Luftduell gegen Kuchl

Schleudergefahr in Zielkurve? Volle Fahrt am Samstag in St. Johann!

16. Mai 2024

Worst-Case-Szenarien um Meistertitel und Aufstieg, theoretisch alles in trockene Tücher bringen – der Mai der Mathematiker ist angebrochen. Von der Zentralmatura bis zu kaum weniger kniffeligen Rechenspielchen in der Regionalliga West – wir lassen den Taschenrechner lieber eingepackt, überschlagen sie nur grob, die Zahlen, und nehmen die verbleibenden fünf Runden als Kopfsache an.

Zumindest ziemlich weit zählen muss können, wer zu diesem ewigen Duell Statistik führen möchte. Das insgesamt 29. Aufeinandertreffen dieser beiden Teams in den letzten 15 Jahren wird zugleich das 15. und letzte für St. Johanns Trainer Ernst Lottermoser, dessen achtjährige Ära im Pongau im Sommer endet.

Perspektivwechsel: Erinnerungen hier und dort

Danach, dass wir den lange Zeit schwelenden Angstgegnernimbus von St. Johann losbekommen, sah es zu Beginn der Ära Lottermoser nicht aus. Seine Premieren- war unsere Abstiegssaison aus der Regionalliga West 2016/17. Der TSV tat sein Übriges und feierte gegen Violett beide Male Zu-null-Siege.

Im netten Gespräch in dieser Woche erfahren wir, dass auch Lottermosers prägendster Eindruck von all den Duellen St. Johanns mit der Austria aus dieser Anfangszeit stammt: Sein erstes Gastspiel in Maxglan ist dem Pongauer Langzeit-Coach besonders in Erinnerung geblieben, da traf Pertl gleich in der 1. Minute – dieses frühe Goldtor zum 0:1 hatte bis Spielende Bestand, es besiegelte unsere bittere Durchreichung in die Salzburger Liga.

Vor sieben Jahren erstmals als TSV-Coach in Maxglan, gleich um unseren Abstieg zu besiegeln: Ernst Lottermoser.

Lottermoser: „Uns fehlen Vereine in der Zweiten Liga“

Tja, so ist es eben, wenn du beim Gegner nachfragst – und das, obwohl es Austria-Siege dreimal so viele gab: deren neun schon sind es in der Lottermoser-Ägide. Der scheidende TSV-Coach spricht aber auch seinerseits von geänderten Kräfteverhältnissen im Wandel der Zeit und würde sich ganz allgemein über einen gestandenen Zweitligisten aus dem Salzburger Fußball freuen: „Was fehlt im Bundesland, sind Spieler, die schon einmal im Profifußball angedockt haben, die aber, wenn die ganz große Karriere dort verwehrt bleibt, es danach noch einmal ernsthaft in der Regionalliga aufnehmen“, ortet Lottermoser hierzulande eine Lücke, angesichts derer es besagten und gefragten Spielertypus derzeit leider häufig weg aus Salzburg ziehe.

Ein langfristig etablierter Zweitligist könne daher auch dem Niveau des hiesigen Regionalliga-Fußballs dienlich sein, zeichnet der Fußballlehrer vor, während er an Role Models wie Mario Krimbacher und Roman Hupf denkt, die ja auch beide schon kurze Zeit das violette Trikot getragen haben.
Wenn Ernst Lottermoser in wenigen Wochen seine Trainerlaufbahn beendet, darf er aber auch auf Senkrechtstarter wie Marco Grüll stolz sein, die unter seinen Fittichen groß geworden sind – einst von Pfarrwerfen nach St. Johann, geht’s für den Nationalspieler ja im Sommer von Rapid zu Werder Bremen.

Für Ernst Lottermoser soll St. Johann gewiss die letzte Trainerstation gewesen sein: „Ich habe im Alter von sieben Jahren mit dem Fußball begonnen und vieles erlebt in einer langen, schönen Zeit“, sieht der Übungsleiter mit Faible fürs 4-4-2 und die Doppelsechs den perfekten Zeitpunkt gekommen, etwas leiser zu treten. Ganz in die Fußballpension geht’s aber noch nicht, denn seine Position als langjähriger LAZ-Leiter im Pongau will der 57-Jährige fortführen. Da dürfte also auch mächtig Überzeugung und Liebe drin sein, nachdem sein Fußballherz, wie uns Ernst Lottermoser verrät, immer seinem Heimatverein SC Pfarrwerfen und eben dem TSV St. Johann gehören wird.

Nachfolger „sitzt“ schon bereit: „Co“ Andreas Scherer übernimmt ab Sommer als Cheftrainer.

Auf zum zehnten Sieg vs. Lottermoser-TSV

Mit den ganz freundlichen Glückwünschen warten wir aber lieber noch bis zum Shakehands nach dem Spiel, am Samstag gegen 19 Uhr; denn solange wird uns sein stets unangenehm zu bespielendes St. Johann gewiss keine Ruhe lassen. Die Pongauer spielen bislang eine Saison ziemlich genau im Rahmen ihrer Möglichkeiten, verlieren in aller Regel gegen die Vorderen und gewinnen häufig gegen die Hinteren der Tabelle. Ihr herausragendster Spieltag im Frühjahr war Anfang April, der Derbysieg daheim gegen Bischofshofen.

Während St. Johann mit dem rotgesperrten Bytyqi ein wichtiger Mann fehlt, dürfen wir uns freuen, dass Rückkehrer und neuerdings gar TV-Experte (!) Yannic Fötschl schon wieder so rasch Fahrt aufgenommen hat. Flaues Gefühl im Magen hin oder her, von der Favoritenrolle werden wir uns nicht lossagen können am Samstag, beim Tabellenzwölften. Aber die Lehren aus langen Jahren Erfahrung mit diesem unangenehmen Gegner müssen schon gezogen sein: Beim TSV McDonald’s wird man selten satt, unseren Jungs ein Bein zu stellen – St. Johann packt aus was es kann, speziell in der Alpenarena bedeutet das auch für die größeren Kaliber gerne mal: Schleudergefahr inmitten der Speedwaybahn!

So jung und schon so g’scheit: Yannic Fötschl, bereits in seinen frühsten „Zwanzigern“ als TV-Experte gefragt – hier beim Team von Siza Sport TV im Vorfeld des Landescupfinales.

Nehmen wir trotzdem wieder volle Fahrt auf und halten wir unser violettes Gefährt gemeinsam optimal in der Spur, die uns zu Meistertitel und, so hoffen wir doch, zum Aufstieg führt! Dann wäre die runde Sache eines zehnten Sieges gegen einen Lottermoser-TSV auf indirekte Art sogar ein violettes „Abschiedsgeschenk“ an einen Sportsfreund, der’s uns – qua seiner Funktion – wahrlich nie leicht gemacht hat.

Anstoß ist am Samstag um 17:00 Uhr!

Ausfälle & Comebacks

  • Mathias Hausberger – Gelbsperre
  • Christoph Bann – Knie / Kreuzband, fällt bis Sommer aus
  • Luca Schmitzberger – Knie / Kreuzband, Ausfall bis Herbst

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Anfahrt

Sportplatzweg 7, 5600 St. Johann – ein großer Parkplatz findet sich unmittelbar angrenzend zur Sportanlage

Anreise per Zug: Vom Bahnhof St. Johann aus sind es rund 20 Minuten bzw. 1,5 km Fußweg bis zum Fußballplatz

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