Das lange erwartete direkte Spiel um die Tabellenführung zwischen der Austria und dem Bischofshofener SK lockte am Samstag Nachmittag ewas mehr als 1.000 Zuschauern in das Max Aicher Stadion. Wer sich mit der Anreise etwas Zeit gelassen hatte, verpasste bereits in den ersten Minuten einiges.
BSK schlägt zuerst zu…
Bischofshofen erwischte nicht nur den besseren Start, die Pongauer gingen sogar mit einer der ersten Aktionen des Spiels in Führung. Nico Mayer fand in der ersten Spielminute eine Lücke, die Austria-Abwehr hatte ihm genug Platz zum schießen gelassen, und schon zappelte der Ball im Netz. Austria-Keeper Kalman war noch mit den Fingern dran, das Tor konnte er aber auch nicht verhindern.
…und die Austria antwortet
Rückstände sind in dieser Saison, wir denken etwa an das Spiel in Golling, keine Seltenheit. Die Mannschaft spielte entsprechend unbeeindruckt weiter. In der zweiten Minute erkämpften Joey Zottl und Gavo Fonjga an der Mittellinie den Ball, Schwaighofer zog damit auf der linken Seite auf und davon, spielte in den Strafraum wo wiederum Joey Zottl zur Stelle war und den Ball mit der Fußspitze vorbei an BSK-Keeper Pawel Kapsa ins lange Eck schob.
Doch damit nicht genug. In Minute sieben wurde Marco Hödl von Fonjga mit einem schönen, langen Ball auf der linken Seite bedacht und stürmte in den gegnerischen Strafraum. Angestürmt kam allerdings auch Pawel Kapsa der Hödl von den Beinen holte. Schiedsrichter Stjepan Bosnjak hatte gute Sicht auf die Szene, er zögerte keine Sekunde – Strafstoß für die Austria, gelbe Karte für Kapsa. Der BSK beschwerte sich heftig, der Kontakt war, das zeigen die Videos deutlich, aber eindeutig da, vollkommen gerechtfertigter Elfer.
Es gibt den alten Spruch, dass der gefoulte den Elfer besser nicht selbst schießen sollte. Nun, Marco Hödl ist in der Regel ein sehr erfolgreicher Schütze vom Punkt aus. Diesen Elfmeter setzte er trotzdem an die Stange – es blieb beim 1:1.
Die Jungs aus Bischofshofen zeigten in Folge, warum sie vorne mitspielen. Trotz der hohen Belastung mit einem Nachtragsspiel am Mittwoch ging die Truppe von Trainer Andi Fötschl weite Wege, attackierte bereits im Fünfmeterraum der Austria und zeigte sich stets angriffslustig.
Es geht munter hin und her
Dennoch war es die Austria, die den Ball in die Maschen brachte. Ein schöner Konter über Marinko Sorda, der Rettungsversuch von BSK-Verteidiger Norbert Lesniak landete bei Marco Hödl, dieser schob den Ball vorbei an Kapsa in die Maschen. Zählte aber nicht! Abseits entschied das Schiri-Gespann. Leider doppelt falsch, denn einerseits stand Hödl beim Moment der Ballabgabe nicht im Abseits, andererseits kam der Ball vom Gegner. Bitter.
Und so war es der BSK der das nächste zählbare Ergebnis verbuchen konnte. Nach einer Ecke von Elias Kircher in der 19. Minute war es Norbert Lesniak welcher den Ball mit einem wuchtigen Kopfball vorbei an Kalman in die Maschen setzte. Neuer Spielstand 1:2 und noch nicht einmal 20 Minuten gespielt.
Weiter geht’s! Kurz vor der Pause setzte sich Luka Sandmayr auf der rechten Seite durch, seine Flanke ging aber an Freund und Feind vorbei durch den Strafraum. Beim Versuch aus diesem Austria-Vorstoß einen Konter einzuleiten traf Nico Mayer von hinten Gavo Fonjga. Der Abpraller landete bei Austria-Kapitän Krainz und dieser setzten den Ball mit einem sehenswerten Schuß aus großer Distanz ins Tor. Ausgleich, wieder einmal alles offen.
Mit 2:2 ging es nach einer aufregenden Halbzeit in die Pause. Der BSK blieb unverändert, bei der Austria kam Nico Schiedermeier für Manuel Krainz.
Hausberger trifft, Schwaighofer eigentlich auch
In Minute 60. brachte Marco Hödl einen Freistoß aus aus guter Position, Sandmayr war rechts neben dem Strafraum gefoult worden, gefährlich auf das Pongauer Tor. Mit vereinten Kräften konnten die BSKler den Ball abwehren, Mathias Hausberger allerdings setzte den Abpraller mit einem schönen Schuß in die Maschen. 3:2-Führung für die Austria!
Und es hätte noch besser kommen können. Nur eine Minute darauf spielte Zia einen langen Ball auf Schwaighofer der alleine vor dem herauseilenden Pawel Kapsa cool blieb und den Ball ins Tor setze. Allerdings ertönte während die Kugel sich am Weg ins Tor befand ein Pfiff von Schiedsrichter Bosnjak. Eine vermeintliche Abseitsstellung war erkannt worden, leider eine glatte Fehlentscheidung. Schade, denn eine zwei-Tore-Führung knapp eine Halbe Stunde vor Schluss hätte möglicherweise eine Vorentscheidung bedeutet.
Der BSK trifft zum Sieg
Die Austria drückte in Folge, konnte aber kein zählbares Resultat einfahren. Ganz anders der BSK. Nach einer Ecke in der 72. Minute, Standards sind eine der Stärken des Fötschl-Teams, „fischte“ Kalman, der Ball ging erst an die Stange, dann brachte die Austria den Ball nicht weg. Norbert Lesniak nutzte die Chance und glich zum 3:3 aus.
Und es kam noch schlimmer aus Austria-Sicht: In Minute 88 drosch Elias Kircher eine Vorlage von der Mittellinie aus auf Bohdan Kuksenko. Dieser ließ erst den eingewechselten Raffael Kogler stehen und dann Kalman keine Chance – Führung für Bischofshofen.
Die Violetten versuchten noch einmal alles, kamen mehrfach vor das Bischofshofen-Tor. Am Ende kam sogar Kalman bei einem Freistoß mit nach vorne. Half am Ende alles nichts, erste Saisonniederlage, das Thema Tabelleführung fürs erste außer Reichweite.
Fazit: Wirklich ein Spitzenspiel
Auch wenn das Spiel am Ende verloren ging und sicherlich einigen Violetten schwer im Magen liegt haben wir doch eine Partie gesehen, welche die Bezeichnung „Spitzenspiel“ wirklich verdient hatte. Schnell, technisch und taktisch attraktiv, Torreich und enorm spannend, da war alles drin. Man darf sich wohl schon auf das Rückspiel freuen.
Dem Schiedsrichtergespann kann man keinesfalls den Vorwurf machen parteiisch gepfiffen zu haben. Den, dass ihre Entscheidungen mit den Mannschaften in diesem schnellen Spiel nicht immer Schritt halten konnten leider schon.
Der BSK ziert nach dem Erfolg im direkten Duell nun vier Punkte vor der Austria die Tabellenspitze. Beide Mannschaften müssen schon am Mittwoch wieder ran und weiter fleißig Punkte sammeln.
Fotos, Video folgen!
