zu locken:

–    Während des gesamten Spieles wurden die akkreditierten Angehörigen von Austria Salzburg von einigen wenigen Anhängern der Union Innsbruck angepöbelt und provoziert. Als Hauptübeltäter unter den Provokateuren konnte mittlerweile der Stadionsprecher von Wacker Innsbruck (!) ausgeforscht werden, der auch schon beim Spiel am Tivoli gegen Reichenau zu den Hauptprovokateuren auf der Haupttribüne gehörte.
–    Schon wenige Minuten nach dem Anpfiff tauchten nicht akkreditierte Tiroler Zuseher im unmittelbaren Nahebereich der Betreuerbank von Austria Salzburg auf
–    Nachdem zu Beginn der 2. Halbzeit ca. 20 Fans von Austria Salzburg, die ohne Wissen des Vereines angereist waren, auf einer Mauer außerhalb der „Verbotszone“ stehend „forza viola“ riefen, wurde das zuvor stets verschlossene Haupttor zum Fußballplatz geöffnet und den Austria-Fans mit Worten und Gesten signalisiert, sie mögen nur hereinkommen, damit die Polizei ordentlich dazwischenfahren könne.
–    Nach dem Schlusspfiff provozierte der oben erwähnte Obmann von Union Innsbruck die sportliche Führung von Austria Salzburg sekundenlang durch zwei ausgestreckte Stinkefinger auf dem Allerwertesten.

Nur der Besonnenheit des SV Austria Salzburg ist es zu danken, dass es zu keinen Handgreiflichkeiten gekommen ist. Derartige Provokationen sollten im Fußballsport nichts verloren haben. Wer die Regionalliga abschaffen will oder sich als Verein in der Tiroler Landesliga wohler fühlt, soll das sagen und Argumente dafür vortragen. Wenn von Vertretern des Tiroler Fußballverbandes laut Medienberichten nun zur Diskussion gestellt wird, dass – um Ruhe zu schaffen – ein Weg gefunden werden müsse, „die Austria nicht mehr mitspielen zu lassen“ dann kann nur geantwortet werden, dass dieser Weg bereits klar vorgezeichnet ist. Die Austria wird sich über kurz oder lang sportlich für die nächst höhere Liga qualifizieren.  Sie wird ihre Anstrengungen auf dem Spielfeld weiter verstärken und darüber hinaus auch – wenn es denn sein muss –  mit den gebotenen juristischen Schritten vor den zuständigen Gremien des ÖFB einerseits und den Zivil- und Strafgerichten andererseits vorgehen.
Mag. Dr. Walter Windischbauer
(SV Austria Salzburg, Obmann)

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